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0352 - Die Bestie von Neapel

0352 - Die Bestie von Neapel

Titel: 0352 - Die Bestie von Neapel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschwinden wir«, zischte Landrys. Er schloß die Tür auf, zog April mit sich, die kaum begriff, wie ihr geschah, und eilte auf den Lift zu, der in diesem Augenblick den Mann ausspie, dessen Gedanken sich um Zamorra drehten. Landrys lächelte wieder. Die Beobachtung, die dieser Reporter machte, würde wahrscheinlich für weitere Verwirrung sorgen und Zamorra endlich auf die Spur bringen, die in die Falle führte.
    »Was zum Teufel hast du vor?« fragte April, als sich die Lifttür hinter ihnen schloß. Landrys drückte auf die »E«-Taste. Der Lift ruckte an.
    Landrys nahm wieder Aprils Hand, machte einen Schritt vorwärts – und sie fanden sich beide am Hafen wieder!
    »Nein«, keuchte April. »Du – du Ungeheuer…«
    »Du gehst an Bord der Yacht«, sagte er. »Ich werde dir rechtzeitig mitteilen, was du zu tun hast. Verstehst du mich?«
    »Ich will es nicht«, flüsterte April.
    »Danach fragt niemand«, sagte Landrys eindringlich. »Tu, was ich dir sage…«
    Widerstrebend gehorchte April Hedgeson. Alles in ihr wehrte sich dagegen, der Anweisung des Blonden zu folgen. Aber da war etwas in ihr, was sie dazu zwang…
    Als sie sich einmal kurz umdrehte, war Landrys verschwunden.
    April bewegte sich in Richtung der G-ALPHA. Sie war verzweifelter denn je. Und sie hoffte, daß Zamorra und Nicole ihr irgendwie helfen konnten.
    Sie würde ihnen alles erzählen…
    ***
    Blitzschnell durchforschte Zamorra das Zimmer, das Bad, die Schränke.
    Aber April war fort, und mit ihr wohl auch dieser Bursche, der sich Landrys nennen ließ, der aber garantiert einen anderen Namen besaß.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen und ging zur Tür.
    Diesmal war sie nicht verschlossen, und der Schlüssel steckte auch noch innen. Die beiden hatten das Zimmer fluchtartig verlassen.
    Immerhin brauchte Zamorra so nicht wieder draußen über die Balkone zu turnen, über den gähnenden Abgrund von sieben Stockwerken hinweg. Erst jetzt wurde ihm so richtig klar, daß jeder falsche Griff beim Umklettern der Trennwände ihn in die Tiefe hätte schleudern können…
    Er trat auf den Gang hinaus. Natürlich war von Landrys und April nichts mehr zu sehen. Von Zardoni aber auch nicht. Der schien den Anschluß nicht geschafft zu haben.
    Verdrossen ließ Zamorra den Lift kommen und fuhr nach unten. Dort fand er Zardoni in eine heftige Diskussion verwickelt.
    Zardoni stürmte sofort auf Zamorra zu.
    »Sie sind weg«, zeterte er. »Einfach spurlos verschwunden. Ich habe sie gesehen, aber zu spät reagiert. Der Blonde und die Dame in seiner Begleitung! Sie sind in den Lift und nach unten, aber sie sind hier nicht angekommen. Der Lift kam leer an. Sagen Sie, Signor Zamorra, kann es so etwas denn wirklich geben? Der Lift hat nirgendwo unterwegs angehalten, und trotzdem waren sie fort. So, als hätten sie sich einfach in Luft aufgelöst…«
    Zamorra sog scharf die Luft ein.
    »Ja, so etwas gibt es«, sagte er, »daß Menschen spurlos verschwinden können…« Und er dachte an Aprils Verschwinden bei Gryfs Hütte, er dachte an ihre Schattenlosigkeit… und er dachte an den Mann in ihrer Begleitung. Etwas fiel ihm ein. »Wissen Sie, ob die Dame einen Schatten warf?«
    »Häh?« Zardoni sah ihn an wie einen Geisteskranken.
    »Sie haben also nicht darauf geachtet. Verdammt…«
    Der Blonde hieß garantiert nicht Mac Landrys. Seine Beschreibung, das plötzliche Verschwinden aus einer fahrenden Liftkabine und auch sein Name… das alles paßte zusammen. Mac Landrys – Gryf ap Llandrysgryf!
    Zamorra war sich jetzt vollkommen sicher, daß Gryf seine Hände im Spiel hatte. Das würde auch zu der Erzählung der beiden Italienerinnen passen, daß er etwas mit dem See-Ungeheuer zu tun hatte. Denn da er derzeit auf der Seite der Hölle stand, war es sehr wahrscheinlich, daß er auch mit Höllengeschöpfen zusammenarbeitete.
    Aber April und die seltsamen Erscheinungen paßten trotzdem noch nicht so recht ins Bild.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er überlegte. Dann sah er den Reporter an. »Ich brauche jemanden, der mich sofort zum Hafen fährt. Bis ein Taxi kommt, dauert es vielleicht zu lange. Wären Sie so nett, Signor Zardoni… ?«
    Der sah seine Chance. »Nur, wenn Sie mich restlos einweihen. Sie wissen doch weitaus mehr, als Sie zugeben wollen, Signore! Aber für mich könnte das die Chance sein, endlich einen Schritt vorwärts zu tun auf der Karriereleiter…«
    Zamorra nickte. »Könnte sein…«
    Zardoni deutete es fälschlich als Zusage. »Warten Sie,
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