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0346 - Der Kobra-Dämon

0346 - Der Kobra-Dämon

Titel: 0346 - Der Kobra-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dhyarra-Kämpfer zu stürzen, um ihn zu verschlingen.
    Ssacah schrie, wie nur Schlangen schreien können, wenn der Tod zu ihnen kommt.
    Ssacah war dem Tod geweiht. Aber dennoch konnte er triumphieren!
    Es war ihm zwar nicht vergönnt, diesen Feind noch direkt selbst zu töten. Doch er würde sterben.
    Er und alle anderen, aber leider auch die Diener der Schlange, die nun nie wieder zur Welt der Menschen zurückkehren konnten Ssacahs schmerzhaftes Schreien wurde von triumphierendem Zischen untermalt, als die Finsternis um seinen dämonischen Geist immer dichter wurde und er allmählich versank in der Tiefe des Vergessens…
    ***
    Abrupt erlosch das FLAMMENSCHWERT. Nicole stolperte, stürzte, weil die Verbindung in Bewegung gewesen war, als sie dahinschwand. Nicole schaffte es gerade noch, sich mit den Händen abzufangen. Fassungslos kauerte sie auf dem Boden, starrte das Amulett an, das vor ihr lag.
    Sie griff danach.
    Seine Aktivitäten waren erloschen. Es war im Moment nur eine einfache Metallscheibe ohne jegliche magische Kraft.
    »Das gibt es nicht«, murmelte Nicole entgeistert. Sie sah zum Tempel hinüber, dann dorthin, wo sie Wang beobachtet zu haben glaubte. Aber von dem Mongolen war nichts mehr zu sehen.
    Vielleicht war es nur eine Halluzination gewesen?
    Keine Sinnestäuschung dagegen war, daß sie noch nichts erreicht hatte. Das FLAMMENSCHWERT war wieder verloschen, noch ehe es überhaupt angreifen konnte. Soviel begriff Nicole, obgleich sie wie üblich keine Erinnerung besaß. Sie wußte nur, daß die Verbindung zustandegekommen und jetzt wieder erloschen war. Aber sie sah, daß sich am Tempel nichts Entscheidendes verändert hatte.
    Aber auf der Rückseite Da war Zamorra, da waren die anderen… und da war der Kobra-Dämon! Unwillkürlich stöhnte Nicole auf. Dort kämpfte Zamorra, und sie hatte das Amulett hier! Wie sollte er sich des Dämons erwehren?
    Aber dann entsann sie sich, daß Merlins Stern im Tempel nicht gewirkt hatte! Lag es vielleicht an einer bestimmten Ausstrahlung? Lag es auch daran, daß das FLAMMENSCHWERT wieder erloschen war?
    Du solltest nicht näher herangehen oder dich nur auf dein eigenes Können verlassen! glaubte sie plötzlich in ihrer Erinnerung wieder die seltsame Gedankenstimme zu hören.
    Der Gedankensprecher - das Amulett, wenn diese Worte von ihm ausgegangen waren - mußte gewußt haben, daß es in Tempelnähe wieder nicht funktionieren würde! Bloß sie hatte geglaubt, das FLAMMENSCHWERT wäre dagegen gefeit.
    War es aber nicht! Es war zusammengebrochen, als das Amulett blockiert wurde. Bedeutete das aber nicht auch, daß beide trotz der Verbundenheit getrennte »Einheiten« blieben, die jede für sich angreifbar waren?
    Nicole atmete tief durch.
    Sie riß sich aus ihren Überlegungen. Da sah sie, wie der Schlangendämon in blauem Feuer brannte. Dhyarra-Feuer?
    War der Kristall wieder aufgetaucht?
    Fast hätte sie einen Jubelschrei ausgestoßen, als sie den Kobra-Dämon zusammenbrechen sah. Sie nahm das Amulett auf und begann zu laufen, auf Zamorra und die anderen zu.
    Sie ahnte nicht, daß es noch längst keinen Grund zum Jubeln gab. Denn mit der Vernichtung des Dämons war noch lange nicht alles vorbei.
    Im Gegenteil…
    ***
    Zamorra starrte den sterbenden Kobra-Dämon an. Er fragte sich, warum er sich nicht erleichtert fühlte. Lag es an dem langsamen Vergehen dieses gewaltigen Ungeheuers, das immer noch eine triumphierende Heimtücke aus seinen langsam verlöschenden, gelben Augen verstrahlte?
    Zamorras Hand mit dem Dhyarra-Kristall sank herab.
    Der Kobra-Dämon zischte etwas. Plötzlich konnte Zamorra das Schlangenzischen verstehen. Der sterbende Dämon machte sich ihm verständlich.
    »Du wirst nicht lange über mich triumphieren, EWIGER«, fauchte Ssacah. »Denn schon bald wirst auch du vergehen… wisse, daß diese Welt nur von meinen Kräften gehalten wird! Vergehe ich, vergeht auch diese Dimension und mit ihr alles, was sich darin befindet…«
    Mit ausdruckslosem Gesicht schüttelte Zamorra den Kopf.
    »Nicht mit allem, Schlange«, sagte er. »Denn wir, von denen du glaubtest, daß sie deine Gefangenen sind, werden deine Dimension wieder verlassen. Deine Diener können uns nicht mehr aufhalten. Hiermit«, und er hob den Kristall leicht an, »werden wir sie Zurückschlagen.«
    Der Kobra-Dämon schien zu lachen. Aber seine Zisch-Stimme war schon leiser. Er starb. Viel Zeit blieb ihm nicht mehr, seinen vermeintlichen Triumph, wie Zamorra glaubte,
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