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0335 - Drei gegen OLD MAN

Titel: 0335 - Drei gegen OLD MAN
Autoren: Unbekannt
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Dad", murmelte er. „Ich habe über mich selbst gelacht, weil ich jedesmal wieder in der gleichen Weise reagiere, obwohl wir diesen Effekt schon einige Dutzend Male erlebt haben."
    Er setzte sich und wog die apfelgroße, silbern leuchtende Kugel nachdenklich in der Hand.
    „Eigentlich könnte uns Einaklos auf solche Überraschungen vorbereiten. Er weiß doch über alles Bescheid, was es hier unten gibt."
    „Du bist undankbar, mein Junge", widersprach Cronot. „Schließlich hat der Geist des lemurischen Baumeisters uns bisher vor allen Gefahren bewahrt. Ohne ihn lebten wir nicht mehr."
    Perish Mokart nickte.
    Seine Miene verdüsterte sich, als er an die Ereignisse in der alten subtritonschen Fluchtsiedlung der Lemurer zurückdachte. Ihre friedlichen Forschungsarbeiten waren abrupt unterbrochen worden durch den Überfall OLD MANs. Sie waren in einer Fernbeobachtungsstation Zeugen von den Geschehnissen in und um Tritona gewesen, hatten mit ansehen müssen, wie der Neptunmond Nereide unter einem Feuerschlag des Riesenroboters zerbarst und wie die terranische Verteidigung auf Triton innerhalb weniger Minuten niedergekämpft worden war. Sie hatten auf den Bildschirmen zusehen müssen, wie der Militärkommandant, General Moshe Ifros auf Staatsmarschall Bulls Befehl hin vor den Streitkräften des Gegners kapitulierte, wie die Kampfroboter OLD MANs in die bombensichere Zuflucht der Zivilbevölkerung Tritonas eindrangen, die Menschen entwaffneten und in Lagerhallen sperrten.
    Nur er, Perish, selbst und sein Vater sowie ein Spezialkommando unter dem Befehl von Captain Arturo Geraldi waren verschont geblieben, da den Zweitkonditionierten die alte lemurische Fluchtsiedlung offenbar unbekannt war. Zusammen hatten sie den verwegenen Plan gefaßt, einen Zweitkonditionierten gefangenzunehmen.
    Der Plan war gelungen. Die Defensiveinrichtungen der Fluchtsiedlung waren automatisch aktiviert worden und hatten den Terranern entscheidend dabei geholfen, einen Zeitpolizisten zu überwältigen.
    Danach allerdings hatte eine gnadenlose Verfolgung eingesetzt. Mehrere Zweitkonditionierte waren durch die wassergefüllten Verbindungsrohre zur lemurischen Stadt durchgebrochen. Im letzten Moment hatten Perish und Cronot den gefangenen Zeitpolizisten durch einen Transmitter der alten Lemurer mit unbekanntem Ziel auf die Reise schicken können, nachdem sie zuvor Staatsmarschall Bull informiert und aufgefordert hatten, die unbekannte Gegenstation anzupeilen.
    Die Spezialsoldaten unter Geraldi hatten sich geopfert, damit der Plan gelang. Anschließend waren die beiden oxtornischen Kosmohistoriker von den Zweitkonditionierten gejagt worden. Durch den Zufluß eines Sees hatten sie sich in eine riesige Höhle gerettet und die Verfolger mit Hilfe einer Atomladung zurückgeschlagen.
    Seitdem waren fast vier Wochen vergangen, und sie irrten noch immer durch das ungeheuer komplizierte Höhlenlabyrinth. Wasserfälle subtritonsche Flutungsröhren und eingestürzte Gänge hatten ihr Vordringen nach oben gehemmt. Wenn der in die Silberkugel eingeschlossene Geist des lemurischen Baumeisters Einaklos ihnen nicht immer wieder den richtigen Weg gewiesen und sie nicht zu alten Waffen- und Proviantlagern der Lemurer geführt hätte, wären sie längst umgekommen.
    Dennoch wuchs ihre Ungeduld mit jedem Tag, der sie nicht an die Oberfläche brachte. Sie wußten nicht, wie es oben aussah und wie die Lage im Solsystem überhaupt war. Keine Nachricht hatte sie erreicht. Das brauchte nicht unbedingt das Schlimmste zu bedeuten. Es konnte ja sein, daß Reginald Bull eine Hyperfunksperre verhängt hatte oder daß nur gerichtete Hypersendungen abgestrahlt wurden.
    Doch die Ungewißheit zehrte an den Nerven der beiden Oxtorner.
    Perish erhob sich seufzend und schob Einaklos in die Beintasche seiner Spezialkombination zurück.
    „Also, marschieren wir weiter Dad. Vielleicht kommen wir heute an die Oberfläche."
    Er durchquerte die kreisförmige kleine Halle, in der sie von der jählings einsetzenden Beleuchtung überrascht worden waren. Auf der gegenüberliegenden Seite führte ein schmaler Gang schräg nach oben. Der Boden war schwach gerippt, so daß die Sohlen der Stiefel nicht abrutschten. Die Wände strahlten ein kaltes, fluoreszierendes Licht aus, das angenehm zu der grellen Beleuchtung in der Halle kontrastierte. Nach etwa zweihundert Metern stand Perish Mokart vor einem geschlossenen Schacht.
    Er lehnte sich an die Wand und schloß die Augen.
    „Nun, Einaklos, wie
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