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0352 - Die Bestie von Neapel

0352 - Die Bestie von Neapel

Titel: 0352 - Die Bestie von Neapel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sah, wie sie sich auf ihr Ebenbild stürzte, es aber nicht zu Fall bringen konnte. Die beiden Mädchen rangen miteinander. April Hedgeson kämpfte gegen sich selbst!
    Im Augenblick der Krise, der Todesgefahr für Zamorra und vielleicht für sie alle, hatte sie doch noch den Höllen-Zwang durchbrechen können und versuchte Zamorra zu helfen, aber sie schaffte es immer noch nicht, ihr Phantombild aufzulösen. Das bekam Energie aus der Hölle geliefert, weil Leonardo deMontagne das Amulett an sich bringen wollte!
    Jeden Moment konnte das April-Phänomen mitsamt dem Amulett in die Hölle versetzt werden…
    Aber die echte April versuchte das zu verhindern. Sie schlug auf ihr Phantom ein, erwischte es günstig und schickte es mit einem Handkantenschlag zu Boden.
    Inzwischen hatte auch Nicole ihre Erstarrung überwunden und war nach draußen gestürmt. Sie fand einen Rettungsring mit Sicherheitsleine, den sie aus der Halterung löste und ins Wasser warf, zu Zamorra, damit sie ihn so schnell wie möglich wieder an Bord holen konnte. Das Ungeheuer tobte immer noch, von weißen Flammen und Funken umgeben.
    Und plötzlich war Gryf da.
    Im ersten Moment erkannte Nicole ihn gar nicht, weil der Satinanzug für ihn so untypisch war wie eine Sonnenbrille für ein Krokodil. Aber dann sah sie Gryf, der April erfaßte und schwungvoll über Bord schleuderte.
    Er hatte sich im zeitlosen Sprung auf die G-ALPHA versetzt, um April für ihren »Verrat«, zu bestrafen und sie dem Dämon Amphibion als Opfer vorzuwerfen!
    Dessen Pranke packte zu und umklammerte April, um sie in seinen aufgerissenen Rachen zu schleudern!
    Entsetzt aufkreischend verschwand sie zwischen Amphibions Zähnen!
    Da erst erkannte Gryf, daß er in der Hektik seines Auftauchens einen Fehler begangen hatte. Er hatte die falsche April erwischt! Er hatte das April-Phänomen, das sich gerade wieder aufrichtete und erneut auf ihr Original werfen wollte, für die echte April gehalten und dem Dämon zugeworfen!
    Seine grünen Druiden-Augen weiteten sich.
    Im gleichen Moment hatte vom Wasser aus Zamorra erkannt, daß Gryf erschienen war. Und Zamorra nutzte seine Chance aus.
    In seiner Jackentasche befand sich der Dhyarra-Kristall, den er vorsichtshalber bei sich führte. Er riß ihn heraus und zielte. Noch während er den Dhyarra hochschleuderte, um Gryf damit zu treffen, rief er das Amulett zu sich.
    Es gehorchte seinem telepathischen Befehl und flog in seine ausgestreckte Hand.
    Der Dhyarra-Kristall mit der Mentalenergie Bill Flemings flog auch – auf Gryf zu. Und der hatte im selben Augenblick seinen Fehler erkannt und packte die echte April, um sie hinter der falschen her zu werfen.
    April geriet in die Flugbahn des Dhyarra. Der traf sie und entlud seine Mentalenergie, die ausreichte, den bösen Einfluß des Fürsten der Finsternis zu löschen.
    Und Gryf – spürte die Ausstrahlung und entzog sich ihr durch einen unkontrollierten zeitlosen Sprung, während Zamorra im Wasser schwimmend das Amulett noch einmal einsetzte und mit flammenden weißmagischen Blitzen Amphibion vernichtete…
    Nur eine stinkende Brühe, die sich auch bald auflöste, blieb auf der Wasseroberfläche zurück…
    ***
    Wenig später befand sich Zamorra auf dem Deck der G-ALPHA. Er hatte den Kristall wieder an sich genommen.
    April war dadurch endgültig von dem unheilvollen Einfluß befreit worden.
    Die unheimliche Fähigkeit, Phänomene, Abbilder ihrer selbst, erzeugen zu können, war geschwunden. Die Mentalenergie, die im Dhyarra gespeichert gewesen war, hatte all das Schwarzmagische in ihr verbrannt.
    April war wieder völlig normal. So, wie sie immer gewesen war.
    Aber der Druide Gryf war entkommen, ehe Zamorra eine Gelegenheit gefunden hatte, ihn von Leonardos Einfluß zu befreien.
    »Ich fürchte, von Gryf werden wir noch einige Schwierigkeiten zu erwarten haben«, sagte Zamorra. Nachdenklich wog er den Dhyarra-Kristall in der Hand. Gut, April war gerettet, aber der Kristall war zwangsläufig abermals schwächer geworden. Zamorra dachte an Gryf und auch an Raffael Bois. Er zweifelte, daß die restliche Mentalenergie reichen würde, beide zu befreien.
    Vielleicht reichte sie nicht einmal mehr für einen.
    Aber – April war wieder sie selbst, und der Dämon Amphibion, diese menschenmordende See-Bestie, war vernichtet.
    Und im Augenblick zählte allein das.
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 350 »Wo der Teufel lacht«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 351 »Jäger der Nacht«
    [3] Siehe
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