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0353 - Ein Toter zuviel

0353 - Ein Toter zuviel

Titel: 0353 - Ein Toter zuviel
Autoren: Ein Toter zuviel
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Rosie Roof«, meinte ich, »aber aus der ist nichts herauszuholen.«
    »Es läßt sich kein klares Motiv erkennen«, fuhr Mr. High fort. »Warum wurde Vecha ermordet? Warum wurde die Leiche Mr. Goodwins wieder ausgegraben? Besonders der letzte Punkt erscheint mir bedeutsam, Die Leiche muß an einem Ort verscharrt worden sein, der für den Mörder die Gefahr der Entdeckung barg.«
    »Das haben wir uns auch schon überlegt«, meinte mein Freund, »aber es hat uns nicht weitengeholfen.«
    Wir hechelten sämtliche Theorien durch, die uns gerade einfielen, aber wir konnten einfach nicht zu einem Ergebnis kommen, das uns brauchbar schien.
    ***
    Als wir Mr. Highs Zimmer verließen, blieb Phil auf dem Gang plötzlich stehen und legte den Finger an die Nase, »Augenblick, Jerry«, sagte er, »laß mich mal nachdenken!«
    »Na, dann fang an damit, Ich bin neugierig, was dabei herauskommt.«
    »Wir stellen Rosie eine Falle. Wir postieren uns vor ihrem Haus und rufen sie aus der nächsten Telefonzelle an. Das besorge ich, weil sie meine Stimme nicht so gut kennt. Ich spiele den Mann im Hintergrund und erkläre ihr, sie müsse sofort zu mir kommen, weil die ganze Geschichte geplatzt sei. Beißt sie an, brauchen wir ihr nur zu folgen. Und wenn wir Glück haben, dann lernen wir den geheimnisvollen Drahtzieher kennen, Was hältst du davon?«
    »Und was geschieht, wenn sie den Braten riecht?«
    »Dann ist nichts verdorben, Daß wir sie auf dem Kieker haben, weiß sie ohnedies. Wir könnten uns höchstens lächerlich machen, aber das sollte uns nicht stören.«
    »Na schön«, meinte ich, »versuchen wir es halt!«
    Für unser Vorhaben eignete sich mein Jaguar nicht. Sie kannte den Wagen natürlich. Bei unserer Fahrbereitschaft besorgten wir uns deshalb einen Frazer, dem man nicht ansah, wer die Steuern dafür bezahlte.
    Fünfzig Yard vor der Haustür stoppte Phil, und ich stieg aus.
    Was sollte geschehen, wenn sich der ›Automann‹ gerade bei Rosie aufhielt? Dann versuchte sich Phil umsonst als Stimmenimitator. Ich fragte meinen Freund.
    »Macht nichts, Jerry. Du gehst einfach ‘rauf und überzeugst dich. Ist sie allein, öffnest du unter irgendeinem Vorwand das Fenster. Das ist das Zeichen für mich, sie anzurufen. Du kannst, dann auch gleich beobachten, wie sie auf den Anruf reagiert.«
    Ich war noch immer skeptisch. Es war mehr als zweifelhaft, ob Rosie auf den Trick hereinfallen würde. Nachdem ich meinen Daumen auf den Klingelknopf gepreßt hatte, öffnete Rosie die Tür einen Spalt weit.
    »Ach, Sie sind's!« sagte sie und hängte die Sicherheitskette aus. »Kommen Sie rein. Aber haben Sie Nachsicht mit einer Frau, die am Tag schlafen muß, weil sie in der Nacht für ihren Lebensunterhalt sorgt.«
    Die Haare zierte ein Kranz von Lockenwicklern, und ihr Teint sah nicht so aus, als hätte sie gerade einen Urlaub in Miami Beach hinter sich.
    »Tag, Rosie«, sagte ich, »Sie müssen entschuldigen, wenn ich Sie bei Ihrer Ruhe aufstöre.«
    In der Wohnung sah es so unordentlich aus wie immer.
    »Ich hoffe, ich bin heute der einzige Gast, Rosie. Oder halten Sie wieder eine unliebsame Überraschung in Form eines maskierten Schlägers für mich bereit?«
    »Ich bin allein«, versicherte sie mürrisch. »Wenn Sie den Staatsfeind Nummer Eins hier vermuten, können Sie ja unter meinem Bett nachsehen.«
    Ich ging auf das Fenster zu und warf einen Blick auf die Straße hinunter.
    »Stan Pool ist ja nun tot«, begann ich. »Sie kannten ihn doch?«
    »Natürlich kannte ich ihn. Wir arbeiteten ja zusammen im Cacadu. Sind Sie deswegen hergekommen? Dann muß ich Sie leider enttäuschen. Ich kann Ihnen über Stan nicht viel sagen. Er soll eine Frau erpreßt haben, nicht wahr?«
    »Ja«, erwiderte ich, »-aber das ist nicht das Wesentliche daran. Er erpreßte die Frau, weil sie angeblich etwas über den Mord an ihrem ehemaligen Freund wußte, und das finde ich, ist sehr interessant.«
    »Das verstehe ich nicht, Mr. Cotton. Erzählen Sie mir davon! Wollen Sie einen Whisky?«
    Ich mochte ihre Hausmarke nicht besonders, aber ich wollte Phil Zeit für seinen Anruf verschaffen und stimmte deshalb zu. Rosie verschwand in der Küche und holte aus dem Kühlschrank eine Flasche.
    Als sie einschenkte, klingelte das Telefon.
    Das mußte Phil sein. Ich lehnte mich gespannt zurück und verfolgte die Entwicklung der Dinge. Als sie den Hörer an das Ohr preßte, spannte sich ihr Gesicht.
    »Aber du bist doch gerade weg«, sagte sie aufgeregt und warf mir einen
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