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0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht

0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht

Titel: 0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht
Autoren: Jason Dark
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gelingen?‹
    ›Ich hoffe es für dich mit. Das wäre dann ein erster Schritt zu meiner Rettung.‹ Zu meiner Rettung! hatte Jane gesagt. Wie sich das anhörte! Ich konnte es noch immer nicht fassen. Was hatte ich nicht alles eingesetzt, um sie aus den Klauen des Satans zu befreien. Und was war geschehen?
    Welcher Erfolg hatte sich gezeigt? Keiner.
    Ich mußte erst weit in die Vergangenheit und auf einen anderen Planeten reisen, um ein Problem zu lösen, das mich in der Gegenwart beschäftigte.
    Das war kaum zu glauben.
    Ich »rief« wieder nach Jane Collins. Diesmal erhielt ich keine Antwort.
    Wahrscheinlich hatte sich mein Ruf auch irgendwo im Strudel der Zeit verloren.
    So blieb ich allein.
    Getrennt von der Gegenwart und meinen Freunden befand ich mich inmitten einer feindlichen Umwelt und in der Vergangenheit eines Planeten, der einmal zum Kontinent Atlantis gehörte hatte.
    In der Alptraum-Schlucht.
    Wie hatte Jane gesagt? Es mußte irgend jemand auf der Welt träumen, dann würden auch die Geister der drei goldenen Skelette erscheinen, damit ich sie beschwören konnte.
    Konnte das überhaupt gelingen?
    Ich versuchte, statistisch zu denken. Es gab unzählige Menschen auf der Welt. Möglicherweise war es nicht so weit hergeholt, daß jemand von diesem Planeten träumte, so daß die drei Geister erschienen.
    Hätte ich es beeinflussen können, was hätte ich dafür alles gegeben!
    Ich dachte an das erste Abenteuer, das ich auf dem Planet der Magier erlebt hatte. Deutlich war mir noch in Erinnerung geblieben, wie Suko reagiert hatte, als er so plötzlich seine Shao vor sich sah.
    Auch sie hatte geträumt, und ihre Träume waren in der so weit entfernten, anderen Welt zu einer Tatsache geworden.
    Wenn sie jetzt auch nur so etwas träumen würde…
    Es waren Wunschvorstellungen. Damals, als Suko sich in der gleichen Position befand wie ich, war es leichter gewesen, denn zwischen ihm und Shao gab es eine Verbindung.
    Wer sollte für mich träumen?
    Vielleicht Bill Conolly? Kaum, denn er wußte von nichts.
    Außerdem existierte da noch ein Unterschied zu Suko und Shao.
    Es blieb der eigentlich berechenbare Zufall, zog ich die Masse der Menschen in Betracht.
    Lange Zeit blieb ich so stehen und dachte nach. Bis ich merkte, daß etwas geschah.
    Nicht mit den Wänden der Schlucht, auch nicht über mir, sondern unter meinen Füßen.
    Zwar rutschte ich nicht in die Tiefe, aber ich hatte das Gefühl, als würde sich dort etwas bewegen.
    Sofort schaute ich vor meine Fußspitzen.
    Aus dem Gefühl wurde Gewißheit. Die seltsamen Wolken, auf denen ich stand, gerieten in Bewegung. Als würden sie von unsichtbaren Händen aufgerührt oder aufgewühlt, so zogen sie Kreise und Spiralen.
    Jemand schien in sie hineinzublasen, die Wolkendecke riß, und es entstanden gewaltige Löcher.
    Jetzt mußte ich doch fallen, denn um mich herum verschwanden die Wolken ebenfalls.
    Das geschah nicht.
    Ich blieb stehen. Ohne sichtbaren Untergrund und dennoch fest auf dem Boden.
    So etwas war nur möglich, weil Schwarze Magie ihre Hand im Spiel hatte.
    Es hieß abwarten…
    Mein Blick fiel in die Schwärze einer unauslotbaren Tiefe. Noch tat sich dort nichts. Es war nur dunkel, aber weit unten, so glaubte ich zumindest, regte sich etwas.
    Was es genau war, konnte ich nicht erkennen. Erstens war ich zu weit entfernt, und zweitens konnte man das Bild nur als ein verschwommenes Etwas bezeichnen.
    Doch es wurde kräftiger.
    Ich dachte automatisch an Janes Worte und hatte plötzlich das Gefühl, daß sie eintrafen.
    Jemand träumte.
    Im selben Augenblick sah ich ihn.
    Es war schwer für mich, einen Vergleich zu finden, aber ich hatte das Gefühl, als würde jemand an einem Dia-Projektor manipulieren und das Bild scharf stellen.
    So genau kam es mir vor.
    Meine Augen weiteten sich automatisch. Ich wollte endlich alles sehen, und ich sah es.
    Es war ein Mann, den ich erkannte. Er lag in seinem Bett. Die Decke reichte ihm bis zu den Hüften. Im Zimmer war es nicht dunkel, denn durch Rolloritzen sickerte schon Tageslicht und erreichte das Bett. Es malte Streifen auf die Decke, die ebenfalls den Schläfer erfaßten.
    Ich sah sein Gesicht deutlicher.
    Es war ein Weißer, vielleicht etwas jünger als ich. Auf dem Rücken lag er. Sogar den Mund konnte ich erkennen. Er stand offen, aber die Augenlider zuckten.
    Mein Gott, wie klar dieses Bild auf einmal war! Unglaublich, wie gemalt und in einer Entfernung, die so gering aussah, es aber nicht war, denn uns trennte
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