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0334 - Aufruhr in der Unterwelt

0334 - Aufruhr in der Unterwelt

Titel: 0334 - Aufruhr in der Unterwelt
Autoren: Aufruhr in der Unterwelt
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wie ein Streichholz. Dann flog er, sich überschlagend, über den Bürgersteig und gegen die Hauswand, wo er auf dem halb eingedrückten Verdeck liegenblieb. Die Räder drehten sich immer noch.
    Der Motorcop war bereits von seiner Maschine gesprungen, als ich hielt. Der Wagen war nur noch ein Schrotthaufen, aus dem wir den anscheinend leblosen Körper zogen. Aber Sam war nicht tot, noch nicht. Er stöhnte und starrte mir haßerfüllt ins Gesicht.
    Der Cop war zu der Unfallmeldesäule an der Ecke gerannt. Ich beugte mich über den Schwerverletzten.
    »Wo ist Maud? Was habt ihr mit ihr gemacht?«
    Er bewegte die Lippen und murmelte.
    »Ich weiß es nicht.«
    Ich sah die Todesangst in seinen Zügen.
    »Einen Arzt…«, keuchte er. »Schnell einen Arzt.«
    »Der Arzt ist bereits hierher unterwegs. Sag nur, wo Maud ist!«
    Ich fürchtete, daß sich auch Maud in Lebensgefahr befand. Jede Sekunde, die ich gewann, konnte ihr das Leben retten.
    »Bei Esther«, stöhnte er endlich, »bei Esther in der 26. Straße 264.«
    ***
    Das waren die letzten Worte, die der Kellner Sam in seinem Leben sprach.
    »Erledigen Sie das Erforderliche«, sagte Phil zu dem heraneilenden Motorcop. »Sagen Sie Ihren Vorgesetzten, Sie sollen sich um Auskunft an das FBI wenden.«
    Er steckte seinen Stern wieder ein, wir sprangen in meinen Wagen und jagten davon.
    26. Straße… , Nummer 264.
    Es war ein neues Haus mit vielen kleinen Apartments. Wie sollten wir darin das richtige finden? Es war halb eins, die Tür war verschlossen Ich drückte auf die Klingel mit der Überschrift Hauswart, aber ich mußte das noch viermal wiederholen, bis der Bursche sich bequemte, ein Fensterchen aufzumachen, um sich zu verbeten, daß man ihn zu nachtschlafender Zeit störe, »Bundespolizei«, sagte ich. »Öffnen Sie bitte.«
    »Auf den Trick falle ich nicht herein«, griente er und wollte das Fenster wieder zuschlagen, aber ich hatte weder Zeit noch Lust, lange zu parlamentieren.
    Meine Hand blockierte den Fensterrahmen.
    Zur gleichen Zeit, zückte Phil zum zweitenmal an diesem Abend den blaugoldenen Stern des FBI.
    Daraufhin rasselte der Hauswart mit den Schlüsseln, und wir konnten eintreten.
    »Wo wohnt Miß Esther Hardy?«
    »Ich kenne keine Esther Hardy«, murmelte er.
    »Sie wird einen falschen Namen angegeben haben. Sie ist groß, schwarzhaarig und sportlich. Wahrscheinlich ist sie erst in den letzten Tagen eingezogen.«
    »Das kann nur Miß Ellen Hansen sein. Sie kam vor vier Tagen und hat Apartment 290 im obersten Stock.«
    »Die ist es«, sagte ich. Phil sauste bereits zum Fahrstuhlschacht.
    Es war ein Selbstbedienungslift. Wir stiegen ein. Der Hauswart warf die Tür zu, aber er blieb draußen. Mein Freund drückte auf den Knopf unter der Zahl fünf, und langsam, viel zu langsam glitten wir hinauf.
    Der Lift hielt, wir öffneten und traten in den zur Nachtzeit nur matt beleuchteten Flur. Es war totenstill.
    Zur linken Seite erstreckte sich eine Mauer, unterbrochen von Türen mit blanken Metallnummern. Auf der rechten konnte man durch Fenster hinaus auf die erleuchtete Stadt sehen. Wir gingen über den Läufer von Tür zu Tür, bis wir vor Nummer 290 standen.
    Die Flurtür war unverschlossen, wie das in diesen Apartments üblich ist, um die Putzfrauen nicht vor unlösbare Probleme zu stellen. Drinnen war es dunkel.
    Esther Hardy war mindestens so gefährlich wie ein smarter Gangster, Phil knipste das Licht in der kleinen Diele an, und dann öffneten wir eine der drei Türen. Wir standen in einem Wohnzimmer, wie es in derartigen Wohnmaschinen möbliert vermietet wird. Elegant, aber unpersönlich. Alles war in bester Ordnung. Genauso sah es im Schlafzimmer aus. Das Bett war gemacht, und das anschließende Bad roch nach guter Seife und einem herben Parfüm.
    Auch die Küche war aufgeräumt, bis auf das Fensterbrett, auf dem Teller und Schüsseln mit Butter, Schinken, Käse, eine angebrochene Büchse Milch und sechs Eier lagen. Alles Dinge, die bei diesem warmen Wetter in den Kühlschrank gehört hätten.
    Dieser Kühlschrank stand dicht daneben in der Ecke und schnurrte. Es war ein besonders schöner und großer Kühlschrank. Warum die Bewohnerin des Apartments, von der wir annehmen mußten, daß es Esther Hardy war, die leichtverderblichen Lebensmittel wohl nicht darin aufbewahrte?
    Ich riß an dem Hebel, und der Kühlschrank flog auf. Die Tür knallte dumpf gegen die Wand. Eine eisige Kälte schlug mir entgegen.
    Im Kühlschrank hockte, zusammengekrümmt,
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