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0353 - Ein Toter zuviel

0353 - Ein Toter zuviel

Titel: 0353 - Ein Toter zuviel
Autoren: Ein Toter zuviel
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scheuen Blick zu. »Ist gut, ich komme, sobald ich hier weg kann. Ich habe Besuch, Mr. Cotton vom FBI. Nein, nichts Wichtiges. Er wird mich bestimmt nicht lange aufhalten. Ich kann es nicht sagen, aber ich komme, sobald ich kann. Ja, ich komme gleich… Ja, ganz bestimmt! Bis nachher also!«
    Sie legte auf und wandte sich wieder mir zu. Ihre Stimme wirkte unsicher, als sie antwortete.
    »Eine Freundin. Sie möchte sich einen Pelz kaufen und bildet sich ein, ich verstünde was davon und deswegen soll ich unbedingt mit dabei sein. Dabei kann ich einen Persianer nicht von einem Hauskatzenfell unterscheiden.«
    »Dann möchte ich nicht weiter stören«, sagte ich und stürzte den Whisky in einem Zug hinunter. »Wir können uns ja ein andermal über Stan Pool unterhalten.«
    Rosie war die Erleichterung deutlich anzumerken.
    »Sie sind unbestritten ein netter Kerl, Mr. Cotton. Aber für einen Polizisten sind Sie mir ein bißchen zu freundlich. Ihre Höflichkeit hat mir einen zu dienstlichen Beigeschmack. Sie werden mir nicht weismachen, daß das reine Menschenfreundlichkeit ist.«
    »Machen Sie sich keine Gedanken darüber, Rosie. Auch Polizisten sind höfliche Leute. Suchen Sie also Ihrer Freundin einen schönen Pelz aus und lassen Sie sich nicht übers Ohr hauen dabei.«
    Ich verließ die Wohnung. Auf der Straße hielt ich ostentativ nach dem Taxi Ausschau und schlenderte weiter, weil keins kam. Ich schritt an dem Frazer vorbei, als ob ich den Wagen nie gesehen hätte. Auch Phil, der wieder im Auto saß, ließ sich nichts anmerken. Es konnte ja sein, daß mir Rosie nachsah. Ich bog um die nächste Ecke.
    Ich blieb stehen und winkte Phil, er möge warten. Er hob .unmerklich die Zigarette zum Zeichen, daß er mich verstanden hatte. An einem nahen Zeitungsstand kaufte ich mir ein Magazin, und lehnte mich an die Hauswand.
    Nach zehn Minuten erschien Rosi und zwängte sich in ihren Sportwagen.
    Phil fuhr langsam an und machte die Wagentür auf, als er an mir vorbeikam. Rasch sprang ich in den Wagen. Die Fahrt ging hinauf nach Bronx. Rosie stoppte den Wagen auf dem Parkplatz eines großen Warenhauses. Wir stellten unseren Frazer so ab, daß wir den Mercedes im Auge behalten konnten.
    Phil stieg aus, während ich sitzen blieb. Ich konnte nicht riskieren, von ihr erkannt zu werden. Ich rückte hinter das Steuer und steckte mir eine Zigarette an. Es würde sicher eine Weile dauern, ehe mein Freund wieder zurück war. Ich war neugierig, was Rosie in dem Warenhaus wollte. Vielleicht hatten die beiden hier einen Treffpunkt verabredet. Ich wartete zwanzig Minuten, eine halbe Stunde, aber weder Rosie noch Phil ließen sich sehen.
    Nach der dritten Zigarette kam der Parkwächter auf meinen Wagen zu und schob sich durch das Fenster.
    »Wenn Sie Mr. Cotton sind, habe ich ‘ne Nachricht für Sie!«
    Ich nickte, und er hielt mir einen Zettel unter die Nase.
    »Kommen Sie bitte sofort in das Restaurant in der 2. Etage. Ihrem Freund ist etwas zugestoßen!«
    »Hören Sie«, sagte ich zu dem Parkwächter und ließ ihn meinen FBI-Stern sehen. »Rufen Sie bitte das Warenhausrestaurant an. Fragen Sie nach, ob dort etwas passiert ist. Ich warte auf Sie hinter dieser Tür!«
    Ich deutete auf die nächste Tür und machte mich auf den Weg. Gleich dahinter blieb ich stehen und beobachtete den Parkplatz. Wenn mich Rosie hereinzulegen versuchte, würde sie nicht damit durchkommen.
    Nach fünf Minuten tauchte der Mann vom Parkplatz wieder auf.
    »Oben im Restaurant wissen sie nichts von einem Unfall, Sir!« meldete er. »Kann ich Ihnen sonst helfen?«
    »Nein, danke«, sagte ich und drückte ihm einen Dollar in die Hand. Ich blieb noch eine Weile hinter dem Eingang stehen, aber Rosie kam nicht.
    »Wer hat Ihnen den Zettel gegeben?« fragte ich den Mann.
    »Einer unserer Laufburschen, Sir. Er sagte, eine Dame hätte ihn gebeten.«
    Und dann sah ich Rosie, etwa zwanzig Yard von mir entfernt. Sie beobachtete mich. Als sie bemerkte, daß ich sie gesehen hatte, verschwand sie in der Menschenmenge, die durch die Gänge flutete.
    »Warte, du kluges Kind!« knirschte ich und spurtete los. Aber versuchen Sie mal, in einem Warenhaus einen Spurt vorzulegen. In weniger als dreißig Sekunden hatte ich Rosie aus den Augen verloren. In der Menschenmenge war ein Untertauchen sehr gut möglich.
    Ich ging zum Parkplatz zurück, wo ich auch Phil traf.
    »Das Girl ist gar nicht so dumm, sie hat mich die ganze Zeit an der Nase herumgeführt«, polterte er. »Plötzlich war
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