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0354 - Gruft der wimmernden Seelen

0354 - Gruft der wimmernden Seelen

Titel: 0354 - Gruft der wimmernden Seelen
Autoren: Jason Dark
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Kontrolle, Suko? Wer? Sag es uns!«
    »Es ist mein Lebensretter«, gab er freimütig Antwort.
    »Vielleicht der Teufel?«
    »Nein, nicht er. Asmodis wollte mich in sein Reich ziehen. Die Große Mutter wartete schon, aber dann erschien der Spuk. Er hatte mich vor der Hölle gerettet. Ihm muß ich dankbar sein.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Suko, das brauchst du nicht. Ein Mensch soll einem Dämon keine Dankbarkeit zeigen. Er hat dich nicht umsonst vor der Hölle gerettet. Er wollte etwas von dir!«
    »Ja.«
    »Solltest du für ihn die Kastanien aus dem Feuer holen. Hat er dich zu Jane Collins geschickt?«
    Suko nickte.
    Die anderen hörten gespannt zu. Sie starrten nur auf uns, auch Father Ignatius, dem es gelungen war, auf die Beine zu kommen. Er lehnte an der Wand und wurde von seinem Abt gestützt.
    »Und du hast ihn nicht bekommen, nicht wahr?«
    »Nein, aber ich kriege ihn noch.«
    »Wo befindet sich Jane?« fragte ich. »In der Gruft?«
    Suko nickte.
    »Schau nach, Shao!« wies ich die Chinesin an und sah gleichzeitig Sukos hinterhältiges Grinsen.
    Da ich ihm mittlerweile alles zutraute, warnte mich dieses Langziehen der Lippen. Shao hatte sich schon in Bewegung gesetzt, als ich rief: »Nein, nicht.«
    Sie schaute mich an. In ihren Augen las ich eine Frage, die ich gleichzeitig mit einer Frage beantwortete. »Ich weiß nicht, was los ist, aber bleib da.«
    »Sie wird euch vernichten!« erklärte Suko.
    »Jane?«
    »Ja, du wirst…«
    Da handelte Shao. Den Grund wußte ich nicht, aber sie riß plötzlich die Tür auf, und wir konnten in die Gruft hineinschauen.
    Jeder von uns sah den unheimlichen Nebel. Ich aber reagierte am schnellsten.
    »Der Todesnebel!« Meine Stimme kippte fast über, als ich schrie und dabei zusah, wie die ersten Wolken aus dem Rechteck quollen und verdächtig nahe an Shao herankamen.
    Im nächsten Augenblick überstürzten sich die Ereignisse. Suko drehte plötzlich durch und bewies durch seine Tat, auf wessen Seite er stand. Ich sah, wie er auf Shao zurannte, sie in den Nebel hineinstoßen und damit töten wollte.
    Mein Sprung war pantherhaft. Ich verkürzte den Winkel, warf mich Suko in den Weg, bekam ihn auch zu packen, und es gelang mir, ihn mit einem wuchtigen Stoß zu Boden zu schmettern.
    Er rollte sich sofort herum. Ich wußte, wie gefährlich Suko war und drosch zu.
    Nicht nur die Hand traf ihn. Auch die Ecke meines Kreuzes.
    Beides hämmerte gegen seine Stirn, und Sukos Gesicht verzerrte sich für einen Moment wie eine Gummimaske, bevor die Züge erschlafften und mir diese Tatsache anzeigte, daß mein Freund bewußtlos geworden war.
    Shao hatte zum Glück das Richtige getan und sich vor dem Todesnebel zunächst in Sicherheit gebracht, so daß ich mich um den bewußtlosen Suko kümmern konnte.
    Schlaff lag er auf dem Rücken. Ich hob seinen Oberkörper hoch, der Abt eilte herbei und half mir, so daß wir ihn bis an die Treppe schleifen konnten.
    »Kümmern Sie sich um den Pater!« herrschte ich den Klostervorsteher an. »Er muß ebenfalls zurück.«
    Um Shao brauchte ich mich nicht zu kümmern. Sie war zu Suko geeilt, hockte neben ihm, hatte seinen Kopf in ihren Schoß gebettet und schaute über seinen Körper hinweg auf die offenstehende Tür.
    Was blieb mir?
    Jane Collins.
    Und sie kam!
    Zunächst sah ich nur die Wolke, doch wenn ich genauer und direkter in sie hineinblickte, erkannte ich auch die Umrisse einer schmalen, langhaarigen Gestalt.
    Umtanzt wurde sie von den grausamen, tödlichen Schwaden, die menschliche Haut vom Körper lösten und schon soviel Unheil angerichtet hatten. Der Träger des Würfels war gegen den Todesnebel gefeit, und noch eine Person, wie ich herausgefunden hatte.
    Das war ich.
    Aber nur, wenn ich mein Kreuz bei mir trug und es dem Todesnebel entgegenhielt.
    Das tat ich.
    Ich stellte mich dem Grauen und war gespannt, wie Jane Collins reagieren würde.
    Still war es geworden.
    Die beiden Pater und Shao hielten ebenfalls den Atem an. Sie warteten auf mich und darauf, daß ich es schaffte, das Grauen zu stoppen.
    Ich trat dem unheimlichen Nebel entgegen und erkannte durch diese Distanzverkürzung Jane Collins genauer.
    Jetzt sprach ich sie an.
    »Jane!« Meine Stimme hallte von den kahlen Wänden wider.
    »Jane, ich will, daß du den Nebel stoppst!«
    »Bist du es John?« fragte sie, ohne auf meine Bedingungen einzugehen.
    »Ja, ich habe gesprochen.«
    »Dann geh mir aus dem Weg!«
    Dieser Antwort entnahm ich, daß Jane wild entschlossen war, das
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