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0356 - Ein Zeitpolizist desertiert

Titel: 0356 - Ein Zeitpolizist desertiert
Autoren: Unbekannt
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Dolans!" sagte Isigonis. „Diese verdammten Dolans!"
    Er drehte sich um und ging hinaus.
    Trotz der beruhigenden Injektion fand Bysiphere keinen Schlaf. Immer wieder erschien das Bild Dubak Orphons vor seinem geistigen Auge.
    Fünfzehn Minuten, nachdem Isigonis ihn verlassen hatte, kam der Bordarzt herein.
    „Ich bin Dr. Godiva", stellte er sich vor. „Ich wundere mich, daß Sie wach sind."
    Bysiphere antwortete nicht.
    Der Mediziner verschränkte die Arme über der Brust und blickte auf ihn herab. Dr. Godiva war ein mittelgroßer Mann mit einer Halbglatze. Sein Alter war schwer zu schätzen.
    „Sie sind körperlich vollkommen gesund", sagte er. „Natürlich haben Sie einen Schock erlitten, dessen Nachwirkungen erst in ein paar Tagen abklingen werden."
    „Bringen Sie mir meine Kleider", sagte Bysiphere. „Ich bleibe nicht liegen."
    Der Arzt deutete auf die Tür des Wandschranks.
    „Da finden Sie alles, was Sie brauchen. Sie werden..." Das Schrillen der Alarmanlagen unterbrach ihn.
    „Was bedeutet das?" fragte Bysiphere, als die Sirenen verstummten.
    „Dolans, vermutlich", antwortete Dr. Godiva. „Wir werden ständig in Gefechte verwickelt."
    Bysiphere schwang seine Beine aus dem Bett.
    „Ich gehe in die Zentrale", sagte er entschlossen. „Ich will sehen, wie gegen die Dolans gekämpft wird."
    „Ich weiß, was Sie antreibt", sagte Dr. Godiva gedehnt. „Sie dürfen Haß und Verbitterung nicht zu den beherrschenden Gefühlen in Ihrem Leben werden lassen."
    Bysiphere erhob sich und ging wortlos zum Schrank. Während er sich ankleidete, heulten die Alarmanlagen der PASOLI zum zweitenmal.
    Dr. Godiva seufzte.
    „Es scheint wieder allerhand los zu sein", sagte er. „Da Sie offenbar nicht gewillt sind, Ratschläge von mir entgegenzunehmen, kann ich jetzt wohl gehen."
    „Ja, Doc", sagte Bysiphere.
    Er verschloß seine Jacke und verließ das Zimmer. Sein Gesicht wirkte verschlossen, und seine Augen funkelten. Er merkte nicht, wie sich seine Hände öffneten und schlossen, als er zum nächsten Antigravschacht stürmte, durch den er die Zentrale der PASOLI erreichen konnte.
     
    *
     
    „Es sind zwei", sagte Pera Isigonis, als Armond Bysiphere hinter ihn trat. Der General deutete auf den Bildschirm. „Links sehen Sie den Dolan, der die HAPPY OLDTIME vernichtet hat. Rechts davon fliegt jener, der erst vor ein paar Minuten im Wega-Sektor aufgetaucht ist."
    Bysipheres Mund war ausgetrocknet. Er starrte auf den Bildschirm, wo die beiden leuchtenden Punkte zu sehen waren.
    „Wir haben sie fast eingekreist", fuhr der General fort. „Hoffentlich erhalten sie keine Verstärkung."
    „Worauf warten Sie noch?" wollte Bysiphere wissen. „Greifen Sie die beiden Dolans an."
    „Ich trage die Verantwortung für jeden einzelnen Mann an Bord der mir unterstellten Schiffe", sagte Isigonis gelassen. „Jeder voreilige Befehl kann Hunderten von Männern das Leben kosten."
    Bysipheres Schultern wurden schlaff. Er fühlte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg.
    „Es tut mir leid", sagte er hastig. „Es ist..."
    „Schon gut!" knurrte Isigonis. „Ich kann Sie durchaus verstehen, Doc. Aber diese Dolans lassen sich nicht abschießen wie Zielschiffe. Außerdem sind ihre Dimensionstransmitter eine Waffe, der wir nichts entgegenzusetzen haben."
    Bysiphere versuchte, das Gefühl zu verstehen, das ihn beherrschte. Es war wie ein Fieber, ein Rauschzustand, der ihn erfaßt hatte. In seiner jetzigen Verfassung wäre er mit einem Desintegrator gegen einen Dolan losgegangen.
    General Isigonis blieb vollkommen ruhig. Er hatte in relativ kurzer Zeit genügend Erfahrung im Kampf gegen die Dolans gesammelt, um zu wissen, wo die Stärken und Schwächen des Gegners lagen.
    Da geschah etwas völlig Unerwartetes.
    Auf den Bildschirmen war zu sehen, wie der zuletzt angekommene Dolan sich dem ersten näherte.
    Dann faßte eine Feuerzunge nach dem Dolan, der die HAPPY OLDTIME zerstört hatte.
    Das hundert Meter durchmessende Retortenwesen glühte auf und wurde zu einer atomaren Wolke.
    Stumm vor Überraschung blickte Bysiphere auf den Bildschirm. Der Angriff des zweiten Dolans auf seinen Verbündeten war so unerwartet gekommen, daß niemand in der Zentrale der PASOLI wußte, was er zu diesem Ereignis sagen sollte.
    Dann gab Pera Isigonis mit dröhnender Stimme seine Befehle.
    „An alle Einheiten. Wir greifen vorläufig nicht an. Alle Schiffe halten die derzeitige Position." Seine nächsten Worte waren leiser und galten nur den Umstehenden. „Wenn
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