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0340 - Alvas Feuerkuß

0340 - Alvas Feuerkuß

Titel: 0340 - Alvas Feuerkuß
Autoren: Jason Dark
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wie wir über ihr Schicksal diskutierten.
    »Kann ich eine Zigarette haben?« fragte sie.
    Bill und ich reichten ihr gleichzeitig die Schachteln rüber. Sie nahm das Stäbchen aus meiner. Dafür bekam sie von dem Reporter Feuer.
    Tief saugte sie den Rauch ein, blies ihn gegen die Decke und hob die Schultern. »Ich weiß nicht, was ich machen soll.«
    »Daß Sie Ihren alten Beruf nicht mehr ausüben können, steht fest«, erklärte Sir James. »Es ist unmöglich für Sie, hier in London als Detektivin zu arbeiten. Außerdem können Sie in der Stadt nicht bleiben. Ich wüßte nicht, wo ich Sie unterbringen sollte.«
    »Ich auch nicht«, gab Jane zu.
    »Dann werden wir gemeinsam überlegen, ob wir eine Möglichkeit finden«, sagte der Superintendent und schaute in die Runde. »Hat einer von Ihnen vielleicht eine Idee?«
    Nein, die hatten wir auch nicht.
    »Wo wäre Jane denn sicher?« fragte Sheila. »Es muß meiner Ansicht nach ein weißmagischer Platz sein.«
    »Die flaming stones«, meinte Bill.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das wollen Myxin und Kara nicht. Sie haben ihre Gründe, die ich respektiere. Nein, wir müssen uns schon etwas anderes einfallen lassen.«
    »Ich wüßte nichts«, sagte Sheila.
    Sir James räusperte sich. »Wie ist es mit Ihnen, Bill?«
    Der Reporter hob die Schultern. »Wenn Sie mich so direkt fragen, fällt mir auch nichts ein.«
    »Kann ich mir bei Ihnen die Frage ersparen, John?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Noch nicht, Sir. Ich glaube, mir ist da etwas eingefallen.«
    »Und?«
    »Warten Sie, ich muß noch nachdenken.« Das tat ich sehr intensiv.
    Das Kinn hatte ich in die linke Handfläche gestützt. Mit den Fingern der Rechten trommelte ich auf die Tischplatte. »Ja, das müßte gehen, auch wenn es nicht hundertprozentig sicher ist.«
    »Reden Sie schon!« forderte mich Sir James auf.
    Bei jedem Wort, das ich anschließend sprach, tippte ich mit der Spitze des Zeigefingers auf den Tisch. »Schottland, Grampian Mountains, ein Kloster namens St. Patrick…«
    »Father Ignatius«, vollendete Bill.
    »Sehr richtig.«
    Alle wußten über das Kloster in den Bergen Bescheid. Von dort bekam ich meine Munition, und da war ich stets ein gern gesehener Gast. Da ich keinen Widerspruch hörte, nahm ich an, daß alle damit einverstanden waren. Auch Sir James, denn ich sah sein Nicken.
    »Und wie ist es mit dir, Jane?«
    Sie blickte mich erstaunt an. »Ich soll in ein Kloster?«
    »Sogar in ein Männerkloster«, meinte Bill und begann leicht zu grinsen. Bis er einen strafenden Blick seiner Frau auffing und die Gefühlsregung unterdrückte.
    »Bist du damit einverstanden?« wollte ich wissen.
    »Gibt es denn keine andere Lösung?«
    »Nein, Jane. Mir ist jedenfalls keine eingefallen. Ich bleibe immer an dem Kloster kleben.«
    Jane schaute auf den Würfel. »Anfreunden kann ich mich mit dem Gedanken nicht«, erklärte sie leise.
    »Ich auch nicht«, gab ich zu. »Aber wir sehen einfach keine andere Chance. Hundertprozentig sicher bist du dort auch nicht. Das Kloster ist schon mehrmals angegriffen worden. Ich selbst habe es erlebt. Aber was sollen wir tun? Wenn du eine bessere Lösung weißt, dann sag sie.«
    »Die habe ich ja nicht.«
    Sir James schlug leicht mit der flachen Hand auf den Tisch. »Dann bleibt es dabei.«
    Bis auf Jane nickten wir alle.
    Sir James war zufrieden. »Kommen wir zu den technischen Problemen«, sagte er. »Wann werden Sie fahren, John?«
    »Im Morgengrauen.«
    »Allein?«
    »Nein, ich möchte außer Jane noch jemand mitnehmen. Man kann nie wissen, welche Gefahren sich mir in den Weg stellen werden und Suko…«
    »Ich bin dabei.« Bill Conolly fiel mir ins Wort. »Bist du einverstanden?«
    Ich schaute auf Sheila.
    »Wenn deine Seligkeit davon abhängt«, sprach sie ihren Mann an.
    »Dann fahr mit.« Sie lächelte. »Ich kenne auch den wahren Grund.«
    »Gibt es da noch einen?« erkundigte ich mich.
    »Ja, er steht in der Garage.«
    Ich kniff Bill ein Auge zu. »Gab es da nicht mal einen Hund namens Zerberus, der die fatale Angewohnheit hatte, deinen Wagen in ein Flammenmeer zu verwandeln?«
    »So ist es.«
    »Jetzt hast du einen neuen.«
    Bill strahlte plötzlich. »Fast nagelneu. Ich hatte dich überraschen wollen, aber du warst ja in Paris. Willst du ihn sofort sehen?«
    »Wenn ich nein sage, quält es dich.«
    Wir verließen den Raum. Draußen drang die kühle Nachtluft in unsere Lungen. Spinnweben streiften mein Gesicht. Erste Anzeichen eines nahenden Herbstes. Auch dieser
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