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0352 - Die Bestie von Neapel

0352 - Die Bestie von Neapel

Titel: 0352 - Die Bestie von Neapel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sonst wäre dieser Zamorra doch kaum so losgerannt! Immerhin hatte Zardoni an der Leuchtskala erkannt, in welchem Stockwerk der Lift stoppte, und hieb jetzt wieder auf den Rufknopf, während der Mann vom Empfang heranschwebte.
    »Signore, Sie können doch nicht einfach hier eindringen. Sie sind nicht Gast unseres Hauses, und Sie haben nicht die Erlaubnis, hier Fotos für eine Ihrer berüchtigten Reportagen zu machen. Ich muß Sie bitten…«
    »Weshalb reden Sie eigentlich von mir und nicht von meinem Begleiter? Der ist doch auch kein Gast dieses Hauses…«
    »Aber natürlich wohnt Signor Zamorra hier! Sie aber nicht, und deshalb…«
    Der Lift war da, die Tür glitt auf. Zardoni huschte in die Kabine und drückte auf den Etagenknopf. Der Concierge war fassungslos. Zum einen wollte er den Sensationsreporter nicht hinauffahren lassen, zum anderen aber konnte er doch nicht hier unten weg! Er überlegte, und währenddessen glitt der Lift bereits nach oben.
    Der Concierge kehrte hinter seinen Schalter zurück und rief den Hoteldetektiv an. Der sollte schließlich auch mal etwas für sein Geld tun und dafür sorgen, daß der Reporter das Haus unverzüglich verließ, ehe er es mit einer Bildreportage in Verruf bringen konnte. Denn umsonst war der Bursche hier bestimmt nicht aufgetaucht!
    Zardoni stieg derweil oben aus. Eine junge Frau und ein blonder Mann mit wirrem Haar kamen ihm entgegen und schoben sich an ihm vorbei in den Lift. Zardoni dachte sich nichts dabei. Erst als er schon ein paar Schritte gegangen war, ohne zu wissen, welchem Zimmer er sich jetzt widmen sollte, klickte etwas in ihm.
    Auf den blonden Mann paßte die Beschreibung haarscharf, den die beiden Mädchen ihm von Mac Landrys gegeben hatten!
    Das war der Bursche!
    Wo sich Zamorra aufhielt, war für den Augenblick vergessen. Zardoni eilte zum Lift zurück. Der war schon halb unten. Der Reporter besann sich der Treppe und raste sie hinunter. Trotz seiner kurzen Beine schaffte er drei Stufen auf einmal. Absatz, tiefer, Absatz, tiefer… seine Schuhe hallten bei jedem Sprung unangenehm laut im Treppenhaus.
    Er war fast so schnell wie der Lift. Nur eine Viertelminute später kam er im Erdgeschoß an. Die Liftkabine stand offen und war leer.
    Aber von den beiden, die nach unten gefahren waren, gab es keine Spur.
    Zardonis Augen waren so groß wie Untertassen. Wohin waren Landrys und seine Begleiterin so schnell verschwunden? Die Eingangshalle war riesig, und sie konnten den Ausgang noch nicht erreicht haben. Links herum ging es zum Restaurant, und zu den Terrassen. Waren sie dorthin gegangen? Zardoni rannte los, schaute ins Restaurant, katapultierte sich förmlich durch die Terrassentür – nichts zu sehen. Er kehrte wieder um und hetzte zum Ausgang. Aber auch draußen war niemand zu sehen.
    Dafür tauchte der verärgerte Concierge auf, der immer noch auf das Erscheinen des Hoteldetektivs wartete. »Was wollen Sie hier, Mann? Sie bringen ja Aufruhr ins Haus und…«
    »Haben Sie die beiden Leute gesehen, die gerade aus dem Lift gekommen sind?« schrie Zardoni ihn an. »Das ist wichtig, Signore! Sie müssen den Lift unmittelbar vor meinem Auftauchen verlassen haben…«
    »Sie müssen sich irren, Signore«, erwiderte der Hotelangestellte scharf. »Niemand hat den Lift verlassen. Die Kabine kam leer hier unten an…«
    ***
    Der Mann, der sich Landrys nannte, lauschte. Er spürte den Menschen, der draußen war, dessen Gedanken er aber nicht lesen konnte. Allein daran erkannte er, daß es Zamorra sein mußte. Zamorra und seine Kampfgefährten besaßen eine Bewußtseinssperre, die verhinderte daß ihre Gedanken gegen ihren Willen von Telepathen und Dämonen oder Zauberern gelesen werden konnten. Nur ihre Bewußtseinsaura konnten sie nicht so einfach unterdrücken.
    April wollte aufspringen und die Tür öffnen. Aber Landrys hielt sie fest.
    »Ganz ruhig«, befahl er.
    Das Mädchen gehorchte. Landrys gewann wieder Macht über sie.
    Dann stellte er fest, daß Zamorra sich entfernte. Aber das war wahrscheinlich nicht von Dauer. Statt dessen nährte sich mit dem Lift ein Mann der Etage, dessen Gedanken sich intensiv mit Zamorra, mit diesem Zimmer und der Bestie Amphibion befaßten.
    Landrys faßte seinen Plan. Nach wie vor schirmte er April und sich magisch ab, so daß Zamorra nicht erfassen konnte, was hier geschah, selbst wenn er das Amulett einsetzte. Er würde schon eine Beschwörung durchführen müssen, und dazu fehlte ihm einfach die Zeit.
    »Jetzt
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