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0352 - Hemators tödliche Welt

0352 - Hemators tödliche Welt

Titel: 0352 - Hemators tödliche Welt
Autoren: Jason Dark
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der Klinge, und der Arm wurde an der Schulter abgehackt.
    Mit der freien Hand stieß Kara den Körper zur Seite, hatte freie Bahn und stürzte sich einem weiteren Pulk von gläsernen Dämonendiener entgegen, um zwischen ihnen aufzuräumen.
    Die Luft war erfüllt vom Klirren, Splittern und Platzen des Glases.
    Die Gestalten kippten wie Zombies, wenn diese voll getroffen wurden. Kara verschaffte sich durch ihre Aktionen freie Bahn, und sie achtete auch darauf, daß sie durch umherfliegende Splitter nicht verletzt wurde.
    Ob die Gläsernen von sich aus bemerkt hatten, daß es keinen Sinn mehr hatte, oder ob ein anderer ihnen den Befehl gegeben hatte, war nicht festzustellen. Jedenfalls formierten sie sich zu einem Rückzug.
    Zuletzt erwischte Kara noch einen Urmenschen, der eine Keule bei sich trug und diese schleuderte.
    Dem Wurfgeschoß entging die Schöne aus dem Totenreich durch schnelles Wegducken, anschließend köpfte sie den Gläsernen, der vor ihren Füßen zusammenfiel und als Scherbenhaufen liegenblieb.
    Die Schöne aus dem Totenreich freute sich, daß sie es geschafft hatte und drehte sich um.
    Auch der Eiserne stand noch auf den Beinen. Er hatte keinen Gläsernen zu nahe an sich herankommen lassen und hielt einen Pfeil in der linken Hand. »Damit hat jemand geschossen.«
    »Und?«
    »Mein Körper ist gegen Pfeile resistent.«
    Kara lachte befreit auf. »Das ist gut, aber wie geht es weiter?«
    »Das frage ich mich ebenfalls.«
    Die Gläsernen zogen sich in die Hänge zurück. Dort besaßen sie ihre Schlupfwinkel. Doch sie verschwanden nicht wieder in ihren zerstörten Gräbern. Dafür kletterten sie den Gipfeln der Glasberge entgegen, und wenn sie einen Vorsprung gefunden hatten, blieben sie dort sitzen.
    »Das ist bald wie in einer Arena«, sagte der Eiserne. »Das Publikum ist schon eingetroffen. Man wartet nur mehr auf die Hauptakteure.«
    »Sind wir das nicht?«
    »Unter anderem. Aber Gorgos fehlt noch.«
    »Du rechnest fest damit, daß er erscheint?« fragte Kara.
    »Ja.«
    »Und wie sieht er aus? Hast du dir darüber schon eine Vorstellung gemacht?«
    Der Engel nickte. »Das habe ich schon. Ich kenne ihn aus Atlantis, aber das war alles vor deiner Zeit. Gorgos ist ein seltsames Wesen. Man hat ihm noch einen anderen Namen gegeben. Den Durchsichtigen nannten ihn manche Atlanter.«
    »Das habe ich nie gehört.«
    »Kann ich mir vorstellen. Der Begriff ist später in Vergessenheit geraten. Man muß diesen Zweitnamen als doppelsinnig bezeichnen. Durchsichtig mag sein Körper sein, aber erlaubt es gleichzeitig, aus seiner, dieser Welt in andere zu schauen.«
    »Du meinst in andere Dimensionen?«
    »Genau. Natürlich nicht in jede beliebige. Nur in die, die ihn gewissermaßen unmittelbar berühren. Verstehst du?«
    »Ja, das wären die Teile der Leichenstadt oder die Welten der übrigen Großen Alten.«
    »Genau richtig.«
    Kara dachte über das Gehörte nach und interpretierte die Worte auch richtig. »Wenn ich dies alles weiterverfolge, kann ich davon ausgehen, daß wir in die anderen Welten schauen können, wenn Gorgos erscheint.«
    »So ist es.«
    »Wir sehen also in Krols Welt, in Hemators, dann in die deines Zwillingsbruders…«
    »Nein, die ist zerstört.«
    »Richtig.« Kara schlug sich gegen die Stirn.
    »Es bleibt noch der Namenlose.«
    »Der ist am schlimmsten!« flüsterte Kara.
    Sie sah ihre Worte durch das Nicken des Eisernen bestätigt, wobei beide schwiegen, denn sie merkten, daß sich innerhalb dieser gläsernen Welt etwas tat.
    Es begann mit einem plötzlich aufziehenden Wind. Er fuhr so heftig durch das Tal, daß sich selbst der Eiserne Engel abwandte und ihm den Rücken zudrehte.
    Und der Sturm schleuderte das in die Höhe, was bisher auf dem Boden gelegen hatte.
    Es waren die Glasreste, die Krümel und der feine Staub, der in der Schüssel hochgewirbelt und gegen die Rücken der Eindringlinge geworfen wurde.
    Ein infernalisches Heulen durchtoste das Tal. Unzählige Geister schienen sich in der Luft zu befinden und stimmten einen schaurigen Gesang an.
    »Gorgos!« schrie der Eiserne. »Er wird kommen.«
    Kara erwiderte nichts. Sie hatte die Lippen fest zusammengekniffen und die Hände schützend vor das Gesicht gelegt. Ein Splitterregen jagte gegen ihren Rücken, um so plötzlich zu stoppen, wie er aufgekommen war.
    Ein leises Nachsäuseln noch, danach herrschte Stille.
    Kara und der Eiserne warteten ab. Sie trauten dem Frieden nicht, und Kara schielte an ihren Händen vorbei auf die
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