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0335 - Drei gegen OLD MAN

Titel: 0335 - Drei gegen OLD MAN
Autoren: Unbekannt
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transparente Panzerplast der Kanzel. Er wußte, daß es die Oberfläche des Neptunmondes Triton warund daß das Wrack seiner Jet in Kürze darauf zerschellen würde. Scheinbar ohne willentliche Steuerung preßte sich der Daumen seiner rechten Hand auf den roten Auslöseknopf für den Schleudersitz. Der trockene Knall der entweichenden Atmosphäre betäubte ihn fast. Wie durch einen roten Schleier hindurch nahm er wahr, daß sein Kontursessel mit dem Notlandetriebwerk sich weit vom abstürzenden Wrack entfernt hatte. Allmählich erkannte er erste Konturen auf der Oberfläche Tritons.
    Die Rettungsautomatik seines Schleudersitzes funktionierte einwandfrei; sie würde ihn sanft absetzen.
    Aber Ilja sah auch das ständige Aufblitzen dort unten. Er wußte, daß auf Triton heftig gekämpft wurde, daß sein Leben nicht nur vom reibungslosen Funktionieren der Rettungsautomatik abhing, sondern vor allem davon, ob er mitten in dem Toben der schweren Energiewaffen und Atomgeschosse niedergehen würde oder am Rande des Geschehens.
    Er zitterte, als er das grelle Leuchten sah, das vor ihm im Raum stand. Als es erlosch, war er blind.
    Der Kontursitz schlingerte, mit dumpfem Druck arbeiteten die Ausgleichstriebwerke. Etwas stieß hart gegen die rechte Armstütze, Ilja fühlte sich herumgerissen, dann legte der Kontursitz sich schwerfällig auf die Seite...
    Es vergingen lange Minuten. bis der Oberstleutnant endlich erfaßte, daß er gerettet war. Er lag auf dem felsigen, kahlen Boden Tritons, noch immer an den Kontursitz geschnallt.
    Doch er konnte nichts sehen.
    Die Furcht davor, durch eine Energieladung erblindet zu sein, trieb ihm den Schweiß aus den Poren.
    Aber dann leuchtete vor ihm eine rote Lampe auf; ein schwaches Summen zeugte davon, daß der Luftentfeuchter seines Kampfanzugs überlastet wurde.
    Ilja Malume stieß einen Schrei aus.
    Die Lampe - wenn er die Lampe sehen konnte, war er nicht erblindet! Aber warum sah er nichts von seiner Umwelt?
    Es konnte eigentlich nur an der Helmscheibe liegen.
    Im letzten Moment erinnerte sich Malume wieder daran, daß er sich auf einem atmosphärelosen Himmelskörper befand. Beinahe hätte er seinen Helm geöffnet.
    Er atmete schwer. Nach einiger Zeit entschloß er sich dazu, seine Anschnallgurte zu lösen. Als er auf das Sammelschloß hieb, rollte er eigenartig langsam zur Seite. Seine behandschuhten Finger tasteten über rauhen Fels. Er drehte sich einige Male um die eigene Achse und lag danach still.
    Vorsichtig setzte er sich auf. Er fühlte sich leicht wie ein gasgefüllter Ballon. Darüber zerbrach er sich jedoch nicht den Kopf, er wußte, daß auf Triton nur ein fünftel Erdschwere herrschte. Einzig und allein die fehlenden Orientierungsmöglichkeiten bereiteten ihm Sorgen. Wie sollte er die Stadt Tritona oder ihre Nebenstellen finden, wenn er nicht einmal wußte, wo er sich überhaupt befand?
    Nach kurzem Überlegen zog er das breite Überlebensmesser aus der Gürtelscheide. Er schabte behutsam mit der Klinge über die Außenseite seines Druckhelms. Wenige Minuten später vermochte er einen rötlichen Schimmer zu erkennen; es mußte der Widerschein des Sonnenlichtes sein, das von Neptun zurückgeworfen wurde.
    Ilja schaltete die auf der Brust hängende flache Lampe ein. Er atmete auf, als er in geringer Entfernung den Lichtfleck bemerkte, den seine Lampe warf.
    Plötzlich zuckte er zusammen.
    Der Minikom, den er unterhalb des Halswulstes trug, hatte angesprochen. Automatisch schalteten sich die Ohrempfänger von der Bordinterkomfrequenz, auf die sie noch eingestellt gewesen waren, auf die Frequenz des Minikoms um.
    „... spricht Cronot Mokart von der subtritonschen Stadt aus", kam es deutlich und klar aus dem Empfänger. „Veranlassen Sie sofort, daß die Transmitterpeiler der CREST eingeschaltet werden. Wir haben einen Passagier, den wir in den nächsten Sekunden mit unbekanntem Ziel in einen lemurischen Transmitter stecken wollen. - Hören Sie mich?"
    „Ausgezeichnet", antwortete jemand. Die Stimme kam nur schwach durch, der Sprecher konnte sich demnach nicht in der Nähe Tritons befinden. „Transmitterpeilung veranlaßt. Staatsmarschall Bull benachrichtigt. Begründen Sie die Durchbrechung der angeordneten Funksperre!"
    „Es ist uns gelungen, einen Zweitkonditionierten zu fangen", sagte die erste Stimme. „Er liegt gefesselt in der Transmitterhalle. Aber draußen in der Stadt treiben sich seine ,Kollegen' herum. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, daß sie uns
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