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0354 - Gruft der wimmernden Seelen

0354 - Gruft der wimmernden Seelen

Titel: 0354 - Gruft der wimmernden Seelen
Autoren: Jason Dark
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Ich begann zu lachen. »Ja, er ist irgendwie menschlich. Er mußte seinen großen Triumph hinausposaunen. Wahrscheinlich, weil er als einziger der Großen Alten überlebt hat. Kaum vorstellbar, nicht wahr.«
    »Was sollen wir tun?« fragte Shao.
    »Zunächst einmal rufe ich im Kloster an. Pater Ignatius muß Bescheid wissen.«
    »Und dann?«
    »Fliege ich selbst hin!«
    »Ich ebenfalls«, erklärte Shao mit entschlossener Stimme. »Ich hole Suko zurück…«
    ***
    Pater Ignatius wußte nicht, was er sagen sollte. Die Überraschungen rissen an diesem Abend einfach nicht ab. Zuerst benahm sich Jane so seltsam, und nun bekamen sie noch von Suko, dem Freund, Kollegen und Partner des Geisterjägers Besuch.
    Der Mönch kannte den Inspektor. Er war ebenfalls mit ihm befreundet, und er war froh über den Besuch des Chinesen, denn die Probleme, die auf ihn zukamen, wurden nicht weniger.
    »Wo ist er?« fragte der Pater den jüngeren Mönch.
    »Ich habe ihn in das Besucherzimmer geführt.«
    »Das ist gut, dann steht er nicht in der Kälte. Ich danke dir.« Mit diesen Worten war der jüngere Mönch entlassen. Als er gegangen war, drehte sich Father Ignatius zu Jane Collins hin. »Hast du gehört, wer angekommen ist?« fragte er.
    »Ja.«
    »Freust du dich?«
    »Nein, nicht. Das kann ich nicht.«
    »Aber es ist Suko, ein Freund.«
    »Er ist kein Freund«, erklärte Jane. »Es gibt keine Freunde mehr für mich. Alle wollen mir etwas. Alle wollen den Würfel, nur den Würfel. Ich spüre es.«
    »Aber Jane. Suko würde nie herkommen, um dir den Würfel zu nehmen, das ist einfach nicht drin. Er steht auf unserer Seite, er gehört nicht zu den Dämonen, das weißt du genau, deshalb solltest du nicht so reden.«
    »Niemand ist mein Freund!« flüsterte Jane.
    Ignatius hob die Schultern und verließ den Raum. Er konnte Jane da nicht helfen. Sie ließ sich einfach nicht überzeugen und blieb bei ihrer Meinung. Das war nicht gut.
    Das Besucherzimmer lag im entgegengesetzten Trakt des Klosters, so daß der Pater eine ziemlich weite Strecke zurückzulegen hatte. Er durcheilte sie, traf auch den Abt, der ihn verwundert anstarrte, als Ignatius so rasch an ihm vorbeilief. Erst dicht vor der dunklen Tür des Besucherraumes stoppte er seine Schritte und öffnete leise.
    Suko stand am Fenster und drehte dem Pater den Rücken zu. Er schaute hinaus auf den Klosterhof, hatte wohl den Luftzug verspürt und drehte sich um.
    Pater Ignatius strahlte ihn an. »Suko!« rief er, »mein Freund. Was bin ich froh, dich hier zu sehen.«
    Auch Suko lachte. Die beiden Männer liefen aufeinander zu und begrüßten sich herzlich.
    »Mit deinem Kommen habe ich nun wirklich nicht gerechnet«, sagte der Pater. »Das ist ja…«
    »Auch für mich war es überraschend«, erklärte Suko, als er den Pater zurückschob.
    »Komm, wir setzen uns.«
    Suko krauste die Stirn und schaute dabei auf seine Uhr.
    »Hast du nicht viel Zeit?«
    »Es geht.«
    »Wenn du Silberkugeln mitnehmen willst, es sind noch nicht so viele fertig.«
    »Nein, nein, laß mal. Wir haben noch genug. Zudem bin ich unbewaffnet.«
    »Wie? Ohne Waffen?«
    »Ja, ohne Waffen. Ich weiß doch, was ich einem Ort wie diesem hier schuldig bin.«
    »So darfst du das nicht sehen. Bei dir, John und euren Freunden ist das etwas anderes. Aber davon einmal abgesehen, ich freue mich, daß du uns besucht hast. Darf ich dir etwas zu trinken anbieten?«
    »Nein, danke.«
    »Was kann ich sonst für dich tun, Suko?« Pater Ignatius saß dem Inspektor gegenüber. Die Tischbreite trennte beide Männer. Der Mönch lächelte, er freute sich wirklich, und forschte im Gesicht des Chinesen nach, das ziemlich ausdruckslos blieb.
    »Es gibt da ein Problem!« begann Suko und nickte gedankenschwer.
    »Welches?« Pater Ignatius stand noch unter dem Eindruck des plötzlichen Besuchs, daß er nicht danach fragte, wie der Inspektor überhaupt hergekommen war.
    Der Chinese lächelte. »Um welches Problem kann es sich bei euch nur handeln?«
    »Jane Collins.«
    »Sehr richtig.«
    Father Ignatius lehnte sich zurück. »Nun«, sagte er, »das habe ich mir fast gedacht.«
    »Wieso?«
    »Mit Jane stimmt etwas nicht. Dir kann ich es ja erzählen, du gehörst zu uns.«
    Der Inspektor spannte sich plötzlich. »Das begreife ich nicht. Was soll mit Jane nicht stimmen?«
    »Ich will es dir berichten.« Pater Ignatius redete über den Zustand der ehemaligen Hexe, und er beschönigte auch nichts.
    Suko stellte sich sofort auf die neue Lage ein.
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