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0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

Titel: 0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz
Autoren: Die Falle auf dem Rummelplatz
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hereinkam. In Bluejeans, ein Glas Milch in der Hand.
    »Oh! Was für ein früher Besuch!«, sagte sie. Dann entdeckte sie den weißen Verband am Kopf ihres Vaters. »Was ist los, Daddy?«
    Er warf ihr einen unruhigen Blick zu und sagte: »Ich bin verwundet, das siehst du doch.«
    Lucielle starrte erst mich, dann Phil und dann ihren Vater an.
    »Ihr habt ihn zusammengeschlagen?« Das klang nicht wie sorgendes Töchterchen, sondern eher wie: Donnerwetter, was seid ihr für Kerle?
    Ich erklärte ihr die ganze Sache und fragte sie, ob sie etwas gehört hatte.
    »Nein, die Leute sind alle noch weg, ich habe bis jetzt geschlafen, Lis ebenfalls, Lollie ist in Florida. Ich hab nichts gehört.«
    »Hören Sie, Lucielle, ich möchte nicht, dass Ihrem Vater etwas passiert. Wir nehmen ihn vorläufig mit in unsere Obhut.«
    »Der kann doch selbst auf sich aufpassen, wissen Sie, Daddy ist wie eine Katze. Er hat neun Leben, wenn eins ausgeblasen wird, holt er sich ein neues aus der Brieftasche.« In dem Moment sah sie den großen Blutfleck auf dem schwarzen Teppich.
    »Oh! Daddy, ist das dein Blut?«
    Sie wurde blass und stellte ihr Milchglas weg, um zu Foltridge hinzulaufen. Sie musterte ihn aus der Nähe.
    »Es ist schon besser, du gehst mit«, sagte sie und wandte sich an mich. »Ich werde ihm schnell ein paar Sachen zusammenpacken.«
    Sie war schon an der Tür, als er ihr nachrief: »Vergiss meine Tabletten nicht!«
    »Bestimmt nicht!«, sagte sie und war schon draußen.
    »Ich muss auf meinen Blutdruck achten, mein Herz…« Er setzte sich auf die Kante des Sofas, und wir warteten auf Lucielle. Sie kam nach zehn Minuten zurück, und wir brachten Foltridge zu unserem Wagen. Lucielle hielt mich etwas zurück.
    »Er hat ein fürchterliches Theater gemacht, neulich, als wir in Coney Island waren«, sagte sie und verzog die Nase.
    »Ich glaube, das kannst du manchmal ganz gut gebrauchen. Ruf mich an, wenn sich hier etwas tut, wenn der Panther auftaucht oder so. Ich schicke euch jedenfalls ein paar Leute her.«
    »Okay, Mister G-man.«
    Ich sah sie in der Auffahrt stehen, ich sah sie noch in meinem Rückspiegel, als wir gewendet hatten, sie blickte uns nach.
    Als wir beim FBI-Gebäude ankamen, wies ich Foltridge wie ein gelernter Hotelportier unsere sicherste Zelle an. Sie war völlig getrennt von den anderen Zellen und hatte kein Fenster nach außen.
    ***
    Am Abend lag ich im Bett und konnte nicht einschlafen, weil mich etwas ärgerte, Chubby und die vier Muskelmänner hatten natürlich nichts zugegeben. Ich wusste noch nicht einmal, welche zwei von den vieren mit Chubby die Frau entführt hatten.
    Unser Sachverständiger hatte festgestellt, dass die Kugel, die Fullys Wächter getötet hatte, aus Chubbys Revolver stammte, einem 42er. Er war zu dumm gewesen, seine Waffe auszutauschen. Vielleicht konnte er auch keine neue von seinem Boss bekommen, weil er ohne Befehl gehandelt hatte. Trotzdem gab er nichts zu.
    Die Kugel, die man auf Foltridge geschossen hatte, war auch vom Kaliber 42, aber aus einem anderen Revolver, Smoky war auch mit einer 42er erschossen worden, ein ziemlich gängiges Kaliber, wie es schien.
    Ich versuchte mir noch einmal die Geschehnisse vor Augen zu führen.
    Smoky hatte von jemandem den Tipp bekommen, den er uns weitergab. Das Geheimfach des Panthers. Foltridge und der Panther hassten sich. Der Panther erschießt Smoky und holt sich seine Papiere. Sie waren auch bei genauester Untersuchung der Jacht nicht zum Vorschein gekommen. Foltridge hatte also vermutlich versucht, den Panther der Unterwelt auszuliefern, oder uns den Panther ans Messer zu liefern. Das war ihm nicht geglückt. Dann hatte er die Freundin des Panthers ermordet. Meine Gedanken drehten immer an derselben Stelle durch. Irgendetwas passte nicht, die ganze Sache gefiel mir nicht. Wenn ich nur wüsste, was mir da schon die ganze Zeit im Kopf herumspukte und keine greifbare Form annehmen wollte. Da war ein Hinweis, den ich übersehen hatte. Da war mir ein Schnitzer unterlaufen, und ich konnte ihn nicht fassen. Ich grübelte, bis ich endlich einschlief.
    Es kam mir vor, als hätte ich es gerade geschafft, als neben meinem Kopf das Telefon klingelte. Ich griff nach dem Hörer, ohne die Augen aufzumachen.
    Es meldete sich ein Kollege.
    »Schnell, kommen Sie! Foltridge ist tot. Vergiftet!«
    ***
    Ich knallte den Hörer auf die Gabel und sprang aus dem Bett. Ich zog mich an und war schon eine halbe Stunde später in der sichersten Zelle der Welt.
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