Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0334 - Aufruhr in der Unterwelt

0334 - Aufruhr in der Unterwelt

Titel: 0334 - Aufruhr in der Unterwelt
Autoren: Aufruhr in der Unterwelt
Vom Netzwerk:
Feuerwehrleute Captain O’Mella einen Haufen angekohlter Papierpäckchen brachte.
    Wir brauchten nicht zweimal hinzusehen, um zu wissen, daß diese Paketehen Koks oder Heroin, kurz, Rauschgift enthielten.
    Jetzt waren wir unserer Sache sicher. Die harten Boys aus San Franzisko hatten damit begonnen aufzuräumen Als erstes waren sie über ein Rauschgiftlager und dessen Bewacher hergefallen. Offenbar waren sie, nachdem sie ihr Vorhaben ausgeführt hatten, sogar ungeschoren weggekommen.
    Wir waren uns vollkommen darüber klar, daß dieser Überfall nur den Auftakt zu einer wilden Auseinandersetzung bildete. Wir konnten uns auf alles mögliche gefaßt machen.
    ***
    Was in dieser Nacht außerdem geschah, erfuhren wir erst am nächsten Vormittag.
    Sowohl in China Town als auch in Harlem waren auf offener Straße je ein Rauschgifthändler niedergeschossen Worden. Es war jedesmal auf die gleiche Art vor sich gegangen.
    Ein dunkler Wagen, dessen Marke oder Nummer niemand erkannt hatte, war langsam die Straße heruntergekommen, und eine Maschinenpistolengarbe hatte genügt, um die zwei Männer zu erledigen. Die harten Boys aus Frisco nahmen ihren Auftrag gewaltig ernst. Es wurde höchste Zeit, daß ihnen das Handwerk gelegt wurde.
    Herreira blieb verschwunden, ebenso wie Everson, McConnel und Balling, die ehemaligen Gäste des »Carlyle«. Wir zogen nun doch dem Anwalt Faber auf die Bude, aber der hatte sich abgedeckt. Er legte uns ein Schreiben seiner drei Klienten vor, worin die Herren ihm mitteilten, sie seien auf eine längere Geschäftsreise gegangen. Mr. Faber habe Vollmacht, bis zu ihrer Rückkehr die Geschäfte der beiden Clubs zu führen.
    Der Brief war am Central Post Office eingeworfen, trug aber keinen Absender. Faber würde sich zweifellos gewaltig in acht nehmen und dafür sorgen, daß wenigstens für die nächste Zeit die Clubs ordnungsmäßig geführt wurden, so daß wir keine Handhabe fanden, sie zu schließen.
    Am Nachmittag meldete sich unser Freund Louis und wollte wissen, ob wir bei der Suche nach den Boys aus San Franzisko Glück gehabt hätten. Er hatte natürlich ebenfalls gemerkt, was die Gangsterschlacht um das »White House« zu bedeuten hatte.
    Wir mußten ihn enttäuschen, aber er forderte uns das Versprechen ab, ihn zu unterrichten, sobald etwas Besonderes los war.
    Bereits um zehn Uhr abends war ich zu Hause, holte mir das Schachbrett und die Figuren und machte mich daran, eine Schachaufgabe aus der »Tribüne« zu lösen. Zur Auffrischung meiner Lebensgeister und Ankurbelung meiner Gedanken diente dabei die Flasche Scotch, die neben mir stand.
    Ich machte sehr wenig Fortschritte bei der Lösung des Schachproblems. Plötzlich klingelte das Telefon.
    »Hallo, Mr. Cotton«, sagte eine Mädchenstimme, die ich sofort erkannte.
    »Maud…? Woher wissen Sie denn meine Nummer?«
    »Ihren Namen hörte ich neulich, als Sie im Club von Herreira waren. Als ich Ihnen zuwinkte, fragte mich einer der drei Herren am Tisch, wer Sie seien. Ich sagte es, und dann kam Herreira und flüsterte etwas, das wie ›verfluchter G.-man‹ klang. Wir wurden dann weggeschickt, aber ich paßte auf. Ich habe einen kleinen Bruder, der mit einem Sprachfehler zur Welt kam. Er konnte bis zu seinem zehnten Lebensjahr weder sprechen noch hören, und von ihm lernte ich, von den Lippen zu lesen. Dadurch bekam ich einen Teil der Unterhaltung zwischen Herreira und den dreien mit. Herreira meinte, man müsse sich vor Ihnen besonders in acht nehmen. Inzwischen ist er aus dem Club verschwunden. Ich habe gehört, er werde von der Polizei wegen aller möglichen Verbrechen gesucht.«
    »Das stimmt, Maud. Es ist nett, daß Sie mich anrufen. Wie geht es Ihnen, was macht der Club?«
    »Mir geht es einigermaßen. Sie brauchen sich um mich keine Sorgen zu machen. Aber ich wollte Ihnen etwas anderes sagen.«
    »Und das wäre?«
    »Ich habe heute Herreira gesehen. Er ging in das Haus Third Avenue, Nummer 19. Sie können es nicht verfehlen. Unten ist ein Gemüsegeschäft und auf der anderen Seite ein Zigarrenladen. Er blieb ungefähr eine Viertelstunde und kam dann in einem anderen Anzug zurück. Fast hätte ich ihn nicht erkannt. Er trug einen kleinen Schnurrbart und eine Sonnenbrille.«
    »Wissen Sie, ob er dort wohnt?« fragte ich gespannt.
    »Ich nehme es an, denn er hat sich ja doch dort umgezogen.«
    »Vielen Dank, kleine Maud. Sowie ich mich losmachen kann, sehen wir uns, und dann habe ich etwas mit Ihnen zu bereden.«
    »Ich freue mich schon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher