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0334 - Aufruhr in der Unterwelt

0334 - Aufruhr in der Unterwelt

Titel: 0334 - Aufruhr in der Unterwelt
Autoren: Aufruhr in der Unterwelt
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Anzug und ein paar Oberhemden. Alles war, wie ich es gestern vorgefunden hatte. Das war nicht verwunderlich, da Herreira es nicht wagen konnte, in seine Wohnung zurückzukehren, um seinen Kram zu holen.
    Das Messer, das Esther Hardy nach mir geworfen hatte, steckte im Türrahmen. Wir zogen es vorsichtig heraus, um es auf Abdrücke untersuchen zu lassen. Wir verzichteten darauf, alle Geschosse aus den Wänden zu graben. Zwei davon stammten sowieso von mir, das dritte war leider so defoimiert, daß es vorläufig nicht von Nutzen sein konnte. Wir schlossen ab und verzogen uns wieder. Dann saß ich im Office und brütete über meinen Notizen.
    Es gab so vieles, was noch ungeklärt war. Da war die merkwürdige Sache mit den präparierten Geschossen in Two Gun Guys Pistole, die ihn das Leben kostete. Da war der Mordanschlag auf der Treppe, dem Moby Dick zum Opfer gefallen war, bevor er mir sagen konnte, was er wußte.
    Bess’ Tod hatte Herreira auf dem Gewissen. Niemand anders konnte es gewesen sein, der den Gangster Gomez damit beauftragt hatte. Das gleiche galt von dem Überfall auf mich im »Gaslight Club« und dem, was darauf folgte. Auch Miquel Iguera war eine von Herreiras Kreaturen gewesen.
    Was dagegen die Höllenmaschine auf dem Parkplatz anging, so hatte ich die drei »würdigen Herren« in Verdacht, diesen Streich durch ihre Gorillas arrangiert zu haben. Die Manier dieses Mordversuchs war zu ausgeklügelt, als daß Herreira dafür in Betracht kommen konnte.
    Ich kam auch an die Notiz über die vergebliche Fahrt nach Long Island City. Diese Stelle hatte ich rot markiert, weil ich mir keinen Reim darauf machen konnte, es aber andererseits für ausgeschlossen hielt, daß die Burschen sich mitten in der Nacht eine solche Gegend als Ziel einer Spazierfahrt ausgesucht hatten.
    Plötzlich juckte es mich, einmal bei Tag dahin zu fahren.
    Um ein Uhr fuhr ich von Wards Island über Hell Gate hinüber und bog in die 31. Straße ein. An Ditmars Boulevard war die Endstation der Untergrund, und dann begann die Gegend der Lagerplätze und Schuppen. Schon von weitem hörte ich die hydraulische Presse arbeiten, die reihenweise Autowracks zu Mus zerstampfte und in Blöcke formte, die dann in die Hochöfen wandern sollten.
    Ich fuhr an dem Autofriedhof entlang, an den verrotteten Fahrzeugen ohne Bereifung vorbei und kam auch an den Platz, an dem uns der Leichenwagen der Firma Hobard aufgefallen war.
    Man sah noch genau, wo er gestanden hatte, aber er war weg. Nur seine Kollegen waren noch da und warteten darauf, ausgeschlachtet zu werden.
    Ich war neugierig, was man mit diesem Vehikel angefangen hatte. Es war, wie ich mich erinnerte, merkwürdig gut erhalten gewesen, und genau davor hatte der Dodge kurze Zeit gestanden. Ich fuhr durch das Tor, über dem ein Schild mit der Aufschrift: »Fred Baxter Scrapmetal Dealer«, hing und stoppte vor der Wellblechbaracke, die augenscheinlich als Büro diente.
    Mr. Baxter war ein großer, dicker Mann.
    Er saß vor einer vorsintflutlichen Schreibmaschine und tippte einen Brief mit dem Zeigefinger der rechten Hand. Dabei schwitzte er vor Anstrengung.
    »Was kann ich für Sie tun?« fragte er und warf aus reiner Gewohnheit einen Blick durchs Fenster auf meinen Jaguar.
    Als er merkte, daß der noch nicht so weit war, auf dem Autofriedhof sein Leben auszuhauchen, musterte er mich intensiver und wiederholte seine Frage.
    »Ich habe vorgestern einen Leichentransportwagen der Firma Hobard draußen auf dem Platz stehen sehen. Wo ist das Fahrzeug hingekommen?«
    »Ich habe es verkauft, und zwar außerordentlich gut verkauft«, meinte er. »Es war ja auch noch recht gut in Schuß. Der Käufer sagte, er wolle es zu einem kleinen Lastwagen umarbeiten lassen.«
    »Wer war dieser Käufer?« fragte ich.
    »Darüber bin ich Ihnen keine Auskunft schuldig«, knurrte er. »Da könnte ja jeder kommen. Wollen Sie sonst noch etwas? Ich habe sehr wenig Zeit. Ich muß meine Korrespondenz erledigen.«
    Ich dachte daran, wie lange er wohl mit einem Finger dazu brauchen werde.
    Vielleicht hätte ich mich gar nicht mehr für den Käufer des Leichenwagens interessiert, wenn Baxter nicht so aggressiv geworden wäre. Jetzt allerdings war das etwas anderes. Ich zog meinen Stern aus der Tasche und hielt ihm das FBL-Zeichen in der hohlen Hand entgegen.
    »Bundespolizei«, sagte ich. »Ich ersuche Sie um Auskunft, wer der Käufer des Leichenwagens ist.«
    »Aha, also doch«, brummte er und blätterte in einem schmierigen Buch,
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