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0335 - Drei gegen OLD MAN

Titel: 0335 - Drei gegen OLD MAN
Autoren: Unbekannt
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Impulsstrahler, den er von einem vernichteten OLD MAN-Roboter erbeutet hatte.
    Perish legte ihm die Hand auf den Arm.
    Warte noch, Dad! Wir müssen erst wissen, wen wir vor uns haben!"
    „Nun, wen schon? Einen Roboter vermutlich!" knurrte Cronot.
    „Dann wären wir jetzt beide tot", widersprach Perish. „Denn der andere hat uns zweifellos zuerst gesehen."
    Sie lauschten. Aber es dauerte eine Weile, bis sie das schleifende Geräusch hörten. Jemand kroch offenbar auf dem Bauch heran. Es mußte sich um einen erfahrenen Kämpfer handeln, sonst hätte er mehr Geräusche verursacht.
    Das gab Perish Mokart die Gewißheit, daß sie es nicht mit einem Kampfroboter zu tun haben konnten. Kampfroboter marschierten stur auf ihr Ziel los; sie wußten, daß sie auf jeden Fall schneller reagierten als ein organisches Lebewesen. Ein Zweitkonditionierter würde sich ebenfalls nicht anschleichen.
    „Hallo!" rief Perish. „Hören Sie mich? Wenn Sie ein Terraner sind dann haben Sie nichts zu befürchten!"
    Er verbarg das Gesicht hinter dem angewinkelten Arm, als ein neuer greller Energieblitz durch die Halle zuckte und als glutflüssiges Stahlplastik umherspritzte.
    „Dem ist nicht zu helfen", murmelte Cronot. „Warum nimmst du nicht deinen Schockblaster, wenn du ihn schon nicht töten willst?"
    Perish winkte unwillig ab.
    Er wußte selbst nicht, warum er die Schockwaffe nicht benutzte. Etwas in seinem Unterbewußtsein sträubte sich einfach dagegen.
    Er deutete mit dem Daumen über seine Schulter. Sein Vater verstand sofort, was er meinte. Sie waren beide so gut aufeinander eingespielt daß sie sich mühelos ohne Worte verständigen konnten.
    Cronot Mokart huschte durch die Halle und schnellte sich in einen Seitengang. Dicht hinter ihm toste ein neuer Energiestrahl heran.
    Perish lächelte leicht und stellte sich mit dem Rücken an die Wand, unmittelbar neben die Tunnelöffnung, aus der sie beschossen worden waren. Den Impulsstrahler schob er ins Gürtelhalfter zurück.
    Er brauchte nicht lange zu warten Seine Rechnung ging auf. Der andere hatte nur einen Mann gesehen und mußte jetzt selbstverständlich vermuten, daß er sich in den Seitengang zur Linken zurückgezogen hatte.
    Perish Mokart sah im Widerschein der glühenden Hallenwand eine hochgewachsene Gestalt aus der Tunnelöffnung springen und neben dem Seitengang in Deckung gehen.
    Da war er auch schon bei dem anderen und riß ihm die Waffe mühelos aus der Hand. Ein dunkles, abgezehrtes Gesicht fuhr zu ihm herum Das Weiß der Augen glänzte unnatürlich stark. Der Mann schien am Ende seiner Kraft zu sein. Dennoch zuckte seine Linke zum breiten Messer in der Gürtelscheide.
    Perish hielt die Hand fest, wobei er sich bemühte, nur ganz schwach zuzudrücken. Ein Oxtorner mußte sehr vorsichtig sein, wenn er einen Erdgeborenen anfaßte.
    „Laß das, mein Freund", sagte er leise. „Wir sind Freunde."
    In diesem Moment schaltete Cronot, der lautlos aus dem Seitengang herausgetreten war, seinen Brustscheinwerfer ein und richtete den Lichtkegel auf das Gesicht seines Sohnes.
    Sofort spürte Perish, wie die Muskelanspannung in der Hand des Afroterraners nachließ. Mit einem schwachen Stöhnen schloß der Mann die Augen. Sein Kinn fiel haltlos auf die Brust.
    „Ein Oberstleutnant der Raumflotte", sage Perish nachdenklich und beugte sich zum Ärmelschild herab. „Ilja Malume, 22. VMGH..." Er räusperte sich.
    „Das ist das 22. Verstärkte Moskito-Geschwader Heimatflotte, Dad. Ich möchte wissen, wie der Mann hierherkommt."
    „Das hat Zeit bis später", entgegnete Cronot Mokart ernst. „Sehen wir erst einmal zu, daß wir ihm helfen, sonst stirbt er uns noch unter den Händen weg."
     
    3.
     
    Perish Mokart öffnete die Augen und sagte zu seinem Vater: „Wir müssen die linke Abzweigung nehmen, hat Einaklos mir mitgeteilt.
    Dort geht es zum nächsten Ausrüstungsdepot mit den erforderlichen medizinischen Einrichtungen."
    „Nach links...?" fragte Cronot wenig erfreut. „Da geht es ja abwärts. Meiner Meinung nach braucht der Junge bloß etwas zu essen. Warum geben wir ihm nichts von unseren Vorräten?"
    „Ich vermute, er hat wochenlang nur von Konzentraten gelebt", gab Perish zurück. „Sein Organismus ist nicht mehr an normale Nahrung gewöhnt."
    Entschlossen bog er in den Gang ein. Den bewußtlosen Oberstleutnant trug er auf den Armen, als wöge er nur einige Kilo. Er schlug einen leichten Trab ein, denn der Zustand des Offiziers beunruhigte ihn. Offenbar hatte er seine
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