Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht

0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht

Titel: 0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wirklich einiges aus.
    Unbeweglich saß der Schwarze Tod auf seinem Flugdrachen. In dem pechschwarzen Knochengesicht zuckte nichts, als er Suko anschaute.
    Dieser Dämon war mehr als brandgefährlich, aber Suko fragte sich, was er vorhatte.
    Wie gesagt, er konnte ihn nicht töten, dann hätte Suko später nicht existiert, aber die Canottis waren ihm schließlich auch zum Opfer gefallen, obwohl sie auch am Leben hätten bleiben müssen.
    Sukos Rechnung stand also auf wackligen Füßen…
    Wenn der Inspektor den Schwarzen Tod anschauen wollte, mußte er seinen Kopf in den Nacken legen. So hoch saß dieser widerliche Dämon über ihm. Er war ein König des Grauens, und er öffnete sein Maul, um Suko zu begrüßen.
    »Ich freue mich, dich in dieser Welt zu sehen«, sagte er. »Ein Mensch, ein Opfer…«
    Suko hatte beschlossen, dem Schwarzen Tod schon zu Beginn klarzumachen, daß er nicht gewillt war, vor ihm in die Knie zu gehen.
    Nein, das Ducken kam für ihn nicht in Frage, deshalb schüttelte er den Kopf und verzog gleichzeitig den Mund zu einem etwas höhnischen Grinsen.
    »Irrtum, Dämon. Ich werde nicht vor dir kriechen. Du kannst mich nicht töten. Ich bin aus der Zukunft gekommen, und ich habe noch gelebt, als du längst verstorben warst.«
    Das Knochengestell des Dämons reckte sich. In der rechten Klaue hielt er den Stiel der Sense umklammert. Blut rann von der Klinge nach unten. Blitzschnell schwang der Schwarze Tod seine gefährliche Waffe, aber Suko blieb stehen. Er duckte sich nicht einmal, und so wischte das Sensenblatt vorbei. Ein paar rote Tropfen lösten sich, wirbelten auf Suko zu und spritzten gegen sein Gesicht.
    Der Chinese wischte sie nicht einmal weg.
    Der Schwarze Tod holte die Sense wieder ein, bevor er den nächsten Satz sprach.
    Ähnliche Worte kannte Suko von ihm. Er hatte sich in der langen Zeitspanne also nicht verändert. »Du wagst es, mir so etwas ins Gesicht zu sagen, Mensch? Bist du von allen Geistern verlassen? Ich bin der König, ich bin hier geboren, und da sprichst du von meinem Ende oder meiner Vernichtung. Das kann ich nicht hinnehmen.«
    »Es ist aber so.«
    »Freu dich nicht zu früh, auch die anderen, die meiner Sense zum Opfer gefallen sind, haben in der Zukunft gelebt, sind aber in der Vergangenheit getötet worden.«
    »Dann dürften sie überhaupt nicht existiert haben.«
    »Und doch lebten sie«, gab der Schwarze Tod zu. »Sie befaßten sich mit der Magie der goldenen Skelette. Sie waren mehr der Vergangenheit als der Zukunft oder der Gegenwart zugetan. Dort lebten sie für jeden sichtbar, aber in der Vergangenheit existierten sie wirklich. Ihre Seelen lauerten hier, deshalb konnte ich sie auch hier umbringen, wenn du verstehst.«
    »Ja, ich begreife es. Dann waren die Canottis in der Zukunft oder Gegenwart nur mehr Hüllen.«
    »Genau.«
    »Aber ich bin es nicht.«
    »Ich konnte dir keine Seele entreißen. Auf diesem Planeten, der meine Geburtsstätte ist, passiert so etwas. Hier werden Gesetze auf den Kopf gestellt, hier…«
    Der Schwarze Tod verstummte, weil er das gleiche vernommen hatte wie auch Suko.
    Ein dumpfes Brausen, ein Hämmern auf dem weichen Boden des Höllensumpfs. Suko vergaß seinen Gegner, er blickte sich um und stellte fest, daß die Fläche vibrierte.
    Erst jetzt sah er die Gestalten, die, zum Teil mumifiziert, auf der Oberfläche schaukelten.
    Weiter entfernt trieben Nebelschwaden über die braunschwarze Masse, und in die hinein tauchten riesige Insekten.
    Aus dem Nebel drang auch das dumpfe Hämmern.
    Und dann erschienen sie.
    Damit hatte Suko nicht gerechnet, denn er sah die, die er eigentlich schon vergessen hatte.
    Die vier Horror-Reiter!
    ***
    Und ich sah die Geister der Skelette!
    Es waren keine schaurigen Fratzen, sondern nebelhafte Gebilde.
    Eben Geister, nur wesentlich größer als die Gesichter der Menschen und auch irgendwie anders.
    Ich dachte über eine Erklärung nach. Ja, man konnte sie mit den großen Denkern der Antike vergleichen. Ihr Gesichtsschnitt, die Form der Nasen, das alles erinnerte mich an Menschen aus dem alten Rom oder aus Griechenland.
    Sie strahlten gleichzeitig Güte und Gelassenheit aus. Ihre Augen blickten, obwohl ich sie nur mehr als nebelhafte Gebilde ansah, klar und offen.
    Weder Falten, Runzeln, noch andere Einkerbungen durchzogen die Gesichter der drei, aus denen einmal die goldenen Skelette geworden waren. Alles war so klar und rein bei ihnen.
    Konnten das Feinde von mir sein?
    Ich wollte es nicht glauben und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher