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0332 - Die Pest aus den Slums

0332 - Die Pest aus den Slums

Titel: 0332 - Die Pest aus den Slums
Autoren: Die Pest aus den Slums
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irgendeinen Klingelknopf, nicht den von Sandra Lewell. Die Tür wurde geöffnet. Ich ging sofort zum Fahrstuhl und fuhr zur D-Etage hoch.
    Als ich an der Tür von Apartment 16 läutete, hörte ich einen leisen Schrei, aber niemand öffnete.
    Es blieb still, aber der Schrei bewog mich, nicht von der Stelle zu weichen. Ich ließ den Finger auf dem Klingelknopf.
    Erst drei oder vier Minuten später wurde geöffnet, und Sandra Lewells rote Haare und ihr törichtes Puppengesicht erschienen im Türspalt.
    »Entschuldigen Sie die Störung zu dieser Stunde, Miß Lewell«, sagte ich, »aber ich muß Sie dringend sprechen. Kann ich hereinkommen?«
    Sie nickte. Ich trat ein.
    Sie trug eine Art Morgenrock, aber ich sah, daß sie keine Pantoffeln, sondern normale Straßenschuhe an den Füßen hatte, Sie blieb in der kleinen Diele stehen. »Habe ich Sie je gefragt, Miß Lewell, ob Ihnen nicht eine ungewöhnliche Ähnlichkeit zwischen Jules Sarwine und Lewis Stuard aufgefallen ist?«
    Sie zitterte.
    »Ich habe Mr. Sarwine nie gesehen«, antwortete sie stockend. »Ich habe nur einige Male mit ihm telefoniert.«
    »Sehr erstaunlich, Miß Lewell. Stuard und Sarwine machten viele Geschäfte miteinander. War er nie im Büro der Terrain-Company?«
    »Wahrscheinlich war ich nie im Büro, wenn er kam«, antwortete sie unsicher.
    »Ich glaube, ich fragte sie schon einmal, ob vor mir nicht ein G-man in Ihrem Büro war. Damals verneinten Sie die Frage. Ich möchte Sie Ihnen heute noch einmal stellen.«
    Sie schwieg.
    »Sie müssen mir antworten. Es handelt sich um Mord, um mehrfachen Mord.«
    Ich wollte ihr Zeit lassen.
    »Überlegen Sie sich die Antwort genau«, sagte ich und sah zur Seite.
    Die Diele war mit einem hellgrauen Teppich ausgelegt. Mein Blick fiel auf diesen Teppich, und ich sah die Schmutzspuren eines Männerschuhes.
    Sie stammten nicht von mir, denn ich hatte diesen Teil des Teppichs nicht betreten.
    Mir zuckte der Gedanke durch den Kopf, daß Jim Balfield sicherlich genau wie ich in dem Matsch von Rulers Hassock herumgestampft war.
    Die Wohnungstür in meinem Rücken stand noch offen. Ich ließ es nicht darauf ankommen, das Mädchen und mich zu gefährden. Ich trug immer noch keine Waffe bei mir.
    Mit einem schnellen Griff faßte ich Sandra Lewells Arm, zog sie durch die Tür in den Flur und riß mit der anderen Hand die Tür ins Schloß.
    Ich preßte die Frau gegen die Mauer. »Ist er in Ihrer Wohnung?«
    Sie gab auf. »Ja«, flüsterte sie.
    Ich zog sie den Flur entlang bis in den nächsten Seitenkorridor. Ich hämmerte mit der Faust gegen die erste Tür. »Machen Sie auf!« rief ich. »FBI!«
    Ein Mann öffnete.
    »Was ist denn los?«
    Ich stieß ihm Sandra Lewell in die Arme.
    »Passen Sie bitte auf die Frau auf! Haben Sie Telefon?«
    »Im Wohnzimmer!«
    Ich rannte an dem Mann vorbei, entdeckte den Apparat auf dem Tisch, riß den Hörer ans Ohr und wählte die Notrufnummer.
    »Cotton, FBI!« rief ich. »14. Straße 1024! Balfield ist in diesem Haus. Schicken Sie alle Männer, die Sie entbehren können.«
    »Okay«, antwortete der Beamte in der Zentrale nur.
    Ich wandte mich an den Wohnungsbesitzer.
    »Haben Sie eine Waffe?«
    »Nur ein Jagdgewehr und eine Handvoll Rehposten!«
    »Geben Sie her!«
    Er verlor eine Menge Zeit, bis er das Gewehr aus dem Kleiderschrank geholt hatte. Es war eine Doppelbüchse, nicht ganz die richtige Waffe, um Jagd auf einen Gangster zu machen.
    Ich schob zwei Posten in die Läufe.
    »Schließen Sie hinter mir die Tür ab!« befahl ich dem Mann.
    Mit dem Gewehr in der Hand machte ich die wenigen Schritte bis zum Hauptkorridor. Der Flur lag in voller Beleuchtung, aber niemand ließ sich blicken.
    Ich dachte nicht daran, Jim Balfield mit einem Jagdgewehr zu stellen. Alles, was ich beabsichtigte, war, einen Ausbruch zu verhindern, falls er es versuchte.
    Er versuchte es nicht. Minutenlang starrte ich auf die weiße Tür von Apartment D 16.
    Genau sechs Minuten nach dem Anruf erschienen die ersten Polizisten. Mit einem Lieutenant an der Spitze kamen sie herangestürmt.
    Im Handumdrehen versammelten sich zwei Dutzend Polizisten in und um Nummer 1024. Ich bat den Lieutenant, das Haus umstellen zu lassen. Er ließ zwei Beamte bei mir zurück, wies den anderen ihre Plätze an und kam dann zurück.
    »Alles geregelt«, meldete er. »Wenn er sich wirklich hinter der Tür dort auf hält, hat er keine Chance.«
    »Holen wir ihn heraus«, sagte ich, »aber geben Sie mir eine anständige Waffe.«
    Einer der
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