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0334 - Aufruhr in der Unterwelt

0334 - Aufruhr in der Unterwelt

Titel: 0334 - Aufruhr in der Unterwelt
Autoren: Aufruhr in der Unterwelt
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Ich setzte ihn also in den Sessel und leistete erneut- Samariterdienste bei Wilma.
    Auf dem Bett sitzend, gestand sie unter Schluchzen und Jammern, daß sie von zu Hause ausgekniffen und in den »Gaslight Club« gegangen sei.
    Dort vertraute sie sich einem Kellner an, worauf Herreira sie über den Tod des Chester Block ausfragte. Dabei nannte sie meinen Namen, und in diesem Augenblick schlug Herreiras ablehnende Korrektheit in Liebenswürdigkeit um.
    Er sagte ihr, er könne ihren Wunsch erfüllen, wenn sie bis zwei Uhr auf ihn warten wolle. Inzwischen gab er ihr fünf Marihuana-Zigaretten, die sie mit zehn Dollar bezahlen mußte.
    Um zwei Uhr fuhr er mit ihr nach Hause und sagte, sie müsse bis zum nächsten Tag warten. Vorher könne er nichts bekommen. Dieser nächste Tag war heute. Er gab ihr kein Heroin, sondern zwang sie, ihm zu sagen, was sie mir verraten hatte und was ich dazu geäußert hätte.
    Dann kam ein telefonischer Anruf, Er ging weg und schloß sie ein. Die kurze Zeit, die sie allein blieb, benutzte sie zu ihrem Hilferuf an mich. Er überraschte sie, als sie gerade den Hörer wieder auflegte. Den Rest wußte ich.
    Lieutenant Crosswing kam. Gemeinsam untersuchten wir die Taschen des Toten. Er hieß Jim Brass, wohnte in der Ludlow Street im finstersten Eastend und hatte ein Strafregister, das man mit der Elle ausmessen konnte. Er war als gewalttätig und skrupellos bekannt.
    Das war alles. Ich ging, während Crosswing und seine Leute das Apartment durchsuchten. Diesmal ließ ich Wilma Drewy nicht' aus den Augen. Ich brachte sie erst einmal zur Untersuchung in ein Sanatorium zur Heilung von Rauschgiftsüchtigen und verwendete mich bei der betreffenden Stelle im United Charitas Building dafür, daß die Kosten einer Entziehungskur bezahlt würden. Die Eltern, deren Einverständniserklärung nur noch Formsache war, ließ ich durch die Stadtpolizei benachrichtigen.
    Eines war nun sicher: Herreira war Rauschgifthändler. Und seine höllische Angst entsprang der Furcht, ich könnte ihm auf die Schliche kommen.
    ***
    Zuerst rief ich von Office aus Lieutenant Crosswing an. Der hatte in Herreiras Wohnung nur ein paar Marihuana-Zigaretten gefunden. Von Heroin war keine Spur. Dagegen gab es eine Menge Briefe von Frauen, die fast alle mit der Bitte endeten, er möge irgendwann irgendwo auf sie warten Ich war überzeugt, daß er auch diese Frauen mit Drogen beliefert hatte.
    Jetzt aber war sein Spiel aus Er war auf der Flucht.
    Ich tat zweierlei. Erstens ließ ich eine Fahndung nach Herreira los. Sein Bild und seine Beschreibung hatten wir ja. Zweitens suchte ich den tüchtigen Anwalt Walt Faber auf und eröffnete ihm, daß der Geschäftsführer der beiden Clubs des Mordes wie des Rauschgifthandels überführt und geflüchtet sei. Ich stellte ihm in Aussicht, daß die beiden Clubs durch richterliche Anordnung geschlossen würden.
    Meine Ausführungen über Herreira hörte er sich mit mißbilligendem Kopfschütteln und Grunzlauten des Erstaunens an. Als ich aber von der Schließung der Clubs sprach, ging er mit allen vieren in die Luft. Er erklärte, er werde sich im Auftrag seiner Klienten dagegen wehren.
    »Es ist natürlich bedauerlich, wenn ein Angestellter in seinem Privatleben aus der Rolle fällt«, sagte er. »Ich begreife aber nicht, was das mit den Clubs als solchen zu tun hat. Haben Sie dort Rauschgift gefunden? Ich weiß bestimmt, daß dies nicht der Fall sein kann. Ich werde meine Klienten veranlassen, sofort für jeden Club einen neuen Geschäftsführer zu ernennen, und damit dürfte die Angelegenheit erledigt sein.«
    »Passen Sie auf, Mr. Faber, daß diese neuen Geschäftsführer nicht in Herreiras Fußstapfen treten«, warnte ich. »Im übrigen ist das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen.«
    Um zwölf Uhr ging ich, stieg in meinen Jaguar und fuhr ein paar Häuser weiter. Dann wartete ich auf Mr. Faber. Und meine Ahnung hatte mich nicht betrogen.
    Schon fünf Minuten später erschien er, winkte einem Taxi und ließ sich zum »Carlyle«-Hotel fahren. Ich hätte viel darum gegeben, wenn ich bei der nun folgenden Konferenz hätte Mäuschen spielen können. Aber ich konnte es nicht riskieren, mich dort sehen zu lassen.
    Außerdem würden die Herren in meiner Gegenwart wohl doch das Thema wechseln.
    Im Office wartete auf mich eine Botschaft von Louis Thrillbroker, dem Star-Reporter der »Morning News«. Er bat darum, ich möge ihn sofort anrufen. Wenn Louis Thrillbroker darum bat,
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