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0337 - Kontakte mit Unbekannt

Titel: 0337 - Kontakte mit Unbekannt
Autoren: Unbekannt
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hatten, stellten sie fest, daß in der metallischen Außenhülle eines jeden Ballons eine Düse starr eingebaut war. Die Strahlrichtung dieser Düse konnte nur geändert werden, wenn das betreffende Metallgestell herumgeschwenkt wurde. So konnten die Fremden bestimmte Kurskorrekturen durchführen.
    „Aus den Düsen der Ballons strömt ein Gas aus", stellte Tschai Kulu fest.
    „Ein Gas?" wiederholte Berliter.
    „Warum wird es innerhalb der Düsen nicht gezündet?"
    „Die Fremden verzichten offenbar freiwillig darauf, das Gas zu zünden und auf diese Weise eine vielfach höhere Schubleistung durch eine extrem gesteigerte Expansion zu erzielen", vermutete Tschai Kulu.
    „Das glauben Sie doch nicht wirklich", sagte einer der Wissenschaftler. „Warum sollten die Unbekannten auf eine Zündung verzichten?"
    „Dafür gibt es viele Erklärungen", antwortete der riesenhafte Neger. „Entweder ist das Gas nicht brennbar, oder es kann ohne Explosionsgefahr für den gesamten Flugkörper nicht gezündet werden."
    „Das würde ja bedeuten, daß..." begann Berliter fassungslos.
    Tschai Kulu nickte grimmig.
    „Ich will Ihnen sagen, was das bedeutet. Die Fremden begnügen sich damit, diesen Balken dadurch voranzutreiben, daß sie das Gas aus den Düsen strömen lassen. Dabei wird ein geringer Rückstoß erzielt. Kurskorrekturen werden durch die schwenkbaren Metallgestelle vorgenommen.
    Poindexter sagte: „Der Balken fliegt jetzt mit einer Geschwindigkeit von zwanzig Kilometern in der Stunde."
    Berliter gab ein undeutliches Geräusch von sich. „Das würde bedeuten, daß die Fremden viele Stunden benötigen, um von einem Raumschiffpulk zum anderen zu gelangen."
    „Genauso ist es", stimmte der Kommandant zu.
    Poindexter starrte noch immer auf den Bildschirm. Er war verwirrt, aber allmählich wich dieses Gefühl einer Bewunderung für die Wesen, die es geschafft hatten, ihren Mangel an brauchbarer Energie auf diese Weise auszugleichen. Welche Entschlossenheit gehörte dazu, einen solchen Flug zu wagen. Die tausend Kilometer zwischen den Pulks mußten für die Besatzung des Flugbalkens ein nahezu unermeßlicher Abgrund sein.
    Die Wissenschaftler an Bord der KC-21 machten pausenlos Aufnahmen von den mysteriösen Flugkörpern. Der Balken war nicht mehr weit von seinem Ziel entfernt.
    „Ich habe eine Neuigkeit für Sie", sagte John Marshall. „An Bord des Balkens halten sich aktive und hochintelligente Wesen auf. Sie verkehren mit diesem abenteuerlich aussehenden Flugkörper zwischen den einzelnen Pulks."
    „Ich verstehe überhaupt nichts mehr", seufzte Leutnant Berliter.
    Er sprach nur das aus, was alle anderen an Bord der Korvette dachten.
    Major Tschai Kulu machte allen Überlegungen ein vorläufiges Ende.
    „Wir fliegen jetzt zurück", bestimmte er.
    Poindexter warf einen letzten Blick auf die Bildschirme der Raumortung. Der Balken war dank der schimmernden Ballons leicht auszumachen. Gegenüber seinem Ziel, den zusammengeschweißten Schiffen, wirkte er winzig. Dann begann die FORKED TONGUE zu beschleunigen, und das Bild wurde unklar. Poindexter schaltete die Anlage aus.
    Überall war Leben, dachte er. Leben, das verbissen um sein Fortbestehen kämpfte.
     
    3.
     
    Perry Rhodan glättete das dreidimensionale Farbbild, das vor ihm auf dem Kartentisch lag. Die Aufnahme zeigte einen dreißig Meter langen Balken, der an drei silbernen Ballons zu hängen schien.
    Im Hintergrund waren die Umrisse einiger Walzenschiffe zu sehen, die an den unmöglichsten Stellen miteinander verbunden waren.
    Rhodan richtete sich auf.
    „Sie behaupten also, daß dieser Balken ein unbrauchbar gewordenes Beiboot ist, das nun mit Hilfe von Drehgestellen und gasgefüllten Ballons angetrieben wird?" wandte er sich an Tschai Kulu, der den zurückgebliebenen Offizieren und Wissenschaftlern einen ausführlichen Bericht erstattet hatte.
    „Es scheint die einzig logische Erklärung zu sein, Sir", antwortete der Chef der Dritten Flottille.
    „Die Aufnahmen geben dem Major recht", mischte sich Roi Danton ein. „Im Hinblick auf die technisch perfektionierten Walzenschiffe ist die Antriebsmethode des Beiboots geradezu fossil. Trotzdem wirkt sie imponierend, denn nur ein erfinderischer Geist konnte eine derart tollkühne Idee verwirklichen."
    „Sie sind zu verschwenderisch mit Ihrem Lob", sagte Atlan. „Wer weiß, vielleicht loben Sie Feinde."
    „Selbst von einem Feind kann ein Mensch der Weisheit lernen", sagte Danton lächelnd. „Dieser Ausspruch ist
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