Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
034 - Der Hexer

034 - Der Hexer

Titel: 034 - Der Hexer
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
Beamten dorthin schicken.«
    »Ich verstehe!« sagte Alan kühl.
    Er ging schweren Herzens in sein Büro zurück. Unternehmen konnte er nichts. Messer würde das Polizeipräsidium benachrichtigen, daß er die Information gegeben hätte. Und Johnny Lenley zu warnen, würde Ruin und schimpfliche Entlassung aus dem Dienst bedeuten. Er gab einem Beamten den Auftrag, sich auf dem Dach in Camden Crescent zu postieren.
    Eine Stunde später kam ein Anruf. Der Sergeant nahm den Hörer ab.
    »Hallo!« Mechanisch schaute er auf die Uhr und notierte die Zeit des Anrufs. »Was ist los?« Er deckte die Muschel mit der Hand zu. »Der Nachtwächter von Cleavers berichtet, daß sich ein Mann auf dem Dach in Camden Crescent Nr. 57 aufhält.«
    Alan hatte ins Feuer gestarrt. Eine Sekunde lang überlegte er.
    »Ja, natürlich. Sagen Sie ihm, er soll sich nicht beunruhigen. Es ist ein Polizeibeamter.«
    »Auf einem Dach in Camden Crescent?« fragte der Sergeant ungläubig und sprach, als Alan nickte, wieder in die Muschel. »Das ist in Ordnung. Es ist einer unserer Leute. - Wie? Er fegt den Schornstein? Ja, ja, wir verwenden immer Polizeibeamte, um Schornsteine zu fegen, mit Vorliebe nachts!«
    In diesem Augenblick trat Johnny Lenley ins Dienstzimmer.
    »Ich will mich melden.« Er nahm einige Papiere aus der Tasche und legte sie auf das Pult des Sergeanten. »Mein Name ist Lenley. Ich bin Strafgefangener mit Bewährungsfrist.«
    Jetzt bemerkte er Wembury, ging zu ihm hin und reichte ihm die Hand.
    »Ich hörte, daß Sie zurück sind, Lenley. Ich gratuliere Ihnen. Hat sich Ihre Schwester über das Wiedersehen gefreut?«
    »Ja. Ich bin gestern entlassen worden«, antwortete Lenley.
    Ein paar Sekunden blieb es still, man hörte die Feder des Sergeanten kratzen.
    »Wohin gehen Sie heute abend?« fragte Alan. Er mußte ihn unbedingt warnen - er dachte an Mary, die zu Hause auf ihren Bruder wartete.
    Johnny Lenley sah ihn erstaunt an.
    »Ich mache einen Besuch im Westen. Warum interessiert es Sie?«
    Laut fragte Alan zum Sergeanten hinüber:
    »Wie weit ist es von hier nach Camden Crescent?«
    Er sah, wie Johnny stutzte. Ihre Blicke trafen sich.
    »Keine zehn Minuten zu Fuß«, antwortete der Sergeant.
    »Ich habe im Westen zu tun. Wollen Sie mich begleiten?« schlug Wembury Johnny vor, der ihn mißtrauisch betrachtete. »Ich würde gern etwas mit Ihnen besprechen.«
    »Nein. Ich habe mich verabredet.«
    Alan nahm ein Buch und blätterte langsam darin. Johnny kehrte ihm den Rücken und ging zur Tür.
    »Gute Nacht, Lenley - falls ich Sie nicht wiedersehen sollte! « rief ihm Wembury nach.
    »Erwarten Sie, mich wiederzusehen? Noch heute nacht?«
    »Ja! « Dieses sehr nachdrücklich betonte ›Ja‹ war die äußerste Warnung, die Wembury im Einklang mit seiner Pflicht wagen konnte. Johnny Lenley entfernte sich mit einem Achselzucken.

35.
    Lomond kam und verfluchte das Wetter. Etwas später traf unerwartet Maurice Messer auf der Polizeiwache ein. Nach der dunklen Straße blendete ihn der hell erleuchtete Raum. Er blinzelte einen Moment und starrte dann auf den Polizeiarzt.
    »Der Mann der Heilkunde und der Mann des Gesetzes!« Er schlug sich mit alberner Theatralik auf die Brust. »Beinah eine historische Begegnung, lieber Doktor! « Darauf drehte er sich zu Wembury um. »Hat man ihn gefaßt?«
    »Sind Sie nur hierhergekommen, um das zu erfahren? Sie hätten sich die Mühe sparen und telefonieren können!«
    »Nein, nicht deshalb bin ich gekommen ...« Er blickte nervös über die Schulter zurück. Der Polizist, der draußen Posten stand, war eingetreten und wisperte dem Sergeanten etwas zu, für das sich auch der Doktor zu interessieren schien. »Nicht deshalb -«, wiederholte Messer, »Hackitt ist davongelaufen und hat mich allein gelassen, der verfluchte Feigling! Allein im Haus - meine Nerven halten es nicht aus, Wembury! Jedes Geräusch macht mich verrückt, das Knarren des Stuhls, das Stück Kohle, das im Kamin herunterfällt, das Klappern der Fenster ...«
    Aus der Dunkelheit erschien eine Gestalt in der offenen Tür -Bliss, er schaute einen Moment ins Dienstzimmer und verschwand wieder. Der Polizist entdeckte ihn gerade noch, als er sich umdrehte, und ging zur Tür. Der Sergeant und der Polizeiarzt folgten ihm langsam.
    Messer sprach noch immer auf Alan ein.
    »Jedes Geräusch läßt mich aufschrecken, Wembury, mir ist, ab ob mein Schicksal auf mich zukommt -« Er flüsterte nur noch.
    »Ich spüre es - im Zimmer, hier, überall, mir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher