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0353 - Ein Toter zuviel

0353 - Ein Toter zuviel

Titel: 0353 - Ein Toter zuviel
Autoren: Ein Toter zuviel
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Kerl fuhr um sein Leben. Weit würde er mit dem beschädigten Wagen allerdings nicht kommen. Die eingedrückte Motorhaube war für jeden Streifenwagen eine unfehlbare Visitenkarte.
    Ich rannte zum Jaguar und riß das Mikrophon des Sprechfunkgeräts aus der Halterung.
    »Geht in Ordnung, Jerry«, sagte der Kollege in der Zentrale, als ich meinen Bericht durchgegeben hatte. »Sämtliche Brücken und Überfahrten sind gesperrt. Ich rufe dich wieder an, wenn wir von der City Police eine Meldung bekommen.«
    »Okay«, bestätigte ich, »aber ruft etwas länger, weil ich nicht im Wagen sitze!«
    ***
    Die Schüsse und der Lärm hatten die Nachbarschaft auf die Beine gebracht.
    Ich forderte die Leute auf, in ihren Bungalows zu bleiben und die Nase nicht zu weit vorzustrecken.
    »Hinten im Garten ist ein großes Loch ausgebuddelt«, berichtete Phil. »Dort könnte die Leiche Mr. Goodwins eingescharrt gewesen sein.«
    Ich sah mir die Stelle an. Das ausgeschachtete Rechteck war drei Yard und einen halben groß. Phil konnte mit seiner Vermutung recht haben.
    Die Tür des Hauses war verschlossen, aber wir fanden ein zerbrochenes Fenster, durch das wir einstiegen. Mit Hilfe meiner Taschenlampe fanden wir den Lichtschalter.
    Ich kniff die Augen zu, als die Deckenleuchte aufflammte. Wir brauchten nicht lange au suchen.
    Rosie Roof lag auf dem abgeschabten Teppich, der den Boden bedeckte. Ihre offenen Augen starrten in das Licht, aber sie empfand es nicht mehr.
    Der Mörder hatte sie von vorn erschossen.
    Wir konnten hier nicht mehr viel tun. Das war die Arbeit für die Mordkommission. Es galt jetzt, den Mann im grünen Ford zu fassen, der die Menschen rücksichtslos aus dem Weg räumte, die für ihn eine Gefahr bedeuteten.
    Phil ging zum Jaguar, um sich über Sprechfunk mit der Zentrale in Verbindung zu setzen, während ich auf die Mordkommission wartete. Ich zündete mir eine Zigarette an und ging wieder hinaus. Ich schlenderte um das Häuschen herum. Neben der Grube, die Phil entdeckt hatte, lagen Rasenstücke aufgestapelt. Wahrscheinlich hatte der Mörder damit die Spuren verwischen wollen, er war mit seiner Arbeit nicht fertig geworden, weil ihm Rosie einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte.
    Als ich an dem Fenster vorbeikam, durch das wir eingestiegen waren, bemerkte ich, warum es zerbrochen war. In der linken unteren Ecke saß ein Durchschuß. Von ihm aus liefen strahlenförmige Risse durch das Glas. Rosie war durch das Fenster erschossen worden.
    Phil kam zurück.
    »Die Stadtpolizei konnte nur den Wagen stellen«, berichtete er. »Dieser Kerl ist wie ein Wiesel. Als sie ihn in einem Hinterhof festgenagelt hatten, flüchtete er über eine Mauer und wurde nicht mehr gesehen. Er schoß einen Sergeanten an, verwundete ihn aber glücklicherweise nur leicht. Den Wagen mußte der Kerl zurücklassen, so daß er jetzt zu Fuß ist. Es scheint, daß er uns wieder durch die Lappen gegangen ist.«
    Als die Mordkommission eintraf, brausten wir los.
    »Komm, Phil, wir haben noch einen Besuch zu machen«, sagte ich meinem Freund.
    ***
    Mrs. Goodwin öffnete uns.
    »Ah, die Herren vom FBI«, begrüßte sie uns. »Kommen Sie bitte ‘rein. Ist es etwas Wichtiges?«
    »Nein«, erwiderte Phil. »Wir wollten nur Ihren Sohn sprechen.«
    Mrs. Goodwin nickte. »Der arme Junge muß jetzt immer so lange arbeiten«, erzählte Mrs. Goodwin. »Er ist eben erst nach Hause gekommen. Ich werde ihm sagen, daß Sie ihn sprechen wollen.«
    Drei Minuten später standen wir Bennie Goodwin gegenüber. Seine Mutter hatte sich in die Küche zurückgezogen, um ihm das Abendessen au bereiten.
    Er stand mit verschränkten Armen am Fenster und musterte uns unwillig.
    »Ich hoffe, Sie halten mich nicht zu lange auf. Ich bin eben erst nach Hause gekommen und möchte mich vor dem Abendessen noch waschen. Der Tageslauf eines Unternehmers ist nicht so einfach, wie Sie sich das vielleicht vorstellen.«
    »Wir haben volles Verständnis dafür und werden Sie nicht zu lange aufhalten. Wir haben nur eine kurze Frage: Wo waren Sie vor einer Stunde?«
    »Ich weiß zwar nicht, warum Sie das interessiert, aber ich kann es Ihnen sagen: In meinem Büro natürlich. Warum fragen Sie?«
    Ich bluffte auf gut Glück.
    »Sie waren nicht in Ihrem Büro, Mr. Goodwin. Wir haben dort angerufen, aber es meldete sich niemand.«
    »Ach, du meine Güte. Natürlich hebe ich nicht mehr ab, wenn jemand nach Geschäftsschluß anruft. Das hätten Sie sich doch denken können!«
    Seine Antwort
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