Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
034 - Der Hexer

034 - Der Hexer

Titel: 034 - Der Hexer
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
ganz nahe ... Der Tod! O Gott, es ist schrecklich - schrecklich!«
    Er wankte plötzlich. Alan fing ihn auf.
    »Was hat er denn?« fragte der Sergeant.
    »Alkohol, Nerven und - na, Sie wissen ja«, antwortete der Doktor lakonisch. »Bringen Sie ihn ins Zimmer des Inspektors, Sergeant, in einigen Minuten wird er sich erholt haben!« Er wandte sich zur Ausgangstür und schaute in die Nacht hinaus.
    »Was gibt's, Doktor?« fragte Alan.
    »Da ist er schon wieder!« Lomond deutete auf die dunkle Straße.
    »Wer denn?«
    »Seit Messer da ist, beobachtet er die Wache. Es scheint Bliss zu sein. Er hat mich nicht gern - warum, weiß ich nicht.«
    »Kennen Sie jemand, den er gern hat - außer sich selbst?«
    Lomond drehte sich eine Zigarette.
    »Ich habe heute nachmittag im Klub eine eigenartige Geschichte über ihn gehört. Ich traf einen Herrn, der ihn in Washington kannte, einen Arzt. Er schwört, daß er Bliss in der Nervenabteilung eines Hospitals in Brooklyn gesehen hat.«
    »Wann war das?«
    »Das ist eben das Absurde. Er sagt, vor vierzehn Tagen.«
    »Er ist seit Monaten zurück.«
    »Kennen Sie Bliss sehr gut?«
    »Nein«, erwiderte Wembury. »Ich kenne ihn erst näher, seit er von Amerika zurück ist. Vom Sehen war er mir bekannt - er war Unterinspektor, als ich noch Wachtmeister ... Hallo!«
    Ein Mann kam ins Zimmer und ging zum Pult des Sergeanten. Es war Inspektor Bliss.
    »Ich brauche einen Revolver!« rief er kurz.
    »Bitte?« Carter starrte ihn an.
    »Ich brauche einen Revolver«, wiederholte Bliss scharf.
    Wembury grinste boshaft.
    »Das ist in Ordnung, Sergeant - Hauptinspektor Bliss von Scotland Yard wünscht einen Revolver. Wozu brauchen Sie ihn?«
    Bliss sah ihn verächtlich an.
    »Geht es Sie etwas an?«
    »Und ob! Dies ist mein Bezirk.«
    Der Sergeant brachte die Waffe.
    »Ist ein Grund vorhanden, warum ich ihn nicht haben sollte?«
    »Nicht der geringste!« Als Bliss zur Tür ging, rief ihm Wembury nach:
    »An Ihrer Stelle würde ich aber den Empfang der Waffe quittieren. Sie scheinen die Vorschriften vergessen zu haben, Inspektor Bliss!«
    Mit einem Fluch kehrte Bliss um.
    »Ich bin zu lange nicht in diesem verdammten Land gewesen ... «
    »Guten Abend, Mr. Bliss!« sagte unerwartet Dr. Lomond.
    Bliss tat, als habe er erst jetzt die Anwesenheit des Polizeiarztes bemerkt.
    »Guten Abend! - Haben Sie den Hexer erwischt?« fragte er höhnisch und schlug die Tür hinter sich zu.
    Carter wußte nicht, was er von der Sache halten sollte.
    »Ist es nicht merkwürdig«, meinte er, »daß er die Vorschriften der Polizeiwachen nicht kennt?«
    »Alles, was Mr. Bliss betrifft, ist merkwürdig!« rief Wembury ärgerlich.
    Der Wachposten kam auf ihn zu und flüsterte ihm etwas zu.
    »Eine Dame möchte mich sprechen? Wer ist es?« fragte er.
    »Cora Ann Milton«, sagte Dr. Lomond mit seinem untrüglichen Instinkt.
    Cora Ann kam herein. Als sie den Polizeiarzt entdeckte, ging sie herausfordernd auf ihn zu.
    »Heiliger Himmel!« erschrak Dr. Lomond. »Ich hatte Sie ja zum Essen eingeladen! Ich bin hierhergerufen worden und habe nicht einen Augenblick mehr an unsere Verabredung gedacht.«
    »So also sieht eine Polizeiwache aus!« Cora Ann blickte sich mit Widerwillen um. »Und wo ist Ihr Maskenkostüm?« fragte sie Wembury. »Alle anderen sind in Uniform.«
    »Die ziehe ich nur zu Gesellschaften an«, bemerkte er zwinkernd.
    »Wie können Sie es nur hier aushalten?« Es schauderte sie, und sie wandte sich wieder an Lomond. »Und nun, Doktor? Ich habe noch nicht gegessen ...«
    Etwas in ihrem Ton klang nach Verzweiflung, so als machte sie einen letzten Versuch. Aber wozu - was wollte sie? Alan konnte es sich nicht erklären.
    »Ich würde Sie gern begleiten, Cora Ann, aber ...«, begann Lomond.
    »Aber - aber!« wiederholte sie zynisch. »Hören Sie, Doktor, Sie brauchen für das Essen nicht zu bezahlen!«
    »Das wäre allerdings ein Anreiz«, meinte er grinsend, »aber ich habe noch zu arbeiten.«
    Ihr Gesicht machte einen verstörten Eindruck.
    »Arbeiten!« Sie lachte verächtlich und ging achselzuckend zur Tür. »Ich weiß, was Sie arbeiten nennen. Sie versuchen, Arthur Milton an den Galgen zu bringen. Das nennen Sie arbeiten! Gut.«
    »Wohin gehen Sie jetzt, kleine Frau?« fragte Dr. Lomond besorgt.
    Sie drehte sich um, lächelte bitter.
    »Ich werde zu Abend essen - und vielleicht eine Musikstunde nehmen. Ich habe einen Freund, der ausgezeichnet Klavier spielt ... Guten Abend!«
    Lomond schaute ihr gedankenvoll
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher