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0343 - Der Berater des Teufels

0343 - Der Berater des Teufels

Titel: 0343 - Der Berater des Teufels
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Flüchtiger Mörder?«
    »Ach, davon wissen Sie natürlich rein gar nichts?« Perkins klang ironisch. »Aber wenn Sie sein Freund sind, haben Sie ihm vielleicht bei der Flucht geholfen. Immerhin ist er über die Feuerleiter entwischt.«
    Unwillkürlich sah Zamorra nach oben.
    Nicole, die neben ihm angekommen war, mischte sich in das Gespräch. »Hören Sie, Captain. Wir haben, bis Sie anrückten, draußen im Taxi gesessen. Das ist zwar fort, aber zufällig weiß ich noch die Kennummer. Und anschließend waren wir drinnen und wurden vom Wachpersonal hinausgeworfen. Also können wir keine Fluchthelfer sein.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wir werden das eingehend prüfen«, sagte der Captain. »So oder so werden sie uns wohl sehr von Nutzen sein können.«
    »Wer wurde ermordet?« fragte Zamorra. Daß Bill der Täter sein sollte, wollte er noch nicht so rasch glauben. Aber er hatte ein eigenartiges Gefühl. Hier stimmte nichts mehr, gar nichts.
    »Der Mann da«, sagte der Captain und wies auf die Bahre, die gerade aus dem Haus gebracht wurde.
    Zamorra trat den beiden Trägern in den Weg. Er schlug die Decke zurück, die über dem Toten ausgebreitet worden war.
    Sein ungutes Gefühl bewahrheitete sich. Der Tote war Robert Tendyke.
    ***
    Bill Fleming war schnell genug. Er hatte die Stadtgrenze verlassen, ehe an den Ausfallstraßen Sperren errichtet werden konnten. Die Flughafenkontrollen ergaben nichts. Zu diesem Zeitpunkt war Bill schon fast in Philadelphia. In Trenton stoppte er und besorgte vorsichtshalber Bargeld; er mußte damit rechnen, daß seine Konten gesperrt wurden und er mit seinen Kreditkarten über kurz oder lang nicht mehr viel anfangen konnte. Dann telefonierte er und jagte den Wagen weiter nach Philadelphia, wo bereits ein Flugzeug wartete. Bill hatte die beiden Tickets telefonisch bestellt, brauchte sie nur abzuholen, und eine halbe Stunde später befanden sie sich bereits in der Luft.
    »Ich denke, wir haben es geschafft«, sagte Bill. »Unsere Spuren werden wir verwischen können.«
    Er bedauerte nur, daß er seine Pistole hatte zurücklassen müssen. Aber er hätte sie nicht durch die Kontrollen am Flughafen bekommen. Nach den letzten internationalen Terroranschlägen waren die Kontrollen wieder einmal verschärft worden.
    Aber es würde auch so gehen.
    Bill kannte sich nicht mehr wieder. Daß er geschossen hatte, berührte die Tiefe seines Ichs nicht mehr. Ihn beseelte nur noch der Gedanke, sich dem Zugriff der Justiz zu entziehen. Er wußte, daß Tandy ihm dabei helfen würde.
    Und er fragte sich, wer dieser Mann wirklich gewesen war, der sich laut Tandy als Robert Tendyke ausgegeben hatte und auch genauso aussah. Der gekommen war, um zu töten.
    Vielleicht hätte Bill alles in Frage stellen können. Vielleicht hätten seine Gedanken kritischer, tiefschürfender sein können. Vielleicht hätte er auf der Suche nach der Wahrheit fündig werden können.
    Nichts dergleichen.
    Etwas blockierte seine Überlegungen, ließ keine tiefergehenden Fragen zu. Es war einfach alles so, und damit gut.
    In der flachen Ledermappe lag der Prydo neben den Aufzeichnungen über Magie. Bill war froh, daß er den Stab mitgenommen hatte.
    Daß der Stab und vor allem Tandy Cant, die Dämonin, verhinderten, daß er sich Gedanken machte, wußte er nicht.
    Er war dazu gezwungen, Tandy Cant alles zu glauben, was sie sagte.
    Dem dunkelhaarigen Mädchen, das im Flugzeugsessel eingeschlafen zu sein schien und mit geschlossenen Augen so unglaublich liebenswert und süß aussah.
    ***
    Der Dämon T’Cant stellte sich nur schlafend. So war er ungestört und konnte seinem Herrn Bericht erstatten.
    In Höllentiefen lauschte Eysenbeiß interessiert diesem Bericht.
    Bill Fleming hatte gemordet und war auf der Flucht! Und er hatte dabei einen Kämpfer aus der Zamorra-Crew erwischt!
    Das war ein Erfolg, wie er größer kaum sein konnte. Mit seinem Mord war Bill endgültig in die Klauen der Hölle geraten. Jetzt gab es für ihn kein Zurück mehr. Lange genug hatte es immerhin auch gedauert…
    Jetzt würde es nicht mehr schwerfallen, Fleming auch noch so weit zu bringen, daß er aktiv gegen Zamorra und seine Mitstreiter vorging. Allein die Tatsache, daß diese sich von dem Mörder lossagen würden, würde mit dafür sorgen.
    Eysenbeiß war höchst zufrieden.
    »Du wirst weiter am Ball bleiben«, befahl er. »Und in unserem Sinne wirken. Sieh zu, daß Fleming nicht erwischt und festgesetzt wird. Im Gefängnis nützt er uns nichts,
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