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0352 - Die Bestie von Neapel

0352 - Die Bestie von Neapel

Titel: 0352 - Die Bestie von Neapel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf die Hütte zu, die hier weit außerhalb eines kleinen Dorfes in beschaulicher Stille am Fluß lag.
    Die Hütte gehörte dem Druiden Gryf.
    Und hier war etwas geschehen, das für grundlegende Änderungen gesorgt hatte. Zamorra war nun gekommen, um das wieder rückgängig zu machen oder wenigstens für die Zukunft zu verhindern.
    Nicole stoppte den Wagen knapp vor dem Eingang der Hütte ab. Wenn Fenrir behauptete, niemand sei hier, dann bestand auch keine Gefahr durch den abtrünnigen Druiden. Der Wolf konnte zwar nicht Gryfs Gedanken lesen, aber er konnte dessen Bewußtseinsströme feststellen.
    Die Hütte war aber leer.
    Die vier Türen des Wagens wurden wieder geöffnet. Zamorra und Nicole Duval stiegen aus. Aus dem Fond stürmte der graue Wolf hervor, auf der anderen Seite schwang sich die Druidin Teri Rheken ins Freie.
    »Sei vorsichtig«, sagte sie. »Ich weiß nicht, ob Gryf inzwischen Sicherungen angebracht hat, die jetzt anders wirken als früher…«
    Ihre Warnung war berechtigt. Früher war die Hütte durch Dämonenbanner geschützt gewesen. Dennoch hatte es der Fürst der Finsternis fertiggebracht, diese Barrieren zu unterwandern. Es war ihnen allen immer noch ein Rätsel, wie das möglich gewesen war. Niemand ahnte, daß Leonardo deMontagne nicht selbst erschienen war, sondern seinen Schatten ausgesandt hatte. Und auf den hatten die Dämonenbanner nicht reagiert.
    Der Schatten hatte in der Hütte irgend etwas manipuliert. Und die beiden Druiden Gryf und Teri waren dadurch zu seinen Dienern geworden, standen unter seinem Einfluß. Und es hätte nicht viel gefehlt, und sie hätten vor einem halben Monat unten in Frankreich Zamorra auf Leonardos Befehl hin getötet, als dieser Château Montagne überfiel. Nur das Eingreifen des Sid Amos hatte verhindert, daß Zamorra erschlagen worden war. [1]
    Nur Fenrir, der Wolf, war dem unheilvollen Einfluß in Gryfs Hütte nicht erlegen, sondern rechtzeitig geflohen. Aber dann hatte Teri Rheken ihn gejagt. Im letzten Moment war es Zamorra gelungen, einzugreifen und den Wolf zu retten. Dabei war Fenrir noch angeschossen worden, aber die Schußwunde war inzwischen fast gänzlich verheilt. Trotz seines hohen Alters besaß der sibirische Wolf noch ein gutes Heilfleisch.
    Zamorra hatte Teri dann auf den rechten Pfad zurückgeholt, hatte den magischen Zwang gelöscht, den Leonardo der Druidin auferlegt hatte.
    Dazu hatte er sich jener mentalen Kraft bedient, die der sterbende Bill Fleming noch in Zamorras Dhyarra-Kristall hatte pflanzen können. Doch Bill hatte auch gewarnt. Diese Kraft verbrauchte sich, und er hatte nicht sagen können, ob sie dreimal, viermal oder weniger oft funktionieren würde. Es käme, hatte er angedeutet, auf die Stärke der Beeinflussung an.
    Zamorra hatte Teri damit befreit. Aber er konnte nicht sagen, wieviel der im Kristall gespeicherten Mentalenergie dabei verbraucht worden war. Dabei gab es noch Gryf, der befreit werden mußte, und wahrscheinlich war irgendwo auch noch Raffael Bois, der alte Diener, der verschwunden war, nachdem Château Montagne zum Teil niederbrannte.
    Zamorra hoffte, daß Bills Einschätzung richtig gewesen war und daß die Energie ausreichte. Kritisch würde es werden, wenn noch weitere Personen von Leonardo umgepolt worden waren. Dann würden sie sich etwas anderes überlegen müssen, um sie von dem unheilvollen Zwang zu befreien…
    Teri Rheken war jetzt wie ausgewechselt. Sie konnte immer noch nicht begreifen, wie es möglich war, daß sie dem Wolf Fenrir dermaßen nachstellte und gar sein Fell hatte benutzen wollen, um in einem mitternächtlichen Ritual zur Werwölfin zu werden. Erfreulicherweise hatte Zamorra das verhindern können. [2]
    Im Gespräch waren sie dann zu der Erkenntnis gekommen, daß die Ursache für die Umwandlung zu Dienern der Hölle in Gryfs Hütte zu finden sein mußte. Denn erst, seit die beiden Druiden nach einem vorhergehenden größeren Abenteuer dorthin zurückgekehrt waren, hatten sie die Seiten gewechselt… und es war recht spontan geschehen, innerhalb kürzester Zeit.
    »Ich möchte wissen, wo Gryf jetzt steckt«, überlegte Nicole. »Vielleicht kommt er jeden Moment zurück und überrascht uns… und ich möchte nicht unbedingt gegen ihn kämpfen müssen. Niemand kann sagen, wie dieser Kampf ausgeht…«
    »Wir sind zu dritt«, gab Teri zu bedenken. »Fenrir zähle ich mal nicht mit, der ist noch nicht kampffähig.«
    Glaubst du, teilte sich der Wolf telepathisch mit. Ich bin fit und
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