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0348 - Er raubte 13 Kisten Gold

0348 - Er raubte 13 Kisten Gold

Titel: 0348 - Er raubte 13 Kisten Gold
Autoren: Er raubte 13 Kisten Gold
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zählen. Sein Finger rückte die Spalten herunter. Das gleiche Manöver wiederholte er bei der vierten und bei der achten Seite.
    »Auf jeder Seite stehen 120 Lizenzen. Demnach müßten es 22 einseitig beschriebene Blätter sein.«
    Er zählte nach. Dann ging ein Leuchten über sein Gesicht.
    »Es sind aber nur 21 Blatt. Irgend etwas stimmt nicht. Entweder die Gesamtzahl — oder aber jemand hat eine Seite verschwinden lassen.«
    Phil hängte sich an die Strippe und rief die Post an. Der Mann an der Zentrale versuchte ihn abzuwimmeln. Aber Phil blieb hartnäckig. Er ließ sich den Direktor geben. Der Direktor nannte ihm den Namen des Sachbearbeiters. Eine Rückfrage bei diesem ergab: die Zahl 2544 stimmte.
    Phil hielt den Hörer in der Hand. Er wählte die Nummer unseres Pförtners. Ungeduldig trommelte mein Freund mit den Fingern auf die Schreibtischplatte.
    Endlich — nach zehn Sekunden meldete sich eine rauhe Stimme.
    »Hier ist Decker. Machen Sie sofort den Laden dicht. Lassen Sie niemanden mehr hinaus. Hören Sie, es darf keiner mehr passieren. Da war vor wenigen Minuten ein junger Mann in unserem Office. Halten Sie ihn bitte auf, bis ich unten bin.«
    Ich verstand. Jemand mußte die fehlende Seite herausgerissen haben. Und Phil glaubte…
    »Was? Hat vor dreißig Sekunden das Gebäude verlassen? Danke.« Enttäuscht legte Phil den Hörer auf die Gabel.
    »Über alle Berge«, sagte er.
    »Und wo holen wir uns die fehlende Seite?« warf ich ein.
    »Beim General Post Office, aber höchstpersönlich.«
    Wir brauchten genau 25 Minuten. Das war die Zeit von unserem Office bis zur Postzentrale, die auch nachts fast vollständig besetzt war. Wir wiesen uns aus und verlangten, die Liste der Amateurfunker einzusehen.
    Nach weiteren drei Minuten entdeckten wir die Seite. Es, war Nr. 7. Vielleicht war es Zufall, daß Nr. 7 in unserem Hefter fehlte. Aber Phil glaubte nicht an diesen Zufall. Er ließ die Seite fotokopieren. Wir verließen um 23.46 Uhr die Postzentrale.
    ***
    An Schlaf war in dieser Nacht nicht zu denken. Wir tranken starken Mokka. Auf dem Tisch stand bereits die zweite Kanne. Davor lag die fotokopierte Seite. Daneben ein Rotstift.
    Von den einhundertzwanzig Adressen hatten Phil und ich schon 110 gestrichen. Es handelte sich um die kaum in Betracht kommenden Leute.
    Inzwischen war es halb zwei geworden.
    Wir holten Fuchs zu Hause ab und fuhren nach Greenwich Village. Dort hatte ich drei Adressen eingekreist.
    Wir riskierten nicht, Großeinsatz zu geben. Unsere Vermutungen konnten zum Ziele führen, aber sie reichten nicht aus, einen ganzen Polizeiapparat in Bewegung zu setzen.
    Es war ein düsteres fünfstöckiges Mietshaus. Ich sprang aus dem Wagen, schaltete die Beleuchtung ab. Fuchs erhielt Anweisung, fünf Minuten zu warten. Wenn wir bis dahin nicht zurück waren, sollte er die Stadtpolizei alarmieren.
    Rechts und links von dgr Haustür befanden sich die Klingeln. Ich holte meine Taschenlampe hervor und leuchtete die Brettchen ab. Archibald Brestfield, dritter Knopf von oben.
    Phil sah mich an.
    »Wir müssen uns ordnungsgemäß anmelden«, flüsterte ich. Wir fuhren mit dem Lift hinauf und klopften an die Wohnungstür.
    »Machen Sie bitte auf. Wir sind vom FBI«, sagte Phil mit ruhiger Stimme, nachdem sich hinter der Tür ein Mann gemeldet hatte.
    Der Mann stand im Dressgown am Treppenabsatz. Auf der Nase trug er eine randlose Brille. Die Ohren waren überdimensional groß.
    »Entschuldigen Sie die Störung«, sagte ich, »aber sie ist leider notwendig. Dürfen wir hereinkommen?« Wir hielten ihm unseren FBI-Stern hin.
    Der Mann wich einen Schritt zurück und ließ uns eintreten. In der spärlich eingerichteten Diele hingen am Garderobenhaken Frauen- und Kindermäntel. Im Spiegel sah ich ein Stück des Schlafzimmers, denn die Tür war nur halb geschlossen.
    »Sie sind Funkamateur, Mr. Brestfield. Sie brauchen nicht zu erschrecken. Selbstverständlich wissen wir, daß Sie eine Lizenz haben«, begann ich.
    »Wollen wir uns nicht ins Wohnzimmer setzen«, schlug er unsicher vor.
    Mr. Brestfield bot uns Platz an.
    »Sitzen Sie öfter an Ihrem Gerät? Ich meine, jeden Abend?« fragte ich.
    »Aber bestimmt jeden zweiten Abend«, sagte er. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
    »Lotosblume — wie ist es mit Lotosblume, Mr. Brestfield?« fragte ich sofort. »Haben Sie diesen Namen schon am Apparat gehört?«
    »Well, davon habe ich vor einigen Tagen einiges gehört. Jedesmal, wenn einer von uns den Sender
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