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0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

Titel: 0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst
Autoren: Jason Dark
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hingelaufen, um zu helfen?«
    »Nein.« Fry übernahm abermals das Wort. »Er ist nicht hingelaufen, aber er hat gesehen, daß sich der Wald wieder veränderte. Er wurde nach dem Absturz normal.«
    »Moment«, sagte ich und hob die Hand. »Es heißt also, daß das Laub allmählich verschwand?«
    »Nicht nur allmählich, Mr. Sinclair. Schlagartig präsentierte sich wieder der winterliche Wald. Und so etwas ist nicht erklärbar. Da ich davon hörte, daß Sie sich mit Fällen beschäftigen, die ins Außergewöhnliche hineinspielen, setzte ich mich augenblicklich mit Sir James in Verbindung und alarmierte auch die deutschen Dienststellen, daß unsere Freunde durch den Tod des Generals ebenfalls betroffen waren.«
    »Und die schickten mich auf die Reise«, warf Will Mallmann ein.
    Jetzt wußten wir also Bescheid, saßen auf unseren Stühlen und schauten uns gegenseitig an.
    Eine Erklärung hatte niemand von uns, obwohl der General eine verlangte. »Können Sie sich einen Reim auf diese Geschichte machen, Gentlemen?« fragte er.
    Da er uns der Reihe nach anblickte, fühlte sich jeder bemüßigt, eine Antwort zu geben.
    Ich tat es dann. »Sie haben von diesem Gebiet gesprochen und es als Hexenforst bezeichnet, General. Ich kenne den Namen auch, obwohl wir dort noch nicht aktiv waren, aber man sagt, daß es in diesem Waldgebiet spuken soll. Das sind alte Geschichten. Es läuft dort zwar kein Geist des Robin Hood herum, möglicherweise etwas Ähnliches.«
    »Was ist das?« fragte der General.
    »Man spricht von einer geheimnisvollen Gestalt, die vor langer Zeit im Hexenforst ihr Leben verloren haben soll. Es war ein Wesen, das mit dem Wald verbunden war. Es gehörte dazu, es bildete eine Einheit. Mehr weiß ich auch nicht.«
    »Wer könnte denn darüber Auskunft geben?« fragte Sir James.
    »Man müßte in den alten Quellen nachschauen. Sicherlich gibt es Sagen über das Waldstück. Und sie müßten auch zu finden sein.«
    »Wollen Sie sich darum kümmern?« fragte mich mein Chef.
    »Später. Der Zeuge ist wichtiger.«
    General Fry nickte. »Dagegen habe ich nichts. Ich kann Ihnen die Adresse nennen. Sergeant Holmes wohnt, wie viele Soldaten in der Kaserne.«
    »Haben Sie das Waldstück denn besetzt?« fragte Kommissar Mallmann.
    »Ja, mit kleiner Besatzung. Die Bauarbeiten wollen wir erst im nächsten Jahr starten. Es gibt ein Camp am Rand des Waldes. Wir haben dort Zelte aufgebaut und auch ein Blockhaus errichtet. Es ist zur Zeit besetzt, und das bleibt es auch während der Feiertage.«
    »Dann könnten wir uns auch dort umschauen«, meinte Suko.
    »Willst du das mit Will übernehmen?«
    Suko war einverstanden.
    Sir James hatte noch eine Frage an den deutschen Kommissar.
    »Weshalb hat man Sie denn geschickt? Trauen die Deutschen Militärs uns nicht?«
    Will lächelte. »Es hat sich herumgesprochen, welche Freunde von mir hier auf der Insel sitzen. Da der Fall sehr geheimnisvoll ist, mußte ich ran, denn ich besitze zudem ein gewisses Maß an Erfahrung, wie Sie ja auch wissen.«
    Das konnten wir alle nicht leugnen.
    Da der General sich erhoben hatte, war für ihn das Gespräch beendet. Auch wir standen auf.
    »Und wo finden wir Sie, General?« fragte ich.
    »Im Camp«, erklärte er. »Ich werde dort so lange bleiben, bis dieser Fall aufgeklärt ist.«
    »Okay, dann können Sie uns ja einweisen und auch Ihren Männern Bescheid geben.«
    »Ja.«
    Wir verabschiedeten uns. Die Adresse der Kasernenanlage hatte ich bekommen. Suko und Will würden sich das Waldstück vornehmen. Getrennt marschieren, vereint schlagen, so lautete die Devise.
    Ich war sehr gespannt auf das Gespenst aus dem Hexenforst…
    ***
    Es lag schon sehr lange zurück, da war ich selbst einmal in die Reihen der Soldaten eingetreten, um Werwölfe zu jagen. [3] Ich konnte wirklich nicht behaupten, daß ich mich in Kasernenanlagen wohl fühlte. Mir paßte die Atmosphäre nicht, die dort herrschte. Ich bin zwar kein Freund großer Unordnung, aber eine übertriebene Disziplin fiel mir auch auf den Wecker.
    General Fry hatte mir noch einen Sonderausweis in die Hand gedrückt, den ich vorzeigen mußte, um das Gelände überhaupt betreten zu dürfen. Eine breite Schranke hielt mich auf. Dahinter führte die Straße schnurgerade weiter. Flankiert wurde sie von zweistöckigen, braunbeigen Barackenbauten, die an der Vorderfront eine Rasenfläche besaßen. Von der Hauptstraße führten schmalere Wege zu den Eingängen der Wohnkasernen. Alles sah aus, wie mit Zirkel und
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