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0352 - Hemators tödliche Welt

0352 - Hemators tödliche Welt

Titel: 0352 - Hemators tödliche Welt
Autoren: Jason Dark
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sehr schnell, und dem Chinesen ging es von Sekunde zu Sekunde besser.
    Keine Astgabel mehr, in der er lag. Kein häßliches Teufelsgesicht, das ihn umtanzte. Keine Worte, die die Sinnlosigkeit seines Tuns hervorhoben, Suko war wieder frei.
    Wirklich frei?
    Nein, die andere Welt hatte ihn bestimmt nicht losgelassen, aber er konnte sich bewegen.
    Und das war der Grund für seine Euphorie.
    Bisher hatte er noch gesessen. Das änderte sich. Suko zog die Beine an, schüttelte den Kopf und stemmte sich langsam in die Höhe. Er drehte sich dabei zur Seite, hustete einige Male durch und stellte fest, daß sich der Boden unter seinen Füßen bewegte.
    Zunächst hatte Suko das Gefühl, auf einem schwankenden Brett zu stehen, bis er genauer nachschaute und den relativ schmalen Steg erkannte, der sich vor seinen Augen ausbreitete.
    Jetzt wußte er, wo er stand.
    Auf einer Brücke!
    Und sofort war auch die Erinnerung wieder vorhanden. Als Suko noch bewegungslos in der Astgabel gelegen hatte, war es ihm möglich gewesen, von seinem Gefängnis aus diese Brücke zu sehen, die sich über eine tiefe Schlucht spannte und an der anderen Seite verschwand, wo sich ein Tor befand, das in die normale Welt führte.
    Keine einfache Tür, sondern ein in die Felsen integriertes Dimensionstor.
    Ein transzendentaler Durchlaß von einer Dimension in die andere und so geschickt verborgen, daß er nicht zu erkennen war.
    Dieses Tor lag am Ende der Brücke. Suko hatte von seinem Gefängnis aus gesehen, wie Personen durch dieses Tor verschwanden, und er war ebenfalls als Gefangener der Skelett-Reiter über die Brücke zwischen den Welten geschafft worden.
    Den Weg wollte er wieder zurückgehen.
    Wollte er das wirklich?
    Auf einmal war sich Suko nicht mehr so sicher, denn er dachte auch an seine Freunde, die sich in dieser Dimension befinden mußten. Er hatte John Sinclair gesehen, auch Kara, Myxin und den Eisernen Engel, obwohl dieser zweimal erschienen war.
    Sicherlich waren sie gekommen, um ihn herauszupauken.
    Sollte er sie jetzt im Stich lassen?
    Im Prinzip hätte Suko das nie getan. Nur fiel ihm plötzlich ein, daß man ihn nicht nur gefangengenommen, sondern ihm auch die Waffen abgenommen hatte. Er besaß weder die Dämonenpeitsche noch den Stab, und die Beretta hatte er ebenfalls verloren.
    Waffenlos in einer Dimension des Schreckens.
    Schlimmeres konnte einem Menschen nicht passieren, der zudem umgeben von Feinden war.
    Was sollte er tun?
    Suko war ein Mensch, der vor dem Handeln überlegte. Auch in diesem Fall. Er stand am Anfang der Brücke. Bisher hatte er nur über dieses schwankende Bauwerk geschaut, dessen andere Seite im Grau dieser Welt verschwamm. Unter den Planken befand sich eine Tiefe, die Suko mit dem Wort bodenlos umschrieb. Da lauerte die Kälte der Hölle, das Reich Luzifers oder das der Hure Lilith, die sich so gern als Luzifers Schwester bezeichnete. Dieses gewaltige Reich hatte den ersten Sturmangriff der Großen Alten abfangen oder abwehren können. Seinen Feinden war es nicht gelungen, diese Welt zu stürmen. Die Rache der Großen Alten hatte nicht geklappt.
    Wie aber ging es weiter?
    Suko drehte sich um. Er war ein Mensch, der gern zurückschaute.
    In diesem Fall besonders, denn er wollte sehen, was er hinter sich ließ, wenn er tatsächlich diese Welt verließ.
    Es war eine andere als die, die er kannte.
    Es hatten sich Proportionen verschoben. Wie auf der Erde nach einem Beben oder Vulkanausbruch. Den kahlen Totenbaum, auf dem Suko gelegen hatte, gab es ebenso nicht mehr wie einen Teil des Felsen, der durch die Gewalt der angreifenden Großen Alten zerstückelt worden war und dessen Reste in irgendeiner Tiefe lagen.
    Nur die Brücke hing noch. Das beruhigte Suko einigermaßen. Beunruhigend waren dagegen die verschobenen Grenzen. Möglicherweise waren völlig neue Konstellationen entstanden.
    Wieder umhüllte ihn das unnatürlich dunkelgraue Zwielicht, das in dieser Welt herrschte. Die Reiche der Großen Alten waren nicht zu entdecken. Wahrscheinlich hatten sie sich, falls sie nicht zerstört worden waren, in irgendeiner Welt neu formiert.
    Wieder einmal spürte Suko die Verlassenheit, die ihn depressionsartig überkam. Daß dieses Gefühl überhaupt vorhanden war, bewies ihm, wie stark die Hölle sich hier noch etabliert hatte. Sie nämlich reagierte hier und hatte in Asmodis ihren Vertreter.
    Die Große Mutter oder Luzifer, den wahren Herrn des Bösen, hatte Suko bisher nicht zu Gesicht bekommen. Er war auch nicht
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