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0337 - Kontakte mit Unbekannt

Titel: 0337 - Kontakte mit Unbekannt
Autoren: Unbekannt
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versucht?
    Poindexter runzelte die Stirn. War es möglich, daß es in der Galaxis M-87 ein raumfahrendes Volk gab, das sich seiner unbrauchbar gewordenen Schiffe dadurch entledigte, daß es sie in eine Kreisbahn um planetenlose Sonnen brachte?"
    „Unsinn", murmelte Poindexter unwillig. „Diese Flotte wurde durch irgendwelche Umstände hier festgehalten. Im Verlauf von dreihundert Jahren kam es zu diesen Zerfallserscheinungen."
    „Sprechen Sie immer mit sich selbst?" fragte John Marshall belustigt.
    „Es hilft mir beim Nachdenken", behauptete Poindexter ernsthaft.
    Auf einem der kleinen Kontrollschirme erschien ein winziger Leuchtpunkt.
    Poindexter unterdrückte einen Aufschrei.
    „Eine Energiequelle!" stieß er mit mühsamer Beherrschung hervor. Sie ist äußerst schwach, so daß wir sie erst jetzt festgestellt haben. Das bedeutet, daß es an Bord dieser Schiffe noch Leben geben muß."
    Marshall beugte sich über den Rücken des jungen Raumfahrers und starrte mit zusammengekniffenen Augen auf das Ortungsgerät.
    „Minimaler Ausschlag", sagte er. „Wahrscheinlich existiert an Bord eines dieser dreitausend Schiffe noch ein brauchbares Aggregat."
    Die FORKED TONGUE verringerte ihren Abstand zu den miteinander verbundenen Wracks. Im Verlauf von zehn Minuten erschienen vier weitere Leuchtpunkte auf den Kontrollbildschirmen.
    Poindexter gab die ermittelten Werte in die kleine Bordpositronik der Korvette. Wenige Augenblicke später stand fest, daß jeder der zehn Raumschiffpulks über eine schwache Energiequelle verfügte. Das bedeutete, daß von ungefähr dreihundert Schiffen nur noch eines über brauchbare Geräte verfügte.
    Poindexter entwickelte pausenlos Theorien, um sie sofort wieder zu verwerfen. Sie würden das Rätsel dieser Schiffe erst dann lösen können, wenn sie sich an Bord begaben. Tschai Kulu hatte jedoch den strikten Befehl, die KC-21 nicht zu verlassen und sofort umzukehren, wenn Gefahr drohte.
    „Ich empfange Impulse", sagte John Marshall plötzlich.
    Der Offiziersanwärter fuhr auf seinem Sitz herum. Marshall machte einen abwesenden Eindruck. Er schien auf Geräusche zu lauschen, die die anderen Männer nicht hören konnten.
    „Kommen die Bewußtseinsströmungen von den Wracks?" fragte Leutnant Berliter.
    Marshall verharrte ein paar Minuten in stummer Konzentration. Dann sagte er: „Die Gedanken, die ich spüren kann, sind ausgesprochen primitiv. Sie entsprechen den Impulsen, wie sie von Tiergehirnen ausgestrahlt werden."
    „Tiere", wiederholte Mark Berliter ratlos. „Tiere können keine Hyperfunkgeräte bedienen."
    „Konnten Sie nur diese primitiven Impulse empfangen, oder auch die höherstehender Wesen?"
    fragte Tschai Kulu ruhig.
    Marshall lächelte gezwungen.
    „An Bord dieser Schiffe scheinen sich ein paar Millionen Tiere unbekannter Art aufzuhalten", sagte er. „In diesem Chaos niedrigster Instinkte würden die Bewußtseinsströmungen einiger Intelligenzen untergehen."
    „Überlegen Sie, was Sie sagen, empfahl Kulu dem Mutanten. „Sie sprachen von einigen Millionen Tieren. Ist es nicht möglich, daß Sie sich täuschen?"
    Er beantwortete seine Frage selbst.
    „Nein, natürlich ist ein Irrtum ausgeschlossen. Sie müssen verstehen, daß Ihre Angaben unglaublich klingen."
    „Es kann sich um sehr kleine Tiere handeln", meinte Marshall. „Dann wird die Zahl glaubhafter."
    „Können Sie herausfinden, was diese Wesen an Bord der Walzenschiffe tun?" erkundigte sich einer der Wissenschaftler gespannt.
    „Es ist schwer, die Instinkte fremder Tiere zu erklären", sagte der Telepath. „Alles, was ich deutlich spüren kann, ist die Freßgier dieser Kreaturen. Davon wird offenbar ihr gesamtes Leben bestimmt."
    „Vielleicht sind es die degenerierten Nachkommen der ehemaligen Raumschiffsbesatzungen", warf Poindexter ein.
    „Das ist unmöglich", widersprach Dr. Guaraldi, ein Biologe. „Nach den Berechnungen Liebers sind diese Schiffe dreihundert Jahre alt. Keine Lebensform kann sich in einem solchen Zeitraum von einem raumfahrenden Volk in eine freßgierige Meute verwandeln. '"
    „Auch dann nicht, wenn diese Wesen uns unbekannten Strahlungsarten ausgesetzt waren?" ergriff Tschai Kulu die Partei des Offiziersanwärters.
    „Ich weiß, worauf Sie hinauswollen", antwortete Dr. Guaraldi. „Die von John Marshall genannte Zahl läßt mich jedoch vermuten, daß es sich um relativ kleine Tiere handelt. Ich will nicht bestreiten, daß ein raumfahrendes Volk seine geistigen Fähigkeiten im
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