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0352 - Hemators tödliche Welt

0352 - Hemators tödliche Welt

Titel: 0352 - Hemators tödliche Welt
Autoren: Jason Dark
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Seite, um ihren Partner zu beobachten, der sich langsam erhob und aufrecht stehenblieb.
    »Ich drehe mich jetzt um!« sagte er.
    »Mach das.« Sie wußte es zwar nicht, aber sie ahnte, daß Gorgos erschienen war. Den Sturm hatte er als seinen Vorboten geschickt.
    Aus den Augenwinkeln und nur schattenhaft nahm sie die Bewegung des Eisernen wahr, als dieser sich aufrichtete. Kara blieb weiterhin in ihrer Haltung, sie wartete auf einen Kommentar ihres Partners, der erfolgte nicht.
    »Kann ich?« fragte sie.
    »Ja.«
    »Ist er auch da?«
    »Sicher.«
    Die schwarzhaarige Frau spürte, wie sehr sie innerlich fieberte. In wenigen Augenblicken würde sie einem der Großen Alten von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen.
    Das war fast unbegreiflich.
    Kaum hatte sie sich um 180 Grad gedreht und die Augen geöffnet, als sie es sah.
    In der Luft lag zwar noch ein leichter Schleier, doch der behinderte sie kaum.
    Gorgos war gekommen.
    Ein Monster? Nein, auch kein Wesen, sondern eine Tatsache. Ein gewaltiges Gebirge aus hauchdünnem Glas, das mit dunkleren Fäden durchzogen war, türmte sich am Ende der Schlucht auf. Es spannte sich von einer Ebene zur anderen, wirkte wie eine in die Gegend gestellte starre Kuppel oder ein Hohlspiegel, in dem dennoch Leben steckte. Aber es war nicht das Leben des gewaltigen gläsernen Götzen, sondern das der anderen Teile der Leichenstadt.
    Gorgos gestattete den beiden einen Blick in die Dimensionen seiner Brüder…
    Kara und der Eiserne standen stumm da, umweht von einem leichten Wind, der die Haare der Frau nach hinten strich. Ohne darüber gesprochen zu haben, kamen sich beide in dieser verglasten Welt so unendlich verloren und klein vor, denn was sie sahen, war gigantisch.
    Drei Dimensionen reichten als Erklärung nicht aus. In die gewölbte Fläche hinein schoben sich die Welten von verschiedenen Seiten aufeinander zu, überlappten auch und besaßen trotzdem eine gewisse Trennschärfe, so daß Kara und der Eiserne jede Welt als Einzelstück betrachten konnten.
    Keiner von ihnen redete. Ein jeder mußte die Eindrücke zunächst einmal verdauen.
    Da war Hemator, die gewaltige Dimension. Sie fiel Kara besonders auf, weil in ihr eine seltsame Dunkelheit herrschte, die von langen Fahnen oder Schatten durchwandert wurde. Zum Glück besaßen sie nicht die Dichte, daß sie den Blick auf andere Dinge nahmen, so sah Kara die zahlreichen Monster, die sich um einen Turm scharten, der in einen nicht zu erkennenden Himmel ragte und bewohnt war.
    Menschen hielten sich dort auf.
    Die Gesichter erkannte Kara an einem der Fenster. Sie waren nur mehr blasse Schatten, aber zu identifizieren.
    »Das ist ja John!« hauchte die Frau, ohne eine Antwort von ihrem Partner zu bekommen.
    Ali erkannte sie auch, das Frauengesicht war ihr fremd. Die drei standen am Fenster, starrten in die Weite, und Kara hatte das Gefühl, als würden sie das gleiche sehen wie sie.
    Ihr Blick wanderte weiter zur nächsten sichtbaren Dimension.
    Und dort sah sie denjenigen, an dem ihr Herz hing.
    Myxin!
    Er war nicht allein. Einen »Partner« hatte er ebenfalls gefunden, nur konnte man diese Person auch als seinen Feind ansehen, denn der Zwillingsbruder des Eisernen Engels war der sechste Große Alte und stand demnach auf der anderen Seite.
    Ob sich John Sinclair und seine Begleiter in Lebensgefahr befunden hatten, war Kara nicht klargeworden, Myxin jedenfalls ging es da wesentlich schlechter.
    Zwar war es ihm dank seiner magischen Fähigkeiten gelungen, einem ersten Angriff zu entgehen, doch in diesem Augenblick schwebte er starr und die Dämonenpeitsche haltend über einem sich bewegenden Wald von widerlichen Tentakelarmen, die allesamt dem Großen Alten Krol gehörten. Und von der Seite her flog mit schlagbreiter Klinge der falsche Engel auf Myxin zu.
    Kara zuckte zusammen. Sie reagierte sehr menschlich, denn sie bekam weiche Knie und hatte auch das Gefühl, die angstvollen Gedanken des kleinen Magiers aufzufangen, der sich in der für ihn so feindlichen Welt nicht mehr länger behaupten konnte.
    Kara sprach den Namen ihres Freundes und Gefährten aus, als wollte sie ihn zurückrufen.
    »Er kann dich nicht hören!« flüsterte der Eiserne neben ihr.
    Da nickte die Frau, und sie erlebte mit, wie der falsche Engel näherkam und bereits sein großes Schwert schwang, um den kleinen Magier zu köpfen.
    »Das überlebt er nicht!« hauchte Kara, »das…«
    Da handelte Myxin.
    Er stellte sich nicht gegen den falschen Engel. Wahrscheinlich
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