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0343 - Der Berater des Teufels

0343 - Der Berater des Teufels

Titel: 0343 - Der Berater des Teufels
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nach Süden, hinaus aus der gigantischen Stadt…
    In die Freiheit… ?
    ***
    Zamorra und Nicole wurden in der Eingangshalle gestoppt. Die beiden Wachmänner traten ihnen entgegen. Eine Lifttür schloß sich gerade hinter den Polizisten, soviel konnte Zamora noch sehen.
    »He, mal langsam«, sagte einer der Bewaffneten. »Wer sind Sie, und wohin möchten Sie? Vorsicht…«
    Sie hatten beide die Hände gefährlich nahe an den Griffen ihrer Revolver. Der Alarm und das Auftauchen der Polizei hatte sie zu recht nervös und überaus aufmerksam gemacht. Sie hielten ständig alle vorhandenen Türen im Auge.
    Zamorra stellte Nicole und sich vor. »Wir wollen zu Mister Fleming«, sagte er. »Wir sind Freunde des Mannes, den Sie wohl vor einer halben Stunde nach oben gelassen haben. Robert Tendyke ist sein Name.« Tendyke mußte oben sein, denn sonst hätte er hier unten warten müssen!
    »Zu Mister Fleming? Ich schätze, das geht jetzt nicht«, sagte der Wortführer der Wachmänner.
    »Und warum nicht? Hat es etwas mit diesem Polizeieinsatz zu tun?«
    »Vielleicht, Mister. Was geht Sie das an?«
    Zamorra setzte zu einer weitausholenden Erklärung an. Aber Nicole stoppte ihn. »Vergiß es«, sagte sie. »Man wird nicht auf dich hören. Warten wir. Wenn da oben ein Großeinsatz stattfindet, wird er irgendwann beendet sein. Vielleicht ergibt sich dann eine Chance zum vernünftigen Reden.«
    »Sehr klug, Lady«, sagte der Wachmann. »Aber es ist vielleicht besser, wenn Sie das Haus solange verlassen. Wir werden Mister Fleming gegebenenfalls von Ihrer Anwesenheit unterrichten, okay?«
    »Was heißt ›gegebenenfalls‹?« hakte Zamorra ein.
    »Genau das, was ich sagte. Vertreiben Sie sich ruhig draußen die Zeit. Neben dem Haus ist ein wunderschöner Park mit Kinderspielplatz. Dort können sie sich ergehen und frische New Yorker Smogluft atmen.«
    Zamorra lächelte kopfschüttelnd.
    »Wissen Sie, was ich möchte, Mister Uniform?« fragte er. »Ihnen Höflichkeit beibringen, und Gastfreundschaft, Aber dafür werden Sie nicht bezahlt. Okay, wir warten draußen.«
    Sie sahen den Cadillac nicht mehr, der schon aus der Tiefgarage geschossen und im Verkehrsgewühl verschwunden war.
    »Warum willst du dich unbedingt mit dem Mann anlegen?« fragte Nicole kopfschüttelnd. »Er tut nur seine Pflicht, und die lautet: nur erwünschte Besucher ins Haus lassen.«
    »Ich denke, wir haben klar und deutlich vorgebracht, daß wir zu Bill wollen und daß wir mit Rob befreundet sind. Er hätte uns wenigstens drinnen warten lassen können, statt uns wie Hunde auf die Staße zu jagen.«
    »Nicht auf die Straße«, verbesserte Nicole sanft. »In den wunderschönen Park mit Kinderspielplatz, wo wir uns ergehen und die frische New Yorker Smogluft atmen können.«
    »Du brauchst nicht zynisch zu werden.«
    »Bin ich das? Tut mir leid, Cherie. Aber ich habe mir diese Sache doch ein wenig anders vorgestellt.«
    Nach einiger Zeit tauchte ein schwarzlackierter Kombiwagen auf. Auch ohne entsprechende Beschriftung wußten sie, daß es sich um ein Bestatterfahrzeug handelte. Polizisten tauchten auf. Einige rannten zur Tiefgarage hinüber. Andere begleiteten die beiden Mäner des Bestattungsunternehmens wieder in das Hochhaus. Zamorra näherte sich den anderen Beamten und sprach sie an. Er erklärte, wer er war und was er wollte.
    »Fleming?« Der Polizeisergeant lachte auf. »Wenden Sie sich an Captain Perkins, ja? Von der Mordkommission. Vielleicht kann der Ihnen Näheres erzählen.«
    Er deutete auf einen Mann in Zivil, der gerade aus dem Haus kam und sich mit einem weiteren Zivilisten unterhielt. Zamorra atmete tief durch. Er hatte gar nicht bemerkt, daß noch ein Fahrzeug angekommen war und Kripobeamte ausgespien hatte. Dann sah er den großen Van, auf den der Captain zusteuerte. Er beeilte sich, zu ihm zu kommen.
    »Reporter?« fragte Perkins mißtrauisch. »Da hatte ich schon gehofft, daß wir mal einmal eine Sache abwickeln, ohne daß uns die Federfuchser dazwischenkommen, und…«
    »Ich bin kein Reporter«, sagte Zamorra. »Der Sergeant drüben sagte, ich solle mich an Sie wenden. Ich nehme an, daß Ihr Einsatz etwas mit Mister Fleming zu tun hat.«
    »Sie kennen ihn?« Die Augen des Captains wurden schmal.
    »Ich bin sein Freund.«
    »Der Freund eines flüchtigen Mörders«, sagte Perkins nachdenklich. »Was halten Sie davon, wenn Sie uns begleiten, Mister… ?«
    »Zamorra«, wiederholte der Professor seinen Namen. »Hören Sie, was soll das heißen?
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