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0339 - Die Stunde des Eisernen Engels

0339 - Die Stunde des Eisernen Engels

Titel: 0339 - Die Stunde des Eisernen Engels
Autoren: Jason Dark
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stinkender Atem in die Höhe wehten.
    Darum kümmerte sich der Eiserne Engel nicht, während er tiefer schwebte und sein Schwert schlagbereit hielt.
    Den Schwarzen Tod und den Namenlosen trennte keine allzu große Entfernung. Deshalb mußte der Eiserne achtgeben, nicht in die Nähe der gefährlichen Sense zu geraten, wenn dieser unheimliche Knochendämon damit ausholte.
    Manchmal konnte der Eiserne das blanke Blatt schon pfeifen hören, so nahe wischte es an ihm vorbei.
    Und der Schwarze Tod drohte ihm. Aus seinem Maul drangen wütende Worte. Er wollte die Vernichtung des Eisernen. Eine Knochenklaue hatte er zur Faust geballt. Sein Arm zuckte dabei, wenn er die Klaue in Richtung des Eisernen stieß.
    Er war wütend.
    Und er versuchte es immer wieder.
    Hoch wuchtete er die Sense. In einem weiten Bogen schlug er zu.
    Wieder vernahm der Eiserne das Fauchen. Durch einen schnellen Schlag der Flügel gelang es ihm, aus der Gefahrenzone zu entkommen.
    Gleichzeitig drehte er sich und erwartete den zweiten Sensenhieb.
    Der erfolgte sehr rasch. Das übergroße, von feinen Nebeln umwallte Skelett stand jetzt vorgebeugt und hatte sogar seine Knochenarme ausgestreckt. Er wollte seinen Gegner mit der Sensenklinge teilen. Aber der Eiserne parierte.
    Schwert und Sense kollidierten wieder. Schleifende Geräusche entstanden, als eine Klinge an der anderen entlang nach unten rutschte.
    Und auch eine Spur aus Funken zeichnete wie der Schweif eines Kometen ihre Bahn.
    Irgendwie fiel sie auf den Sumpf, um dort zu verglühen.
    »Dich will ich nicht!« rief der Eiserne, stieg höher und drohte dem großen Skelett mit seinem Schwert. »Ich muß mich zunächst um einen anderen kümmern, aber, und das weiß ich, wir beide werden uns noch öfter begegnen. Dies ist ein Versprechen!«
    Ob es ihm der Schwarze Tod abnahm oder nicht, wußte er nicht.
    Es war ihm zudem egal, der Namenlose wartete.
    Der Eiserne Engel drehte sich. Geschmeidig geschah dies, einem Adler im Flug nicht unähnlich. Wieder glitt er über dem Sumpf dahin.
    Er sah die Wesen aus der Oberfläche ragen, sah die langen, oftmals gierigen Arme dieser Monster, die nach Beute suchten, um sie zu verschlingen.
    In diesem Sumpf herrschte das Gesetz der Wildnis.
    Fressen oder gefressen werden!
    Dabei spielte es keine Rolle, ob es sich um Menschen, Tiere oder Monster handelte.
    Hier war sich jeder selbst der nächste.
    Wenige Sekunden später schwebte der Eiserne Engel über der waagrecht liegenden Gestalt des Namenlosen. Der Dämon sah tatsächlich so aus wie eine weiße Figur aus Gips.
    Er hatte sogar ein Gesicht, das menschliche Umrisse zeigte, wie ebenfalls sein Schädel.
    Aber es waren keine Sinnesorgane zu erkennen. Keine Augen, keine Ohren, keinen Mund. Nur die Nase bestand in einer Andeutung.
    Je näher der Eiserne diesem Gegner gekommen war, um so heftiger reagierte das Pendel. Es glühte nicht nur stark, es sprühte auch auf, als wäre es ein Diamant, der, vom Sonnenlicht getroffen, seine ganze Fülle und Pracht bewies.
    Dieses Pendel konnte zum Alptraum für den Namenlosen werden. Und zusammen mit dem Schwert zu einer tödlichen Waffe.
    Langsam schwebte der Eiserne tiefer. Er war dabei sehr vorsichtig.
    Nur keine unnötige Blöße geben. So harmlos wie diese Figur aussah, war sie nicht. Keiner der Großen Alten war harmlos.
    Fast behutsam glitt der Eiserne heran. Starr war sein Blick. Nichts in seinem bronzefarbenen Gesicht regte sich, als er tiefer sank. Seine Flügel hatte er nur mehr zur Hälfte ausgebreitet, und er war bereit, sofort einzugreifen.
    Kein Laut entstand.
    Der Namenlose, ein Abkömmling der Sterne, schwieg. Vielleicht hatte er den Menschen nachgebaut werden sollen, ohne allerdings vollendet werden zu können. Wer wußte das schon zu sagen?
    Es stand nur fest, daß dieser Dämon eine große Gefahr bedeutete.
    Dabei sah er so tot aus. Er schien eine Figur zu sein, mehr nicht.
    Aber der Eiserne ließ sich nicht täuschen und war sehr vorsichtig, als er immer tiefer glitt.
    Auf Schwertstoßweite wollte er an den Namenlosen herankommen, um ihm die Klinge in den Schädel zu drücken. Dann würde es sich zeigen, ob er sich wehren konnte und…
    Abrupt verhielt der Eiserne seinen Flug. Er hatte nicht nur den Namenlosen im Blickfeld gehabt, auch sein eigenes Pendel, das senkrecht nach unten hing.
    Bisher hatte es blutig rot geleuchtet. Nun änderte sich schlagartig seine Farbe. Das rote Leuchten verschwand von einem Augenblick zum anderen, und der Stein wurde fahl wie
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