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0343 - Der Berater des Teufels

0343 - Der Berater des Teufels

Titel: 0343 - Der Berater des Teufels
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und es wäre zu auffällig, ihn zu befreien. Wir müssen nach wie vor vorsichtig agieren. Gib dich noch nicht zu erkennen.«
    »Ja, Herr«, vernahm er T’Cants Antwort. Dann zog der niedere Dämon sich wieder zurück.
    Eysenbeiß lächelte. Er hatte einen großen Fortschritt erzielt. Das war ein unübertreffbarer Pluspunkt für ihn.
    Aber ein Pluspunkt, den er vielleicht nicht einmal mehr brauchte, wenn alles so verlief, wie er sich das vorstellte. Denn er würde schon sehr bald losschlagen können, um die Macht in der Hölle zu ergreifen. Seine Verbündete wartete nur darauf.
    Die Rothaarige, die er vor Zamorra und Tendyke gerettet hatte… die EWIGE, deren Dhyarrakristall 10. Ordnung war und die damit über eine gewaltige Machtfülle gebot. Und sie war ihm verpflichtet! Sie schuldete ihm ihr Leben.
    Ein Pakt war geschlossen worden.
    Sie würde seinen internen Kampf mit all ihren Machtmitteln unterstützen. Und sie würden dann die Herrschaft über die Erde unter sich aufteilen, Eysenbeiß als Machtdämon der Hölle auf der einen Seite, und die DYNASTIE DER EWIGEN auf der anderen Seite.
    Machtdämon! Der Gedanke brannte in ihm. Vielleicht konnte die Rothaarige ihn zum Dämon werden lassen. Vielleicht…
    Und er würde der DYNASTIE helfen, ihren derzeitigen ERHABENEN loszuwerden. Diesen Friedensapostel Ted Ewigk!
    Eysenbeiß grinste.
    Er grinste so lange, bis Wang Lee Chan die Tür seiner Unterkunft eintrat und breitbeinig auf ihn zustampfte.
    ***
    Captain Perkins hatte inzwischen akzeptiert, daß Zamorra und Nicole keine Fluchthelfer sein konnten. Ihre Aussagen waren von den Wachmännern und dem ausfindig gemachten Taxifahrer bestätigt worden. Dennoch interessierte der Captain sich für den Grad ihrer Freundschaft nicht nur zu Bill, sondern auch zu dem ermordeten Rob Tendyke. Der Taxifahrer hatte zu Protokoll gegeben, daß Zamorra und Nicole sich in einem scheußlichen Dialekt unterhalten haben sollten, nachdem Tendyke ausgestiegen war.
    Zamorra erläuterte den Sachverhalt.
    »Das ist natürlich interessant«, sagte Captain Perkins. »Ihr Freund Fleming hat sich also schon einige Zeit vorher seltsam benommen. Halten Sie es für möglich, daß er an einer Geisteskrankheit leidet?«
    »Bill? Der doch nicht…«
    Nicole hob die Hand. »Ist es möglich, daß wir uns die Wohnung einmal ansehen? Ich nehme an, daß sie versiegelt worden ist« - wozu der Captain bestätigend nickte - »und bin der Ansicht, daß wir dabei mehr über Bills seltsames Verhalten herausfinden, als wenn wir hier im Büro hocken und uns unterhalten.«
    Perkins lächelte.
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte er. »Ein Geschäft. Ich lasse Sie in die Wohnung, und Sie verraten mir, wohin sich Mister Fleming gewandt haben könnte. Sie kennen ihn gut, Sie werden seine Vorlieben kennen, mögliche Verstecke, Fluchtpunkte…«
    Zamorra seufzte.
    »Ich kann es einfach nicht glauben, daß Bill ein Mörder ist«, sagte er. »Es paßt doch nicht zu ihm.«
    »Dann müßten Sie erst recht ein Interesse daran haben, daß wir Mister Fleming finden«, beharrte Perkins. »Wenn wir mit ihm reden können, stellt sich vielleicht seine Unschuld heraus, und wir ersparen uns eine langwierige Fahndung. Wir ersparen uns, daß sein Bild von den Sendeanstalten der Fernsehunternehmen gezeigt wird und jetzt und auch noch in fünfzig Jahren jeder mit dem Finger auf ihn zeigt und sagt: da geht der Mörder. Außerdem, Mister Zamorra… sein Wohnungsnachbar hat gesehen, wie er sein Opfer niederschoß.«
    »Den Wohnungsnachbar möchte ich noch ins Kreuzverhör nehmen«, sagte Zamorra grimmig.
    »Sind Sie Anwalt?« fragte Perkins lächelnd.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Captain, ich kenne Bill. Ich kenne ihn, seit wir zusammen studierten. Wir waren an derselben Hochschule, wir waren zusammen in einer Studentenbude, wir nordeten dieselben Kneipen ein, wir verführten dieselben Mädchen«, er grinste Nicole entwaffnend an, »wir verliebten uns auch noch in dieselbe Frau. Er ist kein Mörder, dafür lege ich meine Hand ins Feuer.«
    Perkins winkte seinem Assistenten, der hinter dem breiten Schreibtisch saß und tat, als würde er angestrengt nachdenken. »Harry!«
    »Ja, Sir?«
    »Weißt du, wer in New York die besten Handprothesen anfertigt?«
    Zamorra seufzte. »In Ordnung. Arbeiten wir zusammen. Ich möchte nämlich tatsächlich wissen, was an der Sache dran ist.« Er trat an eine große Wandkarte, die die Vereinigten Staaten von Amerika zeigte. Sein Finger berührte
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