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0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

Titel: 0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz
Autoren: Die Falle auf dem Rummelplatz
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Foltridge lag auf dem Fußboden. Der Doc kniete neben ihm und untersuchte ihn. Er stand auf als ich hereinkam.
    »Ich schätze, jemand hat ihn vergiftet. Neben ihm fand ich dieses Röhrchen mit seinen Tabletten. Es ist ein ganz gebräuchliches Kreislaufpräparat. Die Analyse wird zeigen, ob die Tabletten vergiftet sind. Er hat aber, wie mir die Wache gesagt hat, heute Nachmittag schon zwei Tabletten genommen, ohne dass etwas passiert ist. Ich muss die Dinger ins Labor bringen. Fragt sich nur, ob in allen, oder nur in der einen.«
    Das war die Frage, die auch mich beschäftigte. Ich sah Lucielle in das Zimmer kommen mit der kleinen Reisetasche, und mir wurde heiß und kalt zugleich, als ich daran dachte, dass der Panther die ganze Zeit über in dem Haus gewesen sein musste, als wir da waren. Er hatte uns belauscht, und war dann vor Lucielle in das Schlafoder Badezimmer gegangen und hatte die Tabletten ausgetauscht. Er hatte ja gehört, wie Foltridge nach seinen Tabletten gerufen hatte.
    Ich setzte mich an das Funkgerät und rief die Wachtposten vor dem Haus des Panthers in Richmond. Ich bekam sofort Verbindung mit Bull. Als er sich meldete und so verlegen herumdruckste, wusste ich Bescheid. Sie hatten nicht gesehen, dass der Panther das Haus verlassen hatte, aber als er plötzlich in aller Seelenruhe mit einem Taxi vorgefahren kam, wussten sie, dass sie die ganze Zeit über ein leeres Haus bewacht hatten. Er hatte, um sie irrezuführen, die Fenster alle hell erleuchtet und Musik spielen lassen. Der Butler hatte das bestimmt für ihn erledigt.
    Ich rief Foltridges Nummer an. Nach einiger Zeit meldete sich der Portier. Ich verlangte Lucielle, aber es kostete mich einige Minuten, ihn davon zu überzeugen, dass ich wirklich die Polizei und nicht ein böser Mitgiftjäger war. Endlich hörte ich ihre verschlafene Stimme am Telefon. Das Dumme war, ich hörte noch eine andere Stimme im Hintergrund, eine Männerstimme, wie mir schien.
    »Hallo, ich bin’s«, sagte ich, und sie schien sehr erfreut zu sein.
    »Hallo, G-man, das ist aber eine nette Überraschung!«
    »Haben Sie gerade geschlafen?«, fragte ich.
    »Ja, ganz fest, und natürlich habe ich von Ihnen geträumt, liegen Sie auch im Bett?«
    »Nein, ich bin im Büro.«
    »Schlafen Sie denn nie?«
    »Ach wo, das brauche ich nicht, ich mache das mit Whisky.«
    Sie kicherte, und ich konnte nicht hören, ob im Hintergrund jemand mitkicherte.
    »Ist bei Ihnen alles in Ordnung?«, fragte ich weiter.
    »Ja, natürlich, was soll denn nicht in Ordnung sein?«
    »Ich habe eine schreckliche Nachricht für Sie, Lucie.«
    »Ist was mit Daddy?«
    »Er ist tot.«
    »Tot?«
    »Ja, er ist ermordet worden, vergiftet.«
    »Ja, aber… ich meine, wie denn?« Sie brach in ein hysterisches Lachen aus, stockte aber sofort wieder. »Ach, Jerry, ich darf doch Jerry sagen, ich weiß nicht, ich habe Daddy nie gemocht, aber jetzt, da Sie sagen, dass er tot ist, ich weiß nicht…«
    »Sagen Sie, wo waren die Tabletten, die Sie für ihn mit zum Waschzeug gepackt haben?«
    »Die Tabletten?«
    »Ja, er bat Sie doch, seine Herztabletten mit einzupacken.«
    »Ja, sie liegen immer…Um Himmels willen, Sie wollen doch nicht sagen, dass jemand hier im Haus war und die Dinger ausgetauscht hat!«
    »Doch, es sieht so aus, als wäre der Panther die ganze Zeit im Haus gewesen, aber Sie brauchen sich jetzt keine Sorgen mehr zu machen, inzwischen ist er wieder in Richmond unter Bewachung.«
    Ich konnte hören, wie sie die Luft einzog.
    »Jerry, Sie meinen…jetzt, wo Sie mich fragen, fällt es mir erst auf, die Tabletten waren auf dem Nachttisch, nicht wie gewöhnlich im Badezimmer, und die Rolle war nicht verschlossen.« Sie erhob die Stimme und kreischte fast. »Sie war offen und die Schranktür war auch offen, einen Spalt, ich wollte noch an den Schrank gehen, um einen Pullover für Daddy herauszuholen, dann hab ich’s doch nicht getan. Er war im Schrank, er war ganz bestimmt im Schrank!«
    »Ja, ja, ist ja schon gut…«, versuchte ich sie zu beruhigen. »Er ist wieder weg.«
    »Aber was hätte passieren können, er hätte mich…« Sie brach wieder ab und schluchzte.
    »Ihr Haus wird überwacht.«
    »Danke«, piepste sie, und wir hängten auf.
    ***
    Ich bremste vor dem Haus, in dem Phils Wohnung liegt, ging hinauf und läutete. Als Phil die Tür aufmachte, drang mir der Duft von frischem Kaffee entgegen, so köstlich, dass es mich fast umgehauen hätte. Ich klopfte Phil auf die Schulter und machte mich
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