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0348 - Er raubte 13 Kisten Gold

0348 - Er raubte 13 Kisten Gold

Titel: 0348 - Er raubte 13 Kisten Gold
Autoren: Er raubte 13 Kisten Gold
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besichtigen? Wohl kaum«, gab er zurück.
    »Da bin ich allerdings vom Gegenteil überzeugt. Wenn Sie zum Beispiel nur die geringste Ahnung von der Ladung hätten, Mr. Mabel«, sagte ich liebenswürdig. »Können wir also hinunterfahren und uns den Kasten ansehen?«
    »Ja, aber das Schiff ist nicht mein Eigentum. Sie verstehen. Da müssen Sie sich schon an die Gesellschaft wenden, der es gehört.«
    »Seien Sie unbesorgt, Direktor. Das geht alles in Ordnung. Wir besitzen einen Durchsuchungsbefehl für die Harald II!«
    Der Direktor machte kugelrunde Augen. Er ließ sich seinen Kittel bringen, den er offenbar anzuziehen pflegte, wenn er das Werftgelände betrat. Der Kittel war strahlend weiß.
    Ich war überzeugt, daß der Mann nicht die geringste Ahnung hatte, wo die Harald II lag. Aber zumindest hatte er gut vorbereitet. Denn unten erwartete uns ein Ingenieur, der die Führung übernahm.
    Mabel wollte sich verabschieden.
    »Nein«, widersprach ich, »das geht nicht, Direktor. Sie müssen mitgehen und sich den Grund unserer Eile ansehen.«
    »Sie werden es nicht bereuen«, sagte Phil.
    Für Sekunden kamen mir Zweifel.
    Konnte Byrne uns nicht genausogut belogen haben. Aber ich war sicher, daß er die Wahrheit gesagt hatte, um seinen Kopf zu retten.
    Nach fünf Minuten kamen wir an der Harald II an. Die Kessel standen schon unter Dampf. Wir balancierten über den Laufsteg an Deck.
    Die Harald II war ein Schiff, das vor zwanzig Jahren modern gewesen ist.
    Ein Matrose führte uns zum Kapitän. Er bat uns in die enge Kajüte. Phil und ich wiesen uns aus. Der Kapitän warf einen flüchtigen Blick auf unseren Ausweis und nickte nur.
    »Wir müssen ihre Bücher sehen, Käpten«, begann ich und zeigte ihm den Durchsuchungsbefehl. Er starrte mich überrascht an, sagte aber keinen Ton. Statt dessen drehte er sich um und langte nach den Büchern.
    Ich sah die Liste über die Schiffsladung durch.
    Ich war überzeugt, daß der geheimnisvolle Boß bestimmt nicht »Goldbarren« angegeben hatte.
    Eine Eintragung erregte meinen Verdacht. Eine Lieferung von 13 Kisten Maschinenteile. Absender die Firma Warder & Elbin.
    Ich dachte nach. Der Name Warder & Elbin kam mir bekannt vor. Aber ich konnte nicht auf Anhieb sagen, woher ich die Firma kannte.
    »Wo haben sie diese 13 Kisten untergebracht, Kapitän?« fragte ich. »Die Kisten von Warder & Elbin.«
    »Kommen Sie mit«, sagte der Kapitän nur. Er rief nach dem Ersten Offizier.
    Eine Minute später standen wir im Laderaum. Hier lagen Kisten und Kästen, Säcke und sperrige Güter.
    »Hier. Es soll sich um eine Ladung hochempfindlicher Maschinenteile handeln. Deshalb haben wir sie in der Mitte untergebracht«, sagte der Erste Offizier. Sein ausgestreckter Arm wies auf die Kisten direkt vor unseren Augen.
    »Lassen Sie die Kisten bitte öffnen«, sagte ich.
    Der Erste ergriff ein Stemmeisen und wuchtete die Deckel hoch.
    Die »Maschinenteile« waren in Papier eingewickelt. Ich zerriß die Umhüllung. Phil richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf den Inhalt dieser Kiste.
    Goldbarren!
    Der Kapitän macht ein ungläubiges Gesicht. Der Erste begann zu stottern.
    »Aber das ist doch ausgeschlossen. Das sind doch die Goldbarren von dem Überfall bei Sharpers & Co.!«
    »Genau aus diesem Laden kommt die Sendung«, bestätigte Phil.
    »Aber davon hatten wir natürlich keine Ahnung«, sagte der Kapitän bedächtig.
    »Selbstverständlich nicht. Denn für Sie war der Absender War der & Elbin ein Begriff, Kapitän«, beruhigte ich ihn. Denn ich sah das Flackern in seinen Augen.
    »Lassen Sie die übrigen Kisten ebenfalls öffnen«, ordnete Phil an, und zum Direktor gewandt, sagte er: »Na, hätten Sie in unserem Fall auch so eine Eile an den Tag gelegt, Direktor?«
    »Donnerwetter. Ich habe über diese Sache in der Zeitung gelesen«, sagte er.
    Wir ließen die Kisten unter Bewachung an Land bringen und auf einen Wagen laden. Das Schiff mußte den Dampf von den Kesseln lassen und für einige Tage im Hafen bleiben.
    »Bleibt nur noch der Unbekannte. Dann wäre der Fall geklärt«, sagte Phil. »Glaubst du immer noch an ihn?«
    »Bestimmt. Er könnte uns sogar bekannt sein. Er könnte sogar allen Bandenmitgliedern bekannt sein. Nur — keiner wußte, daß er der Boß war, weil er aus der Anonymität heraus befahl und anordnete.«
    ***
    Harding raufte sich die Haare. Er stöhnte: »Diese Gangster bringen mich zur Verzweiflung. Immer die gleiche Theorie. Von Gascon, von Hampert. Ich habe sie
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