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0346 - Der Kobra-Dämon

0346 - Der Kobra-Dämon

Titel: 0346 - Der Kobra-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ersten Mal unter ihre Kontrolle gezwungen hatte. Sie mußte jetzt zwar enorme Kräfte entfesseln, um Pascal wieder in ihren Griff zu bekommen - aber sie hatte es geschafft. Der Keim war gelegt worden, als er sich noch einmal zum Portal umgedreht hatte, ehe er das Innere des Châteaus betrat.
    Danach hatte die Kobra nur ihre Bemühungen noch weiter verstärkt.
    Pascal ahnte nicht, daß die Königskobra das Ende ihrer Leistungsfähigkeit erreicht hatte. Es interessierte ihn auch nicht, darüber zu grübeln. Er hatte überhaupt keinen eigenen Willen mehr.
    Er empfand zwar kreatürliche Angst vor diesem schwarzmagischen, dämonischen Ungeheuer, aber zugleich brachte er auch nicht die Kraft auf, sich wieder zurückzuziehen. Jetzt, da er im direkten Blickfeld der Schlange war, wuchs ihre Macht über ihn.
    Sie drang auch durch die Barriere. Bei Nadine, bei Raffael oder sonst jemandem, der nicht schon kurz vorher einmal Diener der Schlange gewesen war, hätte es nicht funktioniert.
    Lösche die Zeichen ! befahl die Schlange.
    Ratlos sah Pascal das furchtbare Ungeheuer an. Die Zeichen löschen… warum? Und welche Zeichen?
    Die Siegel der Weißen Magie!
    Da begriff er.
    »Ja«, murmelte er. »Ich gehorche.«
    Er sah sich nach den Siegeln der Weißen Magie um, nach dem Symbolzeichen, die Zamorra überall angebracht hatte, um Château Montagne vor der Einwirkung dämonischer Kräfte zu schützen. Es reichte, wenn er nur wenige davon entfernte.
    Da sah er, regengeschützt, an drei Stellen die Zeichen aus magischer Kreide. Seltsam geformt, dem normalen Menschen unverständlich in ihrer Bedeutung, kompliziert und nicht leicht nachzuzeichnen.
    Pascal Lafitte gehorchte dem Befehl der Messing-Kobra. Er verwischte die Zeichen. Damit verloren sie ihre Wirkung.
    Zischend glitt die riesige Schlange durch das Tor!
    ***
    Ssacah fühlte wieder die starke fremde Magie, die diesmal aber nicht ihn oder einige seiner Diener angriff, sondern einfach nur wirkte. Der Kobra-Dämon folgte den deutlich fühlbaren Impulsen.
    Er sah seine Diener betäubt am Boden liegen, wo sie gegen die Flüchtigen gekämpft hatten. Ssacah glitt durch die Tür ins Freie - und sah jenen Zamorra, der seine Begleiter in einer Art Lichtblase transportierte.
    Und Ssacah sah den kleinen, blau funkelnden Kristall, der das alles bewirkte. Und im selben Moment begriff der Kobra-Dämon.
    Das war ein Dhyarra!
    Dagegen war er machtlos. Einen Dhyarra konnte er nicht blockieren. Diese magischen Kristalle, die die EWIGEN der DYNASTIE benutzten, waren eine unüberwindliche Waffe. Ssacah hatte nicht geahnt, gegen wen er da antrat. Wenn er gewußt hätte, daß die Seelen derer, die zur Hölle geschleudert werden sollten, EWIGEN gehörten, hätte er auf das großherzige Angebot verzichtet, sich gegen diese Leistung über die ganze Welt verbreiten zu dürfen.
    Das erklärte auch, warum eines der Opfer eine schwarzblütige Aura besaß. Es mußte eine Überläuferin sein, die sich der DYNASTIE angeschlossen hatte…
    Das zumindest vermutete Ssacah in diesen kurzen Augenblicken, während er zugleich aus der Welt der Menschen spürte, wie sein Ableger in Lyon gewaltige Kräfte freisetzte, um einen Menschen unter seine Kontrolle zu bekommen.
    Ssacah zögerte - vielleicht einen Augenblick zu lange. Da aber glitten die Menschen in der Lichtblase zu Boden, und jener, der von den anderen Zamorra genannt wurde, riß die Hand mit dem Kristall hoch. Der Dhyarra schien zu überdimensionaler Größe anzuwachsen. Das Leuchten, diese unerträgliche, blaue Helligkeit, blendete Ssacah. Der Dämon riß seinen mächtigen Schlangenkörper herum -
    - und sah etwas grell Leuchtendes heranjagen! Er spürte den Eindruck furchtbarer, gewaltiger Magie, die sich dort näherte. Weiße Magie, die sein Reich zerstören wollte, weil es gegen-polig geartet war.
    Ssacah fauchte hilflos.
    Aber da brach das heranrasende grelle Lichtfanal jäh zusammen!
    Ssacah sah einen menschlichen Körper niedersinken, dort, wo gerade das Lichtfanal vergangen war, das Ssacah irgendwie unterbewußt an ein flammendes Schwert erinnerte. Der Dämon wirbelte herum.
    Er stand in hellen Flammen!
    Den Moment der Ablenkung hatte jener Zamorra ausgenutzt! Blaues Feuer tanzte über Ssacahs Leib.
    Der Dämon spürte den glühenden Schmerz, als das Feuer aus dem Dhyarra-Kristall seinen Körper traf. Da wußte er, daß er verloren hatte.
    Seine Kraft schwand blitzschnell! Er war von einem Moment zum anderen nicht mehr in der Lage, sich auf den
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