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0353 - Flucht vor dem Grauen

0353 - Flucht vor dem Grauen

Titel: 0353 - Flucht vor dem Grauen
Autoren: Jason Dark
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der Eiserne wuchs in diesen Augenblicken über sich selbst hinaus. Er beschwor die uralten Kräfte des Pendels, rechnete mit der Hilfe guter Erdgeister, die innerhalb des kleinen Steins ihre Spuren hinterlassen hatten, denn nicht alle standen auf der Seite des gewaltigen Hemator.
    Bannsprüche, die eine Welt erschüttern konnten, drangen aus dem offenen Mund des Eisernen.
    »Borgos sataru mensentera…« Die ersten Laute glitten noch flüssig über seine Lippen, die anderen allerdings nur mehr stockend und intervallartig.
    Aber das Pendel spürte die Energien, die seine Kraft praktisch aus den Urtiefen hervorholten.
    Es gehorchte den Befehlen des Eisernen und begann damit, eine starke Gegenmagie aufzubauen.
    Der Schein nahm an Intensität zu und blieb auch nicht mehr auf den Gegenstand an sich beschränkt, sondern breitete sich aus, so daß er ebenfalls in die Höhe stach.
    Sein Ziel waren die Hände.
    Noch senkten sie sich dem Boden entgegen und waren nicht zu einem Stillstand gekommen, aber es würde nicht mehr lange so bleiben, denn ein erstes Zittern durchlief die unheimlichen und immens großen Pranken, die den Namen Hemator besaßen.
    Zeigten sich schon Risse?
    Nein, aber die Bewegungen der Hände waren gestoppt worden, so hatte der Eiserne einen ersten Erfolg errungen.
    Myxin und Kara standen schräg hinter ihm, während Ali und John Sinclair in der Pyramide lagen.
    Myxin wunderte sich dabei, als er einen Blick über die Schulter warf, denn John Sinclair war es gelungen, sich wieder zu erheben.
    Er ging bereits vor, um die Pyramide zu verlassen.
    ***
    In der Tat ging es mir wieder besser. Ich hatte reine klare Luft einatmen können, hatte mich aufgerichtet und mich umgeschaut. An die Pyramide des Wissens dachte ich nicht, als ich meine Umgebung in Augenschein nahm, ich wollte nur zu meinen Freunden, die mich gerettet und sich gegen Hemator gestellt hatten.
    Mit noch wackligen Knien verließ ich das seltsame Götterfahrzeug und spürte sofort den fast unerträglichen Druck, der mich auf die Knie zwingen wollte und es auch schaffte.
    Myxin hatte mich gesehen. »Verdammt, John, bleib doch da. Du brauchst hier nicht…«
    Ich stützte mich auf beide Hände und schüttelte den Kopf. »Nein, ich will bei euch bleiben.«
    »Davon hast du nichts…«
    Er konnte reden, was er wollte, beirren ließ ich mich nicht und richtete mein Augenmerk auf den Eisernen Engel, der jetzt alles einsetzte, um auch den fünften Großen Alten zu zerstören.
    Das Pendel ließ ihn nicht im Stich.
    Plötzlich bestand es nur mehr aus Feuer. Es kreiste den Eisernen ein, und dann löste es sich mit einem peitschenden Knall von der harten Schnur. Wie ein Komet jagte es in die Höhe, wobei es genau auf Hemators Hände zielte.
    Beide Energien oder Magien prallten zusammen. Wir vernahmen kein Geräusch des Aufschlags, aber wir konnten der gewaltigen und unvorstellbaren Reaktion zusehen.
    Das Pendel zerstörte die Hände.
    Es überdeckte sie mit seinem roten Schein, fraß sich in die Materie hinein, und Hemators gewaltige Pranken bekamen plötzlich breite Risse.
    Im gleichen Augenblick brach der Druck dieser Welt zusammen.
    Leider kehrte er sich um ins Gegenteil, so daß ein saugender Lufttrichter entstand, der alles, das ihm in den Weg kam, mit sich reißen wollte. Es wurde das Chaos.
    Wir hörten das Heulen und Toben. Schreie gellten auf. Der Eiserne drehte sich herum, ich sah seine verzweifelten Armbewegungen, und er lief mit weit ausholenden, dennoch langsamen Schritten auf uns zu, als würde er sich nur mehr zeitlupenhaft bewegen und sich gegen den mörderischen Sog stemmen.
    Auch ich wurde gepackt, aber ich hatte Glück, da ich der Pyramide am nächsten stand.
    Ich konnte mich praktisch in sie hineinfallen lassen, spürte auch dort den Sog, aber die Pyramide hielt zum Glück diesen fremden, magischen Gewalten stand. Hemators Welt verging ebenso wie die Hände. Mir gestattete die Beschaffenheit der Pyramide einen freien Blick, und ich schaute in die Höhe, weil ich sehen wollte, wie die Hände zerkrachten.
    Die Kraft des magischen Pendels riß sie entzwei. Zurück blieben so gewaltige Staubwolken, wie sie nur von einem tosenden Wüstensturm geschaffen werden konnten. Sie quirlten, tanzten und wirbelten über uns, bevor sie ebenfalls in den gewaltigen und ungemein kräftigen Sog der zusammenbrechenden Welt gezogen wurden.
    Kara flog in die Pyramide. Der Eiserne hatte sie vorgestoßen, während es Myxin aus eigener Kraft schaffte.
    Als letzter
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