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0337 - Kontakte mit Unbekannt

Titel: 0337 - Kontakte mit Unbekannt
Autoren: Unbekannt
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näher die FORKED TONGUE kam, desto deutlicher wurden die Zerfallserscheinungen der fremden Raumschiffe sichtbar. Überall waren Nähte und Verstrebungen geplatzt. Steuerdüsen, die toten Augen glichen und längst ausgebrannt waren, gruppierten sich nder Mitte der Schiffsrümpfe.
    Nirgends sah man Spuren, die auf Reparaturarbeiten hindeuteten. Die Fremden schienen solche Bemühungen für sinnlos zu halten.
    Poindexter drehte sich um und warf dem Mutanten einen kurzen Blick zu.
    John Marshall schien unter dem Ansturm primitivster Instinkte zu leiden, denn sein Gesicht war wie im Krampf verzogen.
    Poindexter ließ sich seine innere Unruhe nicht anmerken. Er wußte, daß nicht nur Perry Rhodan, sondern auch die meisten Wissenschaftler in der Nähe der Ortungsanlage standen, um jede Veränderung sofort wahrnehmen zu können.
    „Soll ich jetzt abstoppen, Sir?" fragte Tschai Kulu.
    Poindexter bewunderte die Gelassenheit des Negers. Es schien nichts zu geben, was den Major aus der Fassung bringen konnte.
    „Wir fliegen weiter", ordnete Rhodan an. „Sehen Sie das Schiff halblinks vor uns, das ziemlich weit in den Raum ragt?"
    „Meinen Sie das, welches nur mit dem Bug am Pulk verschweißt ist?"
    „Ja", sagte Rhodan. „Es scheint noch sehr gut erhalten zu sein. Stoppen Sie die KC-21 in einer Entfernung von fünfhundert Metern zu diesem Schiff."
    Kulu bestätigte den Befehl.
    Poindexter schluckte ein paarmal, um das Angstgefühl zu vertreiben, das in ihm aufsteigen wollte. Er hielt es für leichtsinnig, die FORKED TONGUE so nahe an den Pulk heranzubringen. Aber Rhodan war der Chef. Er mußte wissen, was er tat.
    „Nun, John?" wandte Rhodan sich an den Telepathen. „Irgendwelche Neuigkeiten?"
    „Die Tiere an Bord dieser Schiffe müssen wahre Bestien sein", berichtete der Mutant mit angestrengter Stimme. „Wenn mich nicht alles täuscht, herrscht dort drüben großer Mangel an Nahrungsmitteln. Die Tiere sind vor Hunger zum Teil halb wahnsinnig."
    „Mich wundert, daß sie überhaupt noch etwas zum Fressen finden", sagte Melbar Kasom.
    „Normalerweise müßten sie längst ausgestorben sein."
    Rhodan lachte auf.
    „Kasom ist unser Spezialist, was das Essen angeht", sagte er. „Wenn die fremden Tierchen seinen Appetit entwickeln würden, hätten sie sich wahrscheinlich schon gegenseitig aufgefressen."
    Der Ertruser verzog beleidigt das Gesicht.
    „Sie tun mir unrecht, Sir", knurrte er. „Sie wissen, wie sehr ich mich beherrschen kann, wenn es darauf ankommt."
    Das Schiff, das Rhodan als Ziel bestimmt hatte, war jetzt so nahe, daß Poindexter die eigenartige Maserung in der metallischen Außenfläche erkennen konnte. Er vermutete, daß es sich um einen unbekannten Farbstoff handelte, der einen bestimmten chemikalischen Prozeß durchgemacht hatte.
    Nur daher konnte das seltsame Aussehen der Schiffshülle kommen.
    Das Heck des Schiffes ragte drohend in den Raum. Der übrige Pulk wirkte auf diese Entfernung wie ein sinnloses Gewirr von großen Metallstreben. Poindexter wartete darauf, daß die Ortungsanzeige für Energiequellen stärker ausschlagen würde, aber nichts geschah. Die Fremden schienen die Annäherung der KC-21 mit Gelassenheit hinzunehmen.
    Irgendeine Verteidigungsmaßnahme wäre Poindexter logischer erschienen.
    Sein Mißtrauen wuchs. Wollte man sie in eine Falle locken? Er konnte sich nicht vorstellen, daß die Wesen, die diese Schiffe gebaut hatten angstvoll in einer Ecke kauerten und abwarteten, was nun geschehen würde. Der Flugbalken bewies, daß die Unbekannten unternehmungslustig waren.
    Die Normaltriebwerke der KC-21 dröhnten noch einmal auf, dann stand die Korvette unbeweglich im Raum.
    „Bleiben Sie auf Ihrem Platz, Major", sagte Rhodan zu Tschai Kulu. „Es kann sein, daß wir schneller von hier verschwinden müssen, als uns lieb ist."
    „Was haben Sie jetzt vor?" erkundigte sich Marshall.
    „Das habe ich bereits erklärt", antwortete Rhodan. „Ich werde mit ein paar Männern die FORKED TONGUE verlassen und versuchen an Bord des anderen Schiffes zu gelangen."
     
    4.
     
    Auf Rhodans Befehl hatte die KC-21 zu funken begonnen. Die Funksprüche wurden mit Hilfe von Bildern der Gedankenaufzeichner verständlicher gemacht. In der Hauptschleuse wartete Rhodan zusammen mit neunzehn anderen Männern darauf, daß die Fremden an Bord der Walzenschiffe auf irgendeine Weise antworten würden.
    Es geschah jedoch nichts. Entweder konnten die unbekannten Raumfahrer die Funksprüche nicht empfangen, oder
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