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0356 - Ein Zeitpolizist desertiert

Titel: 0356 - Ein Zeitpolizist desertiert
Autoren: Unbekannt
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zu können.
    Isigonis zuckte zusammen, als der Großraumfrachter explodierte.
    „Wir suchen den Raum nach Überlebenden ab", ordnete er nach einer Weile an. „Ich glaube zwar nicht, daß wir noch jemand finden, aber wir sollten es auf jeden Fall versuchen."
     
    *
     
    Dubak Orphon hatte zwei Möglichkeiten zu sterben: Er konnte warten, bis der Dolan das Feuer eröffnete, oder er konnte mit wahnsinniger Beschleunigung einen Fluchtversuch wagen.
    Die HAPPY OLDTIME würde kein Fluchtmanöver überstehen, wie es notwendig war, um aus der Nähe des Dolans zu entkommen.
    Orphon blickte zu P'Ahntrock hinüber, der mit offenem Mund vor den Kontrollen saß. Der I.O. bemerkte den Blick.
    „Was sollen wir tun, Kapitän?"
    „Ich befürchte, wir sind am Ende unserer Reise angelangt", sagte Orphon. Er griff nach den Kontrollhebeln. „Auf jeden Fall werden wir einen Fluchtversuch riskieren."
    Bevor Orphon die gesamten Triebwerke aktivieren konnte, eröffnete der Dolan das Feuer auf den Frachter.
    Dubak Orphon sah eine riesige weiße Flammensäule auf sich zurasen. Sein letzter Gedanke war ein Gefühl des Bedauerns über seine vollkommene Hilflosigkeit.
     
    *
     
    Dr. Armond Bysiphere erlebte das Ende der HAPPY OLDTIME aus einer Entfernung von 170000 Meilen. Das große Schiff flammte auf, und für kurze Zeit schien es im Wega-System zwei Sonnen zu geben.
    Bysiphere schwebte ruhig durch den Weltraum. Das Chaos seiner Gedanken entwirrte sich nur allmählich. Später merkte er, daß er seine Unterlippe blutig gebissen hatte. Halb im Unterbewußtsein schaltete er sein - Funkgerät auf Dauerimpuls.
    Über einhunderttausend Menschen waren gestorben.
    „Nein..." murmelte Bysiphere. „Es kann nicht sein."
    Und doch wußte er, daß alles, was er gesehen hatte, Wirklichkeit war. Es war kein Produkt seiner überreizten Phantasie, was da vor ihm im Weltraum aufglühte.
    Angesichts des Untergangs der HAPPY OLDTIME erschien ihm sein eigenes Schicksal bedeutungslos. Es war ihm gleichgültig, ob er schließlich ersticken oder in die Sonne stürzen würde. Er hatte einen Schock erlitten, von dem er sich nur langsam erholte.
    Eine halbe Stunde später begann sein Sauerstoffaggregat unregelmäßig zu arbeiten. Er kümmerte sich nicht darum. Kurze Zeit darauf verlor er sein Bewußtsein.
    So fanden ihn die Männer der PASOLI.
    Es war noch genügend Leben in ihm, um ihn zu retten.
     
    2.
     
    Er wachte abrupt aus der Ohnmacht auf und schrie. Er spürte, wie sich eine Hand beruhigend auf seine Stirn legte. Dann wurde die kühle Fläche einer Injektionspistole gegen seinen Oberarm gepreßt.
    Während die beruhigende Lösung in seine Blutbahn drang, schlug er die Augen auf und betrachtete erstaunt seine Umgebung.
    „Dr. Armond Bysiphere", sagte eine tiefe Männerstimme. „Es ist wahrhaftig ein Wunder, daß Sie am Leben sind."
    Bysiphere drehte den Kopf zur Seite und sah einen großen breitschultrigen Mann neben seinem Bett stehen. Er hatte einmal ein Bild dieses Mannes gesehen, aber im Augenblick konnte er sich nicht daran erinnern, wen er vor sich hatte.
    Der grauhaarige Mann streckte ihm eine große Hand entgegen.
    „Mein Name ist Isigonis", sagte er. „Ich bin der Befehlshaber der im Wega-Sektor stationierten Einheiten der Solaren Flotte."
    „Haben Sie meine Rettung veranlaßt, General?" fragte Bysiphere, der jetzt wußte, wer neben ihm stand.
    Isigonis nickte.
    „Sie waren durch Sauerstoffmangel bereits bewußtlos", sagte er. „Ohne Ihren Sender hätten wir Sie nicht gefunden. Wie ist es möglich, daß Sie die Katastrophe überlebt haben?"
    „Ich hatte glücklicherweise einen Unfall", sagte Bysiphere ironisch. „Ich war ausgestiegen, um zwei Spulenaufsätze der Spittocks zu erneuern, als ich die Verbindung zum Schiff verlor." Er drehte sich herum und verbarg sein Gesicht im Kissen. „Ich wünschte, Sie hätten mich nicht gefunden."
    „Schon gut", sagte Isigonis begütigend. „Sie haben einen Schock erlitten, aber das geht vorüber.
    Wieviel Besatzungsmitglieder befanden sich an Bord des Frachters?"
    Bysiphere richtete seinen Oberkörper auf und stützte ihn mit den Ellenbogen ab.
    „Sechsunddreißig", sagte er. „Und einhunderttausend Passagiere."
    Im Gesicht des Generals ging eine Veränderung vor.
    „Es war also die HAPPY OLDTIME", sagte er leise. „Man hatte mir die Ankunft des Schiffes über Funk angekündigt."
    Die Erinnerung an das Geschehene übermannte den Hyperphysiker, und er sank im Bett zurück.
    „Diese verdammten
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