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0341 - Jagd nach dem Amulett

0341 - Jagd nach dem Amulett

Titel: 0341 - Jagd nach dem Amulett
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zogen über dem Wrack ihre Kreise. Ein Großtransporter senkte sich in respektabler Entfernung herab, um Mannschaften auszuspeien. Zwei »Bananen«, wie die Chinooks im Jargon genannt wurden, landeten ebenfalls in sicherem Abstand. Diese beiden Hubschrauber sollten das Wrack später durch die Luft abtransportieren. Ebensogut hätte man es vielleicht auf einem Truck nach Phoenix bringen können, aber der Landweg war Captain Stain zu unsicher.
    Die Polizei von Flagstaff hatte zwar ihre Unterstützung zugesagt, aber so schnell waren die Jungs auch nicht. Die ersten Fahrzeuge erschienen mit blinkenden Rotlichtern, als der Mannschaftstransporter soeben landete. Stattdessen befanden sich bereits Neugierige in der Nähe, die den Luftkampf und den Absturz des einen Objektes von der Stadt oder von umliegenden Anwesen aus beobachtet hatten, und die sich jetzt alles aus der Nähe ansehen wollten. Reporter waren auch dabei. Die Kameras klickten.
    Captain Stains Stirn umwölkte sich. Genau das hatte er eigentlich verhindern wollen. Die Öffentlichkeit brauchte nicht unbedingt alles präsentiert zu bekommen. Wenn es sich bei dem abgeschossenen Objekt um eine Maschine einer anderen Nation handelt, konnte jede Veröffentlichung den Ärger nur noch vergrößern. Und wenn’s ein UFO war, konnte man hinterher immer noch sparsam informieren oder sich Ausreden einfallen lassen.
    Stain sprang aus dem Hubschrauber. Er gab zwei jungen Soldaten einen Wink. »Mitkommen«, schnarrte er. Im lockeren Trab liefen sie auf einen der Polizeiwagen zu, der über das Gelände rumpelte; der Highway lag irgendwo am Horizont. Der Dodge stoppte ab, und zwei Uniformierte stiegen aus.
    Stain identifizierte sich als Einsatzleiter des Unternehmens. »Ist der Sheriff mitgekommen?« fragte er.
    Der Polizeileutnant schüttelte den Kopf. »Das nicht, aber wir alle sollen uns Ihren Kommandos unterstellen.«
    »Verbindlichsten Dank. Tun Sie uns den Gefallen und schaffen Sie die Zivilisten in sichere Entfernung. Ich möchte nicht, daß Unbeteiligte zu Schaden kommen, außerdem ist das hier top secret, streng geheim. Die Kameras der Reporter sind zu beschlagnahmen oder die belichteten Filme zu vernichten.«
    Der Lieutenant grinste. »Schätze, Sir, das wird den Reportern aber gar nicht gefallen.«
    »Die sollen sich in Phoenix beschweren«, sagte Stain. »Versuchen sie Ihr Bestes, ja? Ich fürchte, wir werden genug mit diesem… Ding zu tun haben.«
    »Das Ding aus einer anderen Welt«, flachste der Polizist. »Vielleicht steckt da auch so ein Biestchen drin wie in Carpenter’s Film, und wir müssen hinterher alle den Blut-Test machen. Captain, was ist das für ein Objekt? ’ne Fliegende Untertasse?«
    »Das möchte ich auch gern wissen.«
    Er nickte den beiden Soldaten zu. »Sie bleiben bei der Polizei und sind Ansprechpersonen, okay? Wenn jemand also eine Beschwerde zu führen hat, soll er sich an Sie wenden, und Sie nennen ihm mein Büro in Phoenix oder beschwichtigen vor Ort. Wichtig ist, daß kein Foto in irgend eine Zeitung kommt. Die Berichterstattung selbst werden wir den Federfüchsen nicht verbieten können, aber sie könnten Ärger bekommen, wenn sie zu sehr spekulieren. Machen Sie das den Herrschaften freundlich, aber bestimmt klar.«
    »Aye, Sir!«
    Stain trabte zum Hubschrauber zurück, dessen Rotoren inzwischen zum Stillstand gekommen waren. Die riesigen Staubwolken, die der Transporter und die beiden Chinooks aufgewirbelt hatten, senkten sich allmählich wieder. Eine Gruppe von dreißig Troopern stand jetzt bereit und wartete auf Anweisungen. Oben am Himmel zogen die vier Kampfhubschrauber ihre Kreise. Deutlich waren die Raketen unter den Maschinen zu erkennen. Im Zweifelsfall konnten sie eine kleine Hölle entfesseln.
    Stain sah zu dem abgestürzten Flugobjekt hinüber. Es hatte sich zum Teil in den trockenen, nur von dürren Grasbüscheln bewachsenen Boden gegraben. Erdklumpen waren hochgeschleudert worden und lagen stellenweise herum. Von dem Objekt war von hier aus nur eine gewölbte, metallisch glänzende Fläche zu sehen. Sie schien vollkommen glatt und fugenlos zu sein.
    Stain schluckte.
    »Drei Mann vor, erkunden. So nahe wie möglich rangehen. Gefechtsbedingungen, klar?«
    »Aye, Sir.« Ohne sich abgesprochen zu haben, setzten sich drei der Männer in Bewegung. Sie hielten Schnellfeuerkarabiner schußbereit und liefen auf das Objekt zu. Schon nach wenigen Metern verteilten sie sich weiträumig. Je näher sie an das Objekt herankamen, desto
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