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0334 - Aufruhr in der Unterwelt

0334 - Aufruhr in der Unterwelt

Titel: 0334 - Aufruhr in der Unterwelt
Autoren: Aufruhr in der Unterwelt
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darauf, Mr. Cotton.«
    So, also Herreira schien in der Third Avenue zu wohnen. Ich wollte ihm sofort einen höflichen Besuch machen. Es war nur die Frage, ob er um diese Zeit zu Hause war. Immerhin, ich konnte es probieren.
    Einen Augenblick überlegte ich, ob ich Phil alarmieren oder einen der Kollegen vom Nachtdienst mitnehmen sollte, aber ich verzichtete darauf. Mit diesem Burschen würde ich allein fertig werden.
    Um halb eins war ich in der Third Avenue und ließ den Jaguar an der Ecke der 9. Straße stehen. Nur wenige Wagen parkten in der Nähe. Die Straße war ziemlich verlassen. Der Betrieb fing erst da an, wo die Straße in die Bowery mündete. Das Haus war nicht zu verfehlen.
    Es war ebenso alt wie die meisten Häuser in dieser Gegend. Die Haustür stand offen. Ich trat ein und steckte mir eine Zigarette an. Im Licht des Zündholzes betrachtete ich mir die Namen an den acht Briefkästen. Sieben trugen durch die Zeit bereits verblaßte Aufschriften. Auf dem achten war diese überstrichen. Statt dessen prangte in schneeweißen Buchstaben der Name Smith darauf. Das würde es wohl sein.
    Eine Treppenbeleuchtung gab es nicht, so stieg ich im Schein der Taschenlampe empor. In der ersten Etage gab es keinen Smith, ebensowenig in der zweiten. In der dritten und letzten fand ich ihn. In der Wohnung daneben wohnte ein gewisser Wash, und an der Tür hing ein Schild, das besagte, Mr. Wash sei ausgegangen und komme erst am nächsten Tag zurück.
    Die Wohnungen waren altmodisch, und die Flurtür der Wohnung von Herreira hatte auch an der Außenseite eine Klinke. Während ich die Hand am Pistolenkolben hatte, drückte ich langsam, ganz langsam darauf. Glücklicherweise schien das Schloß frisch geölt zu sein. Es gab keinen Laut von sich.
    Ich äugte durch den Spalt. Der Flur war dunkel, aber irgendwo mußte Licht brennen. Ich sah den Schein, der aus einem der Zimmer fiel. Ich drückte weiter auf, und um ein Haar hätte ich laut geflucht.
    ***
    Die Tür quietschte. Sie quietschte ganz erbärmlich. Im gleichen Augenblick erlosch das Licht. Ich steckte die Taschenlampe ein, die mir jetzt nichts mehr nutzen konnte. Dann stand ich und lauschte.
    Ich hörte einen schlürfenden Ton und ein leises Wispern. Wenn es Herreira war, so war er nicht allein. Ich stand regungslos und wartete.
    Ich stand mindestens drei Minuten. Dann vernahm ich wieder das Wispern. Diesmal war es etwas lauter.
    »Es ist doch niemand draußen.«
    »Halt den Mund.«
    »Es ist niemand draußen, ganz bestimmt nicht.«
    »Die Tür hat gequietscht. Ich gehe nachsehen.«
    Zuerst blieb es wieder ganz still. Und dann sah ich etwas, das noch schwärzer war als die Dunkelheit ringsum, genau auf mich zukommen. Ich faßte die Pistole am Lauf und hob den Arm. Der Unbekannte mußte wohl gespürt haben, wo ich stand, denn plötzlich zuckte eine Faust auf mich zu. Der Schlagring verfehlte meinen Kopf nur knapp und krachte auf meine linke Schulter. In diesem Moment schlug ich zu.
    Es gab einen dumpfen Ton, ich fing den schlaffen Körper auf und ließ ihn sachte zu Boden gleiten.
    »Was ist los?« erklang eine helle Stimme. »Mel! So gib doch Antwort.«
    »Yes«, rief ich mit verstellter Stimme zurück.
    Wieder keine Antwort. Aber jetzt hörte ich deutlich einen leisen, schnellen Atem.
    Dann zischte, etwas. Unwillkürlich dachte ich an eine Schlange, aber es konnte keine Schlange sein.
    Etwas schlug in das Holz des Türrahmens und sirrte leise.
    Ein Messer!
    Ich ging auf ein Knie nieder und zog durch. Der Krach meiner 38er erschütterte die Wände und ließ die Fensterscheiben klirren. Ich glitt zur Seite und wartete auf eine Antwort. Es kam keine. So horchte ich und versuchte, so leise wie möglich zu atmen. Mein Gegner konnte das nicht so gut wie ich, aber noch wartete ich. Ich hörte ihn.
    Dann, es war fast wie eine Erlösung, krachte ein Schuß, und das Projektil grub sich dicht über mir in die Wand.
    Jetzt wußte ich ungefähr, wo er war.
    Wieder lauerten wir beide darauf, daß der andere sich eine Blöße gab. Die Spannung wurde fast unerträglich. Und dann hörte ich den Kerl, den ich niedergeschlagen hatte und der meiner Überzeugung nach Herreira war.
    Er sprang auf die Füße. Unwillkürlich drehte ich mich um. Der andere im Zimmer benutzte die Gelegenheit. Ein Stuhl flog mir gegen die Schulter, gerade als ich durchzog. Der Schuß ging durch das zersplitternde Fenster.
    Als er an mir vorbeiwischte, packte ich zu, erwischte ein Kleidungsstück, das knirschend
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