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0353 - Flucht vor dem Grauen

0353 - Flucht vor dem Grauen

Titel: 0353 - Flucht vor dem Grauen
Autoren: Jason Dark
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schwer, denn er mußte die Todesfurcht verdrängen. Erst allmählich begriff der Inspektor, daß jemand erschienen war, um ihm zur Seite zu stehen.
    Über die Brücke schaute er hinweg.
    Es war die kalte Welt des Teufels, in der er sich befand. Ohne Licht, ohne Wärme, grausam und brutal. Eingehüllt in graues Licht, das ebenfalls keine Wärme ausströmte, aber Konturen und Umrisse ziemlich klar hervortreten ließ.
    Und auch den Umriß der Wolke!
    Da wußte Suko, daß er sich vorhin nicht getäuscht hatte, als die Stimme erklungen war. Er hatte es zuerst nicht glauben wollen, jetzt sah er die Wolke und wußte Bescheid.
    Das war der Spuk!
    Er zeigte sich stets in dieser Form, als amorphe Wolke, die überhaupt nicht faßbar, nie ruhig war, sondern sich bewegte, obwohl sie auf der Stelle blieb.
    Diese Bewegungen geschahen innerhalb der Wolke. Da quirlte, drehte und drückte es. Es entstanden Schleifen, Spiralen, an den Rändern oft ballonförmige Ausbuchtungen und Beulen, die im nächsten Augenblick wieder zusammenfielen.
    Der Spuk war in das Reich des Teufels gekommen!
    Allein die Tatsache hinterließ auf Sukos Rücken einen Schauder.
    Das mußte man sich mal näher überlegen. Welcher Dämon schaffte es schon, so mir nichts dir nichts in Asmodis Welt einzudringen, der zudem noch die Große Mutter Lilith als Rückendeckung besaß.
    So etwas konnte nur ein sehr Mächtiger sein, zu vergleichen mit einem Super-Dämon.
    Und das war der Spuk!
    Suko dachte darüber nach, was er von ihm alles wußte. Viel war es nicht. Sehr wenig sogar, denn war ein normaler Dämon kaum auszurechnen, so traf dies beim Spuk überhaupt nicht zu. Er war plötzlich da, stellte seine Bedingungen und verschwand.
    Kein Hinweis nach dem Woher und nach dem Wohin, das hatte der Spuk nicht nötig.
    Natürlich war er ein Feind. Er besaß zum Beispiel den Trank des Vergessens, hinter dem Kara, die Schöne aus dem Totenreich, so her war, weil er zum Erbe ihres Vaters gehörte. Und noch etwas wollte er unbedingt in seinen Besitz bringen.
    Den Würfel des Unheils!
    Für den Spuk eigentlich eine Kleinigkeit, wenn es da nicht gewisse Hindernisse gegeben hätte, die auch ein Super-Dämon wie er überwinden mußte. Im Moment besaß Jane Collins den Würfel. Und sie lag in einem Kloster, hoch oben in den schottischen Bergen, abgeschirmt durch die Kräfte des Guten und wohlbehütet von den Patern, den frommen Männern, die geschworen hatten, auf sie achtzugeben.
    Das alles schoß Suko durch den Kopf, während er den Teufel und den Spuk nicht aus den Augen ließ.
    Allmählich schwand die Furcht bei ihm. Sie schuf dem Gefühl der Neugierde Platz. Der Inspektor war gespannt, wie die beiden Dämonen aufeinander reagierten.
    Schlossen sie sich zusammen? Kämpften sie dann gegen ihn, um ihn zu vernichten?
    Das konnte er sich nicht so recht vorstellen. Weshalb hatte der Spuk durch sein Erscheinen dann Sukos Tod hinausgezögert?
    Für Asmodis war Suko uninteressant geworden. Er hatte ihm den Rücken zugedreht und wandte sich an den Spuk. Mit einer spöttischen Verbeugung begrüßte er ihn und schaute aus seinen Glutaugen in die über der Brücke schwebende Wolke hinein.
    »Du bist zu mir gekommen? Welch eine Ehre für mich!« Auch Suko verstand den Hohn in seiner Stimme.
    »Ob es eine Ehre für dich ist, wird sich noch herausstellen«, konterte der Spuk.
    Die Stimme drang aus der Wolke. Dabei wußte auch Suko nicht, wo sich das Zentrum befand. Plötzlich schien die gesamte vor ihm schwebende Masse nur mehr aus Lautsprechern zu bestehen.
    Asmodis lachte. »Jedenfalls gehörst du nicht zu den Großen Alten!«
    Die Antwort erfolgte nicht sofort. Was der Spuk etwas später sagte, ließ Suko nachdenklich werden. »Bist du dir da sicher?«
    »Wieso?«
    »Ich kann sehr gut zu den Großen Alten gehören. Du, Asmodis, kennst sie nicht alle.«
    Dem Teufel gefiel es nicht, weiter über dieses Thema zu diskutieren. Mit einer schon ärgerlichen Geste schlug er seinen rechten Arm nach unten. »Ich weiß nicht, was das soll. Für mich bist du keiner von ihnen.«
    »Wer dann?«
    »Ich habe es noch nicht herausgefunden.«
    »Und das trotz deiner Macht und der hinter dir stehenden Beschützer. Da kann ich mich nur wundern.«
    »Ich bekam bisher noch nicht die Gelegenheit, mich näher mit dir zu beschäftigen, Spuk. Zudem hast du meine unmittelbaren Kreise nicht so direkt gestört.«
    »Was sich ändern wird.«
    Nach dieser Antwort zuckte der Teufel zusammen. Suko hatte das Gefühl, als
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