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0354 - Gruft der wimmernden Seelen

0354 - Gruft der wimmernden Seelen

Titel: 0354 - Gruft der wimmernden Seelen
Autoren: Jason Dark
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Grauen weiter vordringen zu lassen.
    »Nein! Ich sorge dafür, daß der Nebel nicht…«
    »John, er wollte mich töten!«
    »Ich weiß!« hielt ich ihr entgegen. »Er wollte dich töten. Aber er stand unter dem Bann eines anderen. Der Spuk hielt ihn in den Klauen. Er wird es nicht mehr versuchen, das verspreche ich dir!«
    »Du kannst ihn nicht daran hindern!«
    »O doch, das schaffe ich!«
    »Willst du auch mit dem Nebel Bekanntschaft machen, John Sinclair? Ich weiß, daß du auf meiner Seite stehst, aber ich kann jetzt keinem mehr trauen. Ich habe Grauenhaftes erlebt…«
    Ich ging vor, ohne auf Janes Worte zu achten. Es war wichtig für sie, die Sätze auszusprechen, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen. Der Nebel tötete nicht nur Schuldige, er nahm auch Unschuldige mit in den Tod. Das mußte ich verhindern.
    Den rechten Arm hielt ich ausgestreckt. Wieder ragte das Kreuz aus meiner Faust, und es berührte auch als erster Gegenstand den unheimlichen Todesnebel.
    Kaum hatte es Kontakt und wurde von den Schwaden umwallt, als ich das Blitzen an seinen Seiten sah. Es glich schon dem Sprühen einer Wunderkerze und genau dort, wo sich Kreuz und Nebel berührten, entstand eine dicke Lücke. Da wurde das Grauen hinweggewischt, wobei ich die leisen Schreie zu hören glaubte, die von den vernichteten Geistern stammten.
    Jane Collins stoppte.
    Sie wollte noch etwas sagen, als ich einfach in den Nebel hineinschritt, von ihm umfangen wurde, auf mein Kreuz vertraute, das mich nicht enttäuschte.
    Ich ging auf sie zu.
    Mit jedem Schritt, den ich zurücklegte, schälte sich ihr Gesicht deutlicher hervor.
    Ich sah ihre erstarrten Züge, die Angst, die Frage in den Augen und erkannte auch den Würfel, der auf ihren Händen lag und den furchtbaren Nebel entließ.
    »Es ist vorbei, Jane!« sprach ich sie an, wobei ich eine Hand gegen ihre Wange legte.
    Ihr Blick brach. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, als würde sie aufgeben.
    Das tat sie auch. Ein Nicken deutete mir dies an. Die Gesichtszüge entspannten sich, und der restliche Todesnebel ballte sich zusammen. Er glitt an mir vorbei zurück in den Würfel.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich war sehr froh darüber, daß Jane Vernunft angenommen hatte.
    »Danke!« hauchte ich, als ich wieder alles klar und normal sehen konnte. Dann berührte ich ihren Mund mit meinen Lippen…
    ***
    War Suko tatsächlich wieder in Ordnung?
    Wir wußten es alle nicht, aber wir konnten es nur hoffen, und ich legte mein Kreuz auf seinen Körper.
    Sein Schrei hallte durch das Gewölbe. Sein Gesicht wurde zu einer fürchterlichen Grimasse, so daß ich für einen Moment die Befürchtung hatte, alles falsch gemacht zu haben.
    Es war im Prinzip ein Exorzismus, ein Austreiben des Dämons oder zumindest seines Umfeldes.
    Nach dem Schrei entspannten sich Sukos Züge, und auch Shao schaute nicht mehr so entsetzt.
    Sie lächelte sogar, als Suko die Augen aufschlug, ihr Gesicht entdeckte und sich aufrichtete.
    »Was ist das denn?« fragte er.
    »Kennst du mich nicht mehr?« flüsterte Shao.
    »Nein, ich… natürlich ja. Aber ich war doch in der Hölle oder bei der Großen Mutter.«
    Diese Worte bewiesen mir, daß Suko nichts mehr wußte. Noch im Keller berichtete ich ihm, was mir in den Dimensionen der Großen Alten widerfahren war, und Suko wollte es kaum glauben. Erst als ich ihm seine Waffen zurückgab, da lachte er.
    Ernst stand Jane Collins neben uns, hörte uns zu und nahm Sukos Entschuldigung entgegen.
    Dann verließen wir das Gewölbe.
    Jane und ich gingen zum Schluß, und ich hatte meinen Arm um ihre Schultern gelegt.
    Der erste Angriff des Spuks auf sie war von uns abgewehrt worden. Ich aber war mir sicher, daß der Namenlose nicht aufgeben würde und bestimmt schon über neue Pläne nachdachte…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 350 »Die Rache der Großen Alten«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 18 »Die Hexenmühle«
    [3] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 006 »Die Rache der Horror-Reiter«
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