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0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

Titel: 0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst
Autoren: Jason Dark
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und Kollege, folgte mir dennoch…
    ***
    Captain Blecker war hinter dem Pilotensitz stehengeblieben und hatte seine rechte Hand auf die Schulter des Mannes gelegt. Der Pilot wollte nach vorn fallen. Blecker merkte dies rechtzeitig, hielt ihn fest, drehte ihn und auch seinen Kopf.
    Er rutschte dabei noch ein wenig zur Seite, so daß sein Gesicht an der Rückenlehne vorbeischauen konnte. Auch der General starrte entsetzt in das Gesicht.
    War das noch ein Gesicht?
    Der hohe Offizier wollte es nicht glauben, denn was er vor sich sah, war eine Masse von Blut.
    Aus Nase, Mund und Ohren war es gelaufen und bedeckte auch einen Teil der Pilotenjacke.
    Der General hatte in seinem Leben schon viel Schlimmes gesehen.
    Das hier setzte allem die Krone auf.
    »Ist er tot?« hauchte der Mann aus Deutschland.
    »Ja, verdammt, er ist tot.« Auch Captain Blecker war geschockt, er hatte sich nur schneller in der Gewalt und katapultierte den Mann mit einem Stoß vom Sitz. Die Gurte hatte er schon zuvor gelöst. Hoffentlich gelang es ihm noch, den Hubschrauber abzufangen.
    Die Maschine fiel in ein Loch!
    Das jedenfalls glaubte der General, der plötzlich das Gefühl hatte, sein Magen wäre zur Kehle gewandert.
    »Verdammt, Blecker, tun Sie was!« ächzte er. Der gute General hatte eben zu lange in Casinos verbracht und sich mit irgendwelchen Theorien herumgeschlagen. Zu handeln, das schaffte er nicht.
    Dafür Blecker.
    Er hatte der Leiche einen solch harten Stoß versetzt, daß sie dem General fast vor die Füße rollte. Der Deutsche konnte in das schreckliche Gesicht schauen. Der Pilot mußte einen Blutsturz bekommen haben.
    Die Maschine hatte sich wieder gefangen. Ob aus Zufall oder ob dies dem Können des Captains zuzuschreiben war, wußte auch der General nicht zu sagen, jedenfalls war die erste große Gefahr gebannt, denn sie schwebten noch über den Baumwipfeln.
    Über grünen Wipfeln…
    Der General aus Deutschland schüttelte den Kopf. Für ihn war das unbegreiflich. Ebenso wie der Tod des Piloten. Ob beides zusammenhing? Außerdem flog die Maschine über dem Hexenforst, und diesem Gebiet sagte man so einiges nach.
    Das war Spuk, Aberglaube, Verrücktheit. Der General glaubte an so etwas nicht. Er war Realist und ließ sich nur von Fakten beeindrucken. »Was ist denn, Blecker?« rief der Deutsche. »Alles klar, Sir. Ich habe die Maschine unter Kontrolle.«
    »Gut, dann ändern Sie den Kurs. Fliegen auf dem kürzesten Weg zur Airbase zurück.«
    »Hatte ich auch vor, Sir.« Der General nickte zufrieden. Der erste Schrecken hatte nachgelassen.
    Jetzt konnte er wieder den Kommandeur herausspielen, und auch die Leiche kam ihm nicht mehr so schlimm vor wie zu Beginn dieses mysteriösen Vorfalls. Er schaute aus dem Fenster und sah unter sich abermals die Baumkronen des Hexenforsts.
    Das konnte er sich nicht erklären. Sie hätten das Gebiet längst überflogen haben müssen, auf der Karte sah es nicht besonders groß ausund wies auch keine Besonderheiten auf.
    Aber noch immer befanden sich die Bäume unter ihnen. »He, Captain!« rief er. »Kennen Sie dieses Gebiet hier genau?«
    »Nein, Sir, ich überfliege es auch zum erstenmal.«
    »Überfliegen ist gut. Wir hätten längst drüber sein müssen.«
    »Das meine ich auch, Sir.«
    »Und sonst nichts?«
    »Sir, ich habe andere Sorgen. Die verdammte Maschine gehorcht mir nicht mehr.«
    »Wieso?«
    »Ich will den Kurs ändern und kann es nicht. Das Ruder scheint zu klemmen.«
    Der General fing an zu schwitzen. Er wollte schon von einer Landung sprechen, brauchte aber nur nach unten zu sehen, um erkennen zu können, daß dies nicht möglich war. Sie würden zwischen den Bäumen zerschellen. Der Treibstofftank würde explodieren und den Hubschrauber in ein Flammenbündel verwandeln.
    »Dann sehen Sie wenigstens zu, daß Sie schnell genug über den Forst hinwegkommen, Captain.«
    »Geht auch nicht, Sir. Ich kann die Geschwindigkeit nicht verändern. Es ist so, als würden unsichtbare Kräfte den Vogel lenken. Ich kann nichts tun, tut mir leid.«
    »Mann und so etwas…« Der General verschluckte die letzten Worte, da ihn ein trockener Hustenanfall überkam. Er hatte sein Gesicht verzogen. Ausgerechnet jetzt passierte so etwas. Ein Jahr vor seiner Pensionierung. Er hatte sich doch noch einen herrlichen Lebensabend auf Staatskosten machen wollen!
    Wieder schaute er nach draußen. War die Maschine nicht inzwischen weiter abgesackt, oder bildete er sich das alles nur ein?
    Hastig wischte er sich
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