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0340 - Alvas Feuerkuß

0340 - Alvas Feuerkuß

Titel: 0340 - Alvas Feuerkuß
Autoren: Jason Dark
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auch an die Adresse der Detektivin gerichtet. Zwischen ihr und Glenda hatte es in früheren Zeiten eine gewisse Rivalität gegeben.
    Auch jetzt zuckte Jane zusammen. Sie konnte sich demnach noch gut erinnern.
    »Ich bedanke mich«, sagte ich.
    Und Jane fragte: »Ist sie denn noch immer da?«
    »Natürlich«, erwiderte mein Chef. »Sie ist übrigens eine hervorragende Kraft. Aber lassen wir das. Andere Themen sind wichtiger.«
    Er wandte sich anschließend an mich. »Sie glauben nicht, John, was ich Ihretwegen in den letzten Stunden für einen Ärger hatte.«
    »Welchen denn?«
    »Die Italiener machen Schwierigkeiten. Beim Geheimdienst rotiert man, denn ich kann es dem zuständigen Mann nicht begreifbar machen, daß ein Flugzeug so ohne weiteres verschwindet. Zudem sind bei einem Einsatz fünf Soldaten umgekommen, das muß irgendwie motiviert werden, wenn Sie verstehen. Zum Glück hat die Presse noch keinen Wind davon bekommen, aber ein gewisser Signore di Conti macht mir die Hölle heiß. Er und die NATO bestehen auf einer Erklärung. Ich habe den Innenminister einschalten müssen und ihn eingeweiht. Vielleicht schafft er es, die Sache wieder hinzubiegen. Jedenfalls bin ich für keinen zu erreichen. Das wollte ich nur einmal gesagt haben.«
    »Soll ich mich mit dem italienischen Geheimdienst in Verbindung setzen?« fragte ich.
    »Nein, nicht. Das schaukeln wir schon«, erwiderte Sir James lässig. »Sie haben schließlich andere Probleme, deretwegen ich schließlich auch erschienen bin.« Er schaute in die Runde. »Sind Sie schon zu einer Lösung gekommen, was das weitere Schicksal der Miß Collins angeht?«
    Bill und ich verneinten.
    Sir James nickte. »Das hatte ich mir gedacht.« Er wandte sich jetzt direkt an Jane. »Und Sie, Miß Collins, haben Sie sich schon Gedanken über Ihre Zukunft gemacht?«
    »Man hat mir zwar das Herz genommen, aber das Hirn gelassen«, erklärte sie. »Dennoch weiß ich mir keinen Rat. Ich habe die letzten zwei oder drei Jahre einfach vergessen. Die fehlen in meinem Leben, und ich frage mich, ob die Erinnerung jemals wieder zurückkehren wird.«
    »Besser nicht«, meinte Bill.
    »So sehe ich es auch«, gab Jane zu. »Aber Sie wissen, Sir James, mit welch einem Handicap ich zu leben habe.« Jane hob den Würfel über die Tischkante. »Ohne ihn bin ich verloren, einfach tot, nicht mehr existenzfähig.«
    »Ja, John Sinclair weihte mich kurz ein. Dennoch müssen wir eine Lösung finden.«
    »Haben Sie eine, Sir?«
    »Noch nicht.« Der Superintendent räusperte sich. »Ich weiß nicht, ob man Ihnen davon berichtet hat, wie ich vorgegangen wäre. Ich hätte Sie vor ein Gericht gestellt, denn Sie sind eine Mörderin, Miß Collins!«
    Bei diesen Worten erblaßte Jane.
    Ich mußte ihr beistehen. »So kann man das nicht sehen, Sir. Jane hat von allem…«
    »Lassen Sie mich ausreden, John. Nachdem ich jedoch den wahren Sachverhalt kennengelernt habe, sehe ich die Dinge aus einer anderen Perspektive. Ich werde Sie nicht unter Anklage stellen, Miß Collins.«
    »Danke.«
    »Es bleiben dennoch sehr große Probleme zurück, denen wir uns stellen müssen. Haben Sie eine Vorstellung davon, wie Sie sich Ihre weitere Zukunft denken?«
    »Nein.«
    »Ihnen ist jedoch bewußt, daß man Sie jagen wird. Sie stehen auf der Abschußliste derer, denen Sie in den letzten Jahren Ihre gesamte Existenz geweiht haben.«
    So deutlich war ihr bisher von keinem ihre Situation vor Augen geführt worden. Dementsprechend war auch Janes Reaktion. Sie riß die Augen auf und starrte Sir James an.
    »Glauben Sie mir, Miß Collins, das ist so. Wir müssen versuchen, Sie zu beschützen oder Sie in Sicherheit bringen. Das wird nicht einfach sein. Deshalb hoffe ich, daß Sie uns helfen werden. Können wir uns auf Sie verlassen?«
    »Ja, ich werde versuchen…«
    »Du darfst dich nicht gegen uns stellen, Jane!« warnte ich sie.
    »Der Satan will dich tot sehen und den Würfel haben. Denke immer daran. Über deine Leiche an den Würfel, das ist seine Devise.« Ich hob meinen rechten Daumen. »Dies will ich mal als die Gefahr Nummer eins bezeichnen, aber es gibt eine weitere. Die hat ebenfalls einen Namen. Der Spuk will sich auch in den Besitz des Würfels setzen, und er ist, wie du bestimmt auch noch weißt, mächtiger als der Teufel. Ich würde ihn mit den Großen Alten gleichsetzen. Oder noch schlimmer.«
    Jane wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ihre Lage war wirklich nicht beneidenswert. Da hockte sie und mußte zuhören,
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