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034 - Der Hexer

034 - Der Hexer

Titel: 034 - Der Hexer
Autoren: Edgar Wallace
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durchzubrennen - romantisch, nicht wahr?«
    »Die Frau eines anderen?« fragte Green, den Skandale ebenso interessierten wie Hinrichtungen.
    »Ja, so ist es. Wenn ich Glück habe, bin ich entweder heute nacht um zwei oder morgen nacht um zwei hier. Je dichter der Nebel, um so besser. Gepäck wird keines dabei sein - stellen Sie also soviel Treibstoff wie möglich bereit.«
    »Wohin soll es gehen, Oberst?«
    »Vielleicht Frankreich - oder Belgien, Norwegen, die Nordküste von Afrika, die Südküste von Irland - wer kann es wissen? Ich kann Ihnen nicht sagen, wann ich zurückkomme, aber ich lasse Ihnen genug Geld da, daß Sie ein Jahr bequem davon leben können. Wenn ich in zehn Tagen nicht zurück bin, würde ich Ihnen raten, den Schuppen zu vermieten und den Mund zu halten. Mit etwas Glück werden wir uns wiedersehen.«
    Rasch ging er zu seinem Wagen zurück. Der neugierige Green begleitete ihn und versuchte vergeblich, sein Gesicht zu erblicken. Nicht ein einziges Mal hatte er seinen seltsamen Arbeitgeber gesehen, der ihn bei Nacht angestellt und immer nur bei Nacht besucht hatte - jedesmal bei einem Wetter, das einen langen Regenmantel oder einen dicken Ulster verlangte.
    Green wurde den Eindruck nicht los, daß sein Arbeitgeber einen Bart trug, und auch bei den späteren Zeugenaussagen vertrat er diese Meinung. Ob er aber tatsächlich einen Bart trug oder glatt rasiert war, hatte er wegen des hochgeschlagenen Mantelkragens nie sehen können.
    »Da wir gerade vom Hexer sprachen ...«, begann Green von neuem.
    »Ich habe nicht davon gesprochen«, erwiderte der Obern kurz und stieg in den Wagen. »Folgen Sie meinem Rat, Green! Ich weiß über diesen Burschen nichts, aber offenbar ist er gefährlich - denken Sie also lieber an Flugzeuge, die sind weniger gefährlich!«
    Zwei, drei Sekunden - dann war das Schlußlicht des Wagens im Nebel verschwunden.

34.
    Früh am Abend folgte Alan Wembury einer eiligen Aufforderung Messers, ihn aufzusuchen.
    »Es tut mir leid, Sie bemüht zu haben, Inspektor ...«
    Messer stockte und wußte nicht, wie er fortfahren sollte, was nicht oft bei ihm vorkam. »Tatsache ist ... Ich muß eine sehr unangenehme Pflicht erfüllen - eine sehr unangenehme ... Um die Wahrheit zu sagen - es ist mir sehr zuwider, dies zu tun.«
    Alan wartete schweigend.
    »Es handelt sich um Johnny. Sie verstehen doch meine Lage, Wembury? Ich stehe unter Verdacht - allerdings ungerechtfertigterweise -, aber das Polizeipräsidium verdächtigt mich.«
    Was würde nun kommen? fragte sich Alan einigermaßen gespannt.
    »Ich darf keine Gefahr laufen, begreifen Sie?« begann Messer wieder. »Vor einigen Wochen hatte ich es wegen Mary - Miss Lenley - gewagt. Doch jetzt kann ich es nicht mehr. Wenn ich von einem beabsichtigten oder geplanten Verbrechen erfahre, bleibt mir nur ein Weg offen - die Polizei zu benachrichtigen!«
    Jetzt verstand Wembury. Aber er schwieg noch immer.
    Maurice ging im Zimmer auf und ab. Er wußte um die Verachtung, die ihm dieser Mann entgegenbrachte, und darum haßte er ihn.
    »Sie verstehen mich doch?« fragte er.
    »Nun?« Alan ekelte die Geschichte an. »Was für ein Verbrechen will Lenley begehen?«
    Messer seufzte tief.
    »Sie wissen wahrscheinlich, daß die Darnleigh-Sache nicht Johnnys erste war. Vor ungefähr einem Jahr fand der Einbruch bei Miss Bolter statt. Erinnern Sie sich?«
    Wembury nickte. Miss Bolter war eine sehr reiche, exzentrische alte Jungfer. Sie besaß an der Grenze von Greenwich ein Haus, das einem Lager von alten Schmuckstücken glich. Ein Einbruch war verübt worden, und die Diebe konnten mit einer Beute im Werte von achttausend Pfund entkommen.
    »War Lenley dabei beteiligt? Ist das die Information, die Sie uns geben wollen?«
    »Ich sage nur, was ich gehört habe«, verwahrte sich Messer hastig, »aber ich habe Grund zu der Annahme, daß sich die Juwelen noch auffinden lassen, weil sie versteckt wurden. Die Diebe sind damals gestört worden, Sie erinnern sich vielleicht?«
    »Ich weiß immer noch nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    Messer blickte sich um und senkte die Stimme.
    »Aus einer Bemerkung Lenleys schließe ich, daß er heute nacht nach Camden Crescent gehen will, um den Schmuck zu holen! Er hat mich um den Schlüssel zum Nebenhaus von Miss Bolter gebeten, das zufällig mein Eigentum und unbewohnt ist. Meine Annahme ist, daß die Beute auf dem Dach von Nr. 57 versteckt wurde. Ich mache den Vorschlag - mehr will ich nicht tun -, daß Sie heute nacht einen
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