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0338 - Falschgeldhandel 1:4

0338 - Falschgeldhandel 1:4

Titel: 0338 - Falschgeldhandel 1:4
Autoren: Falschgeldhandel 14
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»Post«.
    »Ich habe schon geglaubt, ich käme um mein Interview«, lachte sie. »Ich fühle mich ordentlich geschmeichelt, dass der viel beschäftigte G-man mich kleine Journalistin nicht vergessen hat.«
    »Immerhin hat die kleine Journalistin mir ja das Leben gerettet«, antwortete ich. »Wenn Sie meinen Freund Decker und mich nicht angerufen hätten, wir hätten uns auf die vergifteten Reißnägel gelegt, und dann hätten Sie uns nur noch einen Nachruf schreiben können. Soll ich Sie abholen, oder treffen wir uns an Ort und Stelle.«
    »Holen sie mich lieber ab. Ich habe mir schon immer gewünscht, einmal in Ihrem schicken, roten Jaguar zu sitzen. Ich wohne in der 126. Straße West 272, Apartment 47.«
    »Passt es Ihnen kurz vor sieben Uhr?«
    »Gut. Ich fahre jetzt nach Hause und habe dann noch Zeit, mich schön zu machen.«
    Ich verabschiedete mich, und erst jetzt fiel mir ein, dass ich ja gar nicht wusste, wie diese Violet Thomson aussah. Vielleicht war sie eine alte, hässliche Schachtel. Aber wer A gesagt hat, muss auch B sagen. Phil wünschte mir viel Vergnügen, als ich ihm von der Verabredung erzählte. Ich fuhr nach Hause und warf mich in den Smoking.
    Einen Augenblick überlegte ich, ob ich die Schulterhalfter mit der 38er umschnallen sollte. Dann unterließ ich es, und ich steckte nur für alle Fälle eine kleine Automatic ein, denn so ganz ohne Waffe fühlte ich mich nicht sicher.
    Um sechs Uhr fünfzig stoppte ich vor dem Haus in der 126. West 272.
    Violet Thomson wohnte im vierten Stock. Ich fuhr hoch und klingelte. Zuerst sagte ich einmal gar nichts, als sie die Tür öffnete. Sie sah nämlich ganz anders aus, als ich sie mir vorgesellt hatte. Zwar trug sie eine Brille über den braunen Augen, aber diese Brille passte außerordentlich gut zu ihr. Sie sah aus wie ein intellektuelles Starmannequin. Und sie wusste sich mit Geschmack anzuziehen.
    Jetzt freute ich mich auf den Abend.
    »Kommen Sie für ein paar Minuten herein, Mr. Cotton, ich kann einen ganz brauchbaren Drink anbieten.«
    Wir tranken ein paar Martinis, und dabei konnte ich feststellen, dass Violet ihre Brötchen auch als Mixerin in einer erstklassigen Bar hätte verdienen können. Dann fuhren wir ins »La Rue« in der 58. Straße.
    Das ist ein Restaurant, das eigentlich über meine-Verhältnisse ging, aber das Mädchen gefiel mir nun einmal. Davon abgesehen hatte sie mich vor den vergifteten Reißnägeln bewahrt, und auch das war schließlich mehr wert, als ein festliches Dinner.
    Es wurde ein recht vergnüglicher Abend. Als ich Violet nach ein Uhr zu Hause ablieferte, waren wir gute Freunde geworden.
    »Jetzt bin ich also doch noch zu einem Interview gekommen«, lachte sie. »Soll ich alles niederschreiben, was du mir im Laufe des Abends an Komplimenten gemacht hast?«
    »Hüte dich«, warnte ich sie. »Denke daran, dass ein Special-Agent des FBI eine Respektsperson ist.«
    »Davon habe ich wirklich nichts gemerkt«, stichelte sie.
    Sie verabschiedete sich und bat mich, bald wieder von mir hören zu lassen. Nun, ich sah keinen Grund zu der Unhöflichkeit, einer jungen Dame eine solche Bitte abzuschlagen.
    ***
    Schon zwei Tage danach erschienen Groves und Fields mit einem Fünfzig- und einem Zwanzig-Dollar-Schein, die Benny ihnen als Muster ausgehändigt hatte.
    Unsere Experten prüften diese Banknoten.
    »Erstaunlich, einfach erstaunlich!«, sagte Buttler, der ein erstklassiger Kenner war. »Ich habe noch nie so gute Fälschungen gesehen.«
    »Sie sind so gut, dass die Fälscher sie bei der Bundesbank in Zahlung geben könnten«, fügte Wilkens vom Treasury Department, den wir ebenfalls hergebeten hatten, hinzu.
    Die beiden hatten nicht übertrieben. Wenn das Falschgeld wirklich in Umlauf kam würde es nicht erkannt werden, bevor es zur Federal Reserve Bank kam. Das heißt, falls man es dort überhaupt merkte.
    »Benny hat recht. Die Gauner können damit Reno und Las Vegas überschwemmen, ohne erwischt zu werden«, sagte mein Freund.
    »Sie könnten auch ihre Steuern damit bezahlen. Das bedeutet, wir haben noch einen Haufen Arbeit vor uns und müssen uns beeilen. Wenn das Zeug erst ausgegeben ist, ist es zu spät.«
    Wir schickten die zwei Muster nach Washington, wo sie auf alle nur erdenkliche Weise untersucht und geprüft werden sollten, wo außerdem das Papier und die Druckfarbe analysiert und die Lieferanten ermittelt werden konnten.
    In der Zwischenzeit hatten andere G-men Benny Black nicht aus den Augen gelassen, und durch sie
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